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Fieber

SetoxJoey
von

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Diese Nacht war schon sehr viel besser gewesen. Seto hatte ganz ruhig und fest durchgeschlafen. Der tiefe Schlaf schien ihm gut getan zu haben, denn sein Körper war nicht mehr so schrecklich aufgeheizt. Und ich hatte auch fantastisch geschlafen. Es war einfach nur schön, mit Seto in einem Bett zu liegen. Noch nie hatte ich mich so geborgen gefühlt wie in dieser Nacht. Ich streckte mich genüsslich und streichelte Seto dann sanft durchs Haar. „Morgen, mein Schöner“

Nachdenklich fuhr ich seine feinen Gesichtszüge nach. Sie sahen wirklich edel aus, wenn er nicht so eiskalt dreinschaute. Und diese schönen blauen Augen erst, die mich so wunderbar klar ansahen.

Moment... Seto sah mich gerade an und sein Blick war wirklich viel klarer als gestern – auch wenn er scheinbar mal wieder versuchte, mich eiskalt niederzustarren, wofür er allerdings noch zu geschwächt zu sein schien.

„Was... suchst du in... meinem Bett?“, fragte er heiser. Er versuchte, sich aufzurichten, „Was... machst du hier?“

„Ich habe doch gesagt, ich passe auf dich auf.“ ,ich drückte ihn sanft aber bestimmt wieder in die Laken zurück, „Also bleib liegen. Du bist noch zu schwach“

Seto versuchte, mich wegzuschieben, aber momentan wäre er nicht mal gegen ein Kleinkind angekommen. Also gab er es schnell auf und sah stattdessen verärgert aus dem Fenster „Was kümmert dich das? Dir wäre es doch lieber, ich würde verrecken! Waren das nicht deine Worte?“, zischte er so leise, dass ich ihn kaum verstand. Mehr Lautstärke bekam er momentan nicht hin.

So sehr mich seine Worte schmerzten, so sehr freute ich mich aber auch über eine Entdeckung „Du kannst dich an gestern erinnern?“ glücklich strich ich ihm einige widerspenstige Strähnen aus den Augen und lächelte ihn liebevoll an „Das bedeutet, es geht dir endlich ein bisschen besser.“

Seto schien ein wenig verwirrt zu sein „Was hast du denn für ein Problem?“, fragte er kraftlos, „Erst wünschst du mir den Tod und dann freust du dich, wenn es mir besser geht?“

„Es tut mir Leid, dass ich das gestern gesagt habe“, murmelte ich betreten, „Aber würde dir nie etwas Schlechtes wünschen. Mir ist nichts wichtiger, als das du wieder gesund wirst.“

„Wieso sollte dich das kümmern?“, fragte er überrascht.

„Weil...“, wie sollte ich ihm denn das erklären? Ich tat das hier, weil ich in ihn verliebt war. Aber das konnte ich ihm doch nicht einfach so sagen. Allein bei dem Gedanken daran, dass ich mich eigentlich lieber auf seine sündigen weichen Lippen gestürzt hätte, als mich hier rechtfertigen zu müssen, wurde ich rot. Aber in Setos Augen sah ich, dass er eine Antwort wollte. Es war, als würden sie mir >Sag etwas! Sag irgendetwas!< entgegen schreien „Das... kann ich dir nicht sagen“, flüsterte ich verlegen.

Das schien ihn doch zu enttäuschen, denn jetzt sah er geknickt aus dem Fenster. Ich sah, wie er ein wenig zitterte. Also kuschelte ich mich wieder vorsichtig an ihn und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab, um ihn zu wärmen. Ich lauschte seinem Herzschlag, der mit einem Mal schneller wurde. Machte ich ihn etwa nervös?

„Was tust du?“, fragte er leise.

„Ich wärme dich, damit du nicht frierst und noch kranker wirst“

So lagen wir einfach nur da und schwiegen uns an. Aber nach einer Weile murrte Seto: „Wenn du mich schon wärmen willst, dann tu es wenigstens richtig!“

Ich konnte mir ein glückliches Grinsen nicht verkneifen, während ich ihn in meine Arme schloss und mich näher an ihn schmiegte. „Ist es besser so?“

„Hm...“, er hatte die Augen geschlossen und schien schon wieder kurz davor zu sein, einzuschlafen. Die Wärme schien ihm gut zu tun.

„Hey!“, meinte ich empört, „Du willst doch wohl nicht schon wieder schlafen, oder? Du hast doch die letzten Tage schon nichts anderes getan“

Mit einem Auge linste er zu mir herüber „Ich dachte, du willst, dass ich gesund werde“, murmelte er, „Dann lass mich schlafen.“

„Wie lange denn noch?“

„Bis es Frühling geworden ist. Dann kannst du mich wecken“

„Wieso Frühling? Spinnst du? Es ist gerade mal November“, rief ich entrüstet.

„Im Frühling bin ich wieder gesund, versprochen“, damit schloss er wieder die Augen.

Gemeinheit! Da war er endlich mal wach und schon wollte er wieder nur schlafen. Aber was sollte ich schon tun? Wenn er Schlaf brauchte, sollte er ihn auch bekommen. „Na schön“, seufzte ich, „Aber du musst etwas trinken und essen, bevor du schlafen kannst“

Er stöhnte genervt „Mir ist so schon übel und du kommst mir mit Essen?“

„Dann trink wenigstens. Warte, ich hole schnell etwas. Möchtest du Tee?“

„Ist mir egal“, murmelte er.

Also löste ich mich von Seto, wenn auch ungern, und zog mir schnell mein Hemd über. Ich machte mich auf den Weg in die Küche machte, wo Roland gerade frühstückte.

„Morgen“, murmelte er, „Wie geht es Seto?“

„Er ist wach“

Ihm fiel vor Schreck das Brötchen aus der Hand „E-er ist wach?“

Ich nickte. Während ich den Tee aufsetzte, erzählte ich Roland, dass Setos Körpertemperatur gesunken war – zumindest nach meiner Vermutung – und er bei klarem Verstand war, auch wenn er nur schlafen wollte.

Roland lauschte die ganze Zeit aufmerksam. „Dann geh wieder zu ihm.“, meinte er, als ich geendet hatte, „Ich erledige das mit dem Tee schon“

Dankbar nickte ich. Roland würde das schon machen. Also konnte ich mich wieder um Seto kümmern. Ich ging zurück in sein Zimmer und setzte mich auf die Bettkante. Aber er beachtete mich gar nicht, sondern starrte nur teilnahmslos aus dem Fenster „Ich muss dir noch die Spritze geben“, meinte ich. Verwirrt sah mich Seto an „Welche Spritze?“

„Diese hier“, ich nahm sie vom Nachttisch und zeigte sie ihm, „Sie enthält ein Antibiotikum“

Seinem Blick zufolge war er nicht gerade begeistert „Das ist nicht dein Ernst, oder?“

„Doch natürlich. Es muss sein. Also gib deinen Arm her“

„Du glaubst wirklich, ich würde dir meinen Arm geben, damit du mir eine Nadel rein rammen kannst?“, er sah mich ungläubig an, „Hast du sie noch alle?“

„Ich kann dich auch in deinen süßen Hintern spritzen“

„Mein süßer Hintern?“, ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinen Wangen, „Auf dem Eis hast du noch etwas anderes gesagt“

„Ich habe meine Meinung nach gründlicher Überprüfung eben revidiert.“, murmelte ich verlegen, „Tut mir Leid, dass ich gesagt habe, du hättest einen knochigen Hintern. Ich finde ihn eigentlich ziemlich heiß. Er hat so eine schöne Form“

„Hey, ich bin direkt vor dir. Also hör auf, so über meine Rückseite zu reden!“, knurrte er mit einer deutlichen Röte im Gesicht.

„Aber das ist doch ein Kompliment für dich. Ich habe noch nie so einen formvollendeten geilen Arsch gesehen“

„HÖR AUF DAMIT!!!“, keuchte Seto heiser. Er machte bereits jeder Tomate Konkurrenz.

„Schon gut.“, wow, wer hätte gedacht, dass Seto etwas peinlich sein konnte. Aber es war zu süß, wie er versuchte, die Röte mit den Händen zu verbergen „Also wenn du mir nicht deinen Arm reichst, muss ich deinen schönen Hintern malträtieren“

„Vergiss es!“

Schneller als Seto schauen konnte, übermannte ich ihn. Ich setzte mich auf seinen Schoss, was ihn leise aufkeuchen ließ, aber ich fand es eigentlich ziemlich bequem. Seinen einen Arm klemmte ich mit meinem Knie ein und den anderen hielt ich mit einer Hand eisern fest, während ich seine Vene suchte. „Dann muss halt doch dein Arm dran glauben“, er wand sich unter mir und versuchte sich aus meinem eisernen Griff zu befreien. Aber ich hielt ihn mit Leichtigkeit fest. Geduldig suchte ich nach seiner Vene und stieß dann die Nadel in die dünne Haut.

„AU!“, keuchte er, „Ging es nicht noch etwas brutaler?“

„Jetzt hab dich nicht so. Es war doch nur ein Piekser“

„Ich geb dir auch gleich mal einen Piekser! Mal sehen, wie lustig du das findest“

Sanft tupfte ich die einzelnen Bluttropfen von seiner Haut. „Jetzt hast du es ja hinter dir“, ich strich zärtlich über seine Wange, „War es denn wirklich so schlimm?“

„Ich werde nun mal nicht gerne mit Spritzen konfrontiert.“, meinte er beleidigt.

„Schon gut. Es ist auch nicht besonders schön, jemanden spritzen zu müssen“

„Lässt du mich jetzt endlich los?“

Stimmt ja. Ich hielt ihn immer noch so eisern fest, dass er sich kaum bewegen konnte. Schnell ließ ich ihn los und kletterte von seinem Schoß „Entschuldige“

Endlich kam Roland und er brachte nicht nur Tee, sondern auch eine Brühe. Man konnte die Erleichterung in seinen Augen sehen, als er Seto erblickte. „Wie fühlst du dich?“, fragte er fürsorglich.

„Müde und schwach...“, entgegnete er mit einem schwachen Lächeln, „Aber ansonsten gut“

„Das freut mich zu hören“, er hielt Seto eine Schüssel voll Brühe vor die Nase, „Trink das“

„Aber ich habe keinen Hunger“

„Ist mir egal“, sagte Roland streng, „Du bist krank und deshalb brauchst du eine Stärkung. Also trink das!“

„Aber-“

„KEIN ABER!!! Trink jetzt!“, ich sah Roland an, dass er keinen Widerspruch dulden würde. Das hatte wohl auch Seto erkannt, auch wenn es ihn nicht zu begeistern schien. Vorsichtig nippte er an der Brühe und trank dann einige Schlucke. Allerdings musste er sofort anfangen, zu husten.

Besorgt stieß mich Roland zur Seite, um Seto auf den Rücken zu klopfen „Alles in Ordnung? Hast du Halsschmerzen? Brauchst du Wasser?“

„Nein...“, langsam erholte er sich wieder, „Ich hab mich nur verschluckt“

„Trink etwas langsamer, ja?“, Rolands Hand lag noch auf Setos Rücken und strich darüber.

Wahnsinn, ich hätte nie gedacht, dass Roland so eine fürsorglich Ader hatte. Aber er wachte wirklich wie ein Adler über sein Junges. Aufmerksam beobachtete er, wie Seto langsam weitertrank, bereit, jederzeit einzugreifen. Ich musste zugeben, dass mich das echt beeindruckte.

Irgendwann hielt Seto inne „Ich kann nicht mehr“, murmelte er.

„Schon in Ordnung. Das reicht auch fürs Erste“,Roland nahm ihm die Schüssel ab und stellte sie auf den Nachttisch. Dann legte er vorsichtig den Handrücken auf Setos Stirn und fühlte die Temperatur „Du hast immer noch Fieber“, murmelte er besorgt. Er nahm das Thermometer und maß, wie hoch es wirklich war, „39.9°C“

„Das ist gut“, rief ich euphorisch, „Es ist endlich unter 40°C“

„Ja endlich“, Roland atmete erleichtert auf, „Ich dachte schon, es sinkt nie“

„Aber jetzt haben wir es doch geschafft“

„Das schlimmste liegt hinter uns“

Wir sahen uns beide an und konnten uns ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. Aber Seto schien die Freude darüber nicht wirklich zu verstehen. Er sah uns nur an, als wären wir geisteskrank. Kopfschüttelnd sank er wieder in die Kissen und zog die Decke bis zu seinem Kinn hoch. „Was ist so toll daran, dass ich Fieber habe?“, fragte er beleidigt.

„Na endlich bist du nicht mehr in Lebensgefahr“, erklärte ich eifrig.

„Stimmt“, nickte Roland, „Und du bist endlich wieder ansprechbar“

Seto fuhr sich müde über die Augen „Schön für euch“

„Du bist bestimmt noch erschöpft“, meinte Roland plötzlich wieder auf diese sanfte Art, „Besser, du schläft noch ein bisschen“, er strich ihm sanft durchs Haar, „Ruh dich aus“, dann verließ er leise das Zimmer. Seto nickte nur und rollte auf die Seite, so dass er mir den Rücken zuwandte.

Ungeduldig wartete ich, bis Roland endlich außer Sicht war, bevor ich wieder zu Seto unter die Decke kroch und mich von hinten an seinen Rücken schmiegte. Ich legte meine Arme um seine Taille und genoss es, seinen Körper so nah zu spüren. „Ist dir warm genug?“

„Hm“

„Roland war vielleicht seltsam. Hätte nicht gedacht, dass er so fürsorglich ist und du auch noch auf ihn hörst“

„Er war schon immer so. Ich bin genauso alt wie sein Sohn und deshalb hat er mich auch immer wie einen Sohn behandelt“, murmelte Seto müde, „Er war meine einzige Bezugsperson in der Zeit mit Gosaburo“

„Ah, so ist das“

„Aber er ist viel zu besorgt. Ich muss nur kurz husten und schon wird er halb wahnsinnig vor Sorge“

„Ist doch schön, wenn jemandem so viel an dir liegt“

„Hm...“

Eine Weile lang herrschte angenehmes Schweigen. Ich nutzte die Zeit, um ein wenig über seine Seite und seinen Rücken weiter nach unten zu streichen „Dein Hintern fühlt sich wirklich großartig an“, flüsterte ich gegen seinen Nacken. Ich bemerkte, wie er eine Gänsehaut bekam. „Halt endlich die Klappe und lass mich schlafen!“

„Wie du willst“, ich gab ihm einen sanften Kuss in den Nacken, „Dann schlaf mal gut, mein Süßer“

„Wieso nennst du mich so?“, fragte er leise.

„Keine Ahnung. Weil du süß bist?“

Seto murrte genervt „Du bist vielleicht seltsam...“

„Das ist im Augenblick nicht wichtig“, besänftigend kraulte ich ihn am Bauch, was ihm zu meiner Verwunderung ein leises Schnurren entlockte. Das schien ihm ja richtig zu gefallen „Schlaf jetzt“

„Wirklich... seltsam...“, ich konnte fühlen, wie seine Atmung ruhiger wurde und sich sein Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. Erstaunlich wie schnell er eingeschlafen war. Ich kraulte ihn noch ein wenig weiter, bevor auch ich ein bisschen döste.
 

Ich musste wohl doch ein wenig länger als gedacht geschlafen haben, denn als ich aufwachte, war es schon nach Mittag. Und Seto war weg. Verwirrt setzte ich mich auf. Wo war er denn hin? Doch dann hörte ich ein Würgen aus dem Bad. Ihm war wahrscheinlich wieder schlecht geworden.

Armer Seto. Es wurde einfach nicht besser. Leise kletterte ich aus dem Bett und schlich zur Tür des Badezimmers, um zu sehen, was er trieb. Im Moment stand er am Waschbecken und spülte sich den Mund mit Wasser aus. Ich ging näher heran und legte meine Hand gegen seine Stirn „Dein Fieber geht einfach nicht weg“, meinte ich besorgt.

„Was du nicht sagst!“, angewidert wischte er sich über den Mund. Er sah erschöpft und blass aus und er zitterte vor Anstrengung. Seine Atmung ging nur mühsam, aber sein Blick war kaum verschleiert.

„Ist dir immer noch schlecht? Hast du Bauchschmerzen?“

„Beides“, kraftlos stieß er sich vom Waschbecken ab und ging langsam an mir vorbei, um sich vorsichtig aufs Bett zu setzen und das Gesicht in den Händen zu vergraben. Ich ließ mich neben ihm nieder. Beruhigend strich ich über seinen Rücken, der schon wieder eine immense Hitze ausstrahlte. So wie er gerade dasaß, wirkte er im Moment einfach nur schwach und zerbrechlich, so dass ich ihn am liebsten einfach nur in den Arm genommen hätte. Dabei fiel mir auf, dass er andere Shorts trug und seine Haare noch nass waren. Er hatte wohl frisch geduscht „Soll ich Roland holen gehen?“

„Nein... er würde nur umkommen vor lauter Sorge“

Ich griff an ihm vorbei nach der Tasse auf dem Nachttisch und hielt sie ihm hin „Trink das“

Doch er schüttelte nur den Kopf und schob sie weg „Mir ist so schon schlecht“

„Aber das ist Kamillentee. Der beruhigt den Magen“

Er nahm die Tasse tatsächlich an und trank zögerlich einen kleinen Schluck. Derweil strich ich wieder besänftigend über seinen Rücken.

„Ist heute nicht Freitag?“, fragte er müde, „Wieso bist du nicht in der Schule?“

„Na weil ich auf dich aufpasse“

„Du schwänzt also?“

„Naja...“, ich kratzte mich verlegen an der Wange, „So gesehen schon“

Plötzlich hielt er sich die Hand vor den Mund und schloss krampfhaft die Augen. Dabei wurde er noch eine Spur blasser.

„Ist dir wieder schlecht?“, fragte ich erschrocken.

„Geht... schon“, er kämpfte die Übelkeit mühsam nieder, „Verdammter Tee!“

„Vielleicht solltest du dich wieder hinlegen“

„Nein.“, er schüttelte energisch den Kopf, „Ich muss mich bewegen. Meine Gelenke sind schon ganz eingerostet.“

„Aber du bist noch zu schwach, um durch die Gegend zu rennen!“, widersprach ich, „Außerdem hast du seit Tagen nichts zu dir genommen außer dieser Brühe und die hast du gerade mit Zinsen ins Klo gespuckt.“

„Ich will ja nicht auf die Straße, sondern nur ein bisschen durchs Haus laufen“

„Na schön“, es hätte keinen Sinn, ihn davon abhalten zu wollen, „Wo willst du denn hin?“

Es schien ihn etwas zu irritieren, dass ich so schnell nachgab „Ich... würde mir gern zuerst etwas anziehen“, meinte er leise.

Stimmt ja. Momentan trug er nur Shorts, aber ich hatte mich schon so an den Anblick seiner samtigen Haut gewöhnt. Ich liebte diesen Ausblick auf seinen heißen Körper. „Wieso? Ist doch eh keiner hier außer uns“

„Trotzdem. Ich will euch ja nicht mit meinem Anblick in Verlegenheit bringen“

Er wollte uns nicht mit seinem Anblick in Verlegenheit bringen? Also dafür war es ja wohl etwas zu spät. Er war einfach zu schön, um einen nicht verlegen zu machen. Aber von mir aus hätte er auch völlig unbekleidet durch die Gegend rennen können. Naja wenn er erstmal mein Eigentum war, würde ich ihn schon dazu bringen, nackt herumzulaufen, wann immer er wollte. Oh ja, ich hatte beschlossen, dass von jetzt an Seto mir gehörte. Das musste ich ihm nur noch irgendwann schonend beibringen.

„Gut, dann zieh dich mal an.“, seufzte ich ergeben, „Ich warte solange“, ich lehnte mich zurück, während er sich mühsam zum Schrank bewegte. „Willst du mir etwa dabei zusehen?“, fragte er über die Schulter, während er versuchte, etwas aus dem obersten Fach zu ziehen. Bei so einem riesigen Schrank musste selbst er sich ein wenig strecken. Ich konnte sehen, wie er den ganzen Körper dabei anspannte, um nach der Hose zu greifen. Sein Hintern sprang mich geradezu an, so wie er damit herum wackelte, um das Gleichgewicht zu halten. Er war einfach nur zum Anbeißen. Und erst der schöne Rücken und diese langen schlanken einfach nicht enden wollenden Beine... Da fiel es schwer, nicht vor Begeisterung zu sabbern.

„Was ist nun?“, fragte er ungeduldig. Inzwischen kämpfte er sich schon in die Jeans.

„W-was?“

„Ob du mir unbedingt dabei zusehen musst?“

„Jetzt bist du sowieso schon fast fertig“, gut, dass er so mit dem Anziehen beschäftigt war, sonst hätte er gesehen, wie rot ich bei seinem Anblick geworden war. Aber angezogen sah er auch gar nicht mal so schlecht aus. Die enge Jeans und das schwarze T-shirt betonten seinen Körper wirklich gut.

„Bist du fertig?“, fragte ich.

„Ja“, er stand direkt vor mir und sah ungeduldig auf mich herab.

„Na gut. Siehst ja ganz passabel aus. So nehm ich dich mit“, meinte ich frech.

„Oh vielen Dank auch!“, murrte er, „Aber wer sagt, dass ich dich mitnehmen will?“

„Tja, im Gegensatz zu mir hast du leider keine Wahl“, ich schob Seto zur Tür hinaus auf den Flur, „Also? Wo willst du lang?“

„Links“, meinte er überrumpelt.

„In Ordnung“, ich umfasste seine Taille und wir liefen ein Stück.

„Was soll das werden?“, fragte er misstrauisch, wobei er auf meinen Arm deutete.

„Ich gehe nur sicher, dass du nicht plötzlich umfällst. Wir wollen doch nicht, dass dein hübsches Köpfchen auf den Boden aufschlägt, oder?“

„Zu freundlich von dir!“

„Ich bin nur auf dein Bestes bedacht“, und wenn ich ihn dabei noch ein bisschen betatschen konnte, war das ja auch nicht so übel. Grinsend leitete ich ihn den Gang entlang. Bei den Treppen führte ich ihn vorsichtig Schritt für Schritt hinab. Dabei brauchte er wirklich Hilfe, denn bei jeder Stufe spürte ich, wie seine Beine drohten, nachzugeben. Fast dachte ich schon, er würde ohnmächtig werden und zusammensacken, als er plötzlich den Halt verlor und sein ganzes Gewicht in meinen Armen hing. Aber mühsam kämpfte er sich wieder auf die Beine. Ich hielt ihn deshalb noch ein wenig fester und vorsichtshalber gingen wir ein bisschen langsamer weiter.

„Weißt du eigentlich, wohin du willst?“, fragte ich, nachdem wir schon eine ganze Weile durch die vielen verschiedenen Gänge gelaufen waren. Ich bemerkte, dass Seto langsam müde zu werden schien, denn seine Schritte wurden immer kleiner und schleppender.

„Wir sind gleich da“, murmelte er.

Wir kamen tatsächlich nach ein paar weiteren Biegungen in ein schönes großes Zimmer. Es war gemütlich eingerichtet mit weinroten Möbeln und einer großen runden Fensterfront, die den Blick auf einen kleinen Teich im Garten freigab. Erschöpft ließ Seto sich auf ein Sofa sinken, von wo aus man direkt aufs Wasser sehen konnte. Ich setzte mich neben ihn.

„Das war wohl doch noch etwas zu anstrengend“, meinte ich, „Du bist ja völlig erschöpft.“

„Geht schon...“, murmelte er, „Ich bin nur nicht in Form. Das hat nichts mit dem Fieber zu tun“

„Ach, dann bist du also immer nach ein paar Runden durchs Haus so ausgelaugt, ja? Also dann hast du ja eine ganz schön miese Kondition“

„Wenn du meinst...“, müde lehnte er sich zurück und sah abwesend aus dem Fenster.

„Sieh endlich ein, dass das Fieber dir deine Energie raubt, du Sturkopf“, ich sah ebenfalls nach draußen. Mir war gar nicht aufgefallen, dass es regnete. Es war wirklich ein schöner Anblick, wie die Tropfen auf die Wasseroberfläche fielen und das Herbstlaub durch die Gegend geblasen wurde. Perfekt, um einfach mal abzuschalten und sich zu entspannen. „Du hast wirklich einen schönen Ausblick in den Garten. Bist du oft hier?“

„Manchmal, wenn ich meine Ruhe haben will. Dann kann ich alles andere um mich herum vergessen“

„Wie zum Beispiel dein Fieber?“

Er sah mich schief an „Es fällt schwer, das zu vergessen, wenn du mich ständig daran erinnerst“

„Tut mir Leid“, murmelte ich, „Du bist wohl nicht gern krank...“

„Ach was du nicht sagst!“

„Blöde Frage. Wer ist schon gerne krank“, ich betrachtete Seto etwas. Er sah schrecklich müde aus und ihm fielen immer wieder die Augen zu, „Vielleicht sollten wir zurückgehen. Du brauchst ein Bett“

„Gleich“ ,murmelte er, „Ich muss mich vorher kurz ausruhen“

„Wie wärs, wenn ich dich Huckepack trage? Das ist weniger anstrengend für dich“

Er sah mich schief an „Also ein bisschen Würde wollte ich mir schon noch bewahren“

„Du bist schön genug. Da kannst du ruhig auf deine Würde verzichten. Sonst kriegen Normalbürger wie ich noch Komplexe“

Das schien ihn definitiv noch mehr zu verwirren. Auf seine Wangen schlich sich eine leichte Röte und seine Augen weiteten sich vor lauter Unglaube. Aber er wehrte sich auch nicht dagegen, als ich ihn Huckepack nahm. Ich legte meine Hände unter seinen Hintern, um ihm Halt zu geben, während er sich an meinen Schultern festhielt. Er war ziemlich leicht für seine Größe. Anscheinend hatte die Krankheit seinen Körper ganz schön ausgelaugt. Aber wenn er erstmal ausgeschlafen hatte, würde ich ihn schon wieder aufpäppeln.

„Wieso sagst du so etwas ständig?“, fragte er leise gegen meine Schulter.

„Was meinst du?“

„Na das. Von wegen, ich bräuchte keine Würde, weil ich so schön bin. Wieso sagst du das?“

„Weil...“, ich überlegte angestrengt, „Naja weil es wahr ist. Ich finde, du bist sehr schön, wenn du dich nicht hinter deinem kalten Blick versteckst“

„Ja, kann ja sein, dass du das so siehst. Aber wieso sagst du das?“

„Wieso 'kann sein, dass ich das so sehe'? Das ist eine Tatsache!“, meinte ich überzeugt, „Du bist definitiv schön. Und wieso sollte ich es nicht sagen, wenn es doch wahr ist?“

„Weil wir uns normalerweise nur beschimpfen.“

„Aber vielleicht habe ich keine Lust mehr, zu streiten. Es ist viel schöner, sich normal mit dir zu unterhalten“

„Hm, du bist seltsam“, müde lehnte er seinen Kopf gegen meine Schulter. Er war wirklich erschöpft von unserem kleinen Spaziergang. Also lief ich etwas schneller, damit er in sein Bett konnte. In seinem Zimmer ließ ich ihn vorsichtig von meinem Rücken in die Laken gleiten und warf die Decke über ihn. Dann setzte ich mich neben ihn und betrachtete sein erschöpftes Gesicht „Ruh dich aus. Ist dir kalt?“

„Etwas“, murmelte er. Darauf hatte ich nur gewartet. Schnell kletterte ich unter die Decken und schmiegte mich wieder eng an ihn, damit er es schön warm hatte. Ich legte eine Hand auf seine Stirn, um seine Temperatur zu fühlen, denn ich machte mir Sorgen, dass sie durch die Anstrengungen wieder gestiegen war. Aber sie schien sich nicht verändert zu haben.

„Willst du versuchen, etwas zu essen, bevor du dich schlafen legst?“, fragte ich, während ich sanft seine Bauch kraulte. Das schien er wirklich zu lieben. Von ihm kam ein wohliges Seufzen, als meine Finger unter sein T-shirt glitten und die Muskeln an seinem Bauch nachzeichneten.

„Nein.“

„Hast du immer noch Bauchschmerzen?“, fragte ich besorgt.

„Nein, ich hab einfach nur keinen Hunger“

Ich wollte ihn daran erinnern, dass er in nächster Zeit endlich mal wieder etwas essen sollte, doch dann ging plötzlich die Tür auf und Roland kam aufgeregt herein gestürmt. Ich konnte gerade noch rechtzeitig unter der Decke abtauchen, damit er mich nicht entdeckte. Er würde mich glatt umbringen, wenn er mich mit Seto in einem Bett liegen sah. In diesem Moment war ich wirklich dankbar, dass hier so viele Decken gestapelt waren, denn darunter konnte man sich gut verstecken. Seto schien zu verstehen, was los war. Schnell rollte er auf den Rücken und winkelte ein Bein an, damit sich die Decken zu einem kleinen Zelt anhoben. Vorsichtig krabbelte ich zwischen seine Beine und legte mich mit meinem Oberkörper auf seinen. Meine Kopf lag auf seiner Brust, so dass ich seinem Herzschlag und seiner Atmung lauschen konnte.

„Was ist?“, fragte Seto an Roland gewandt.

„Es ist...“, was druckste er so herum? „Mokuba hatte einen kleinen Unfall“

„WAS?“, erschrocken saß Seto plötzlich senkrecht im Bett. Ich hatte gerade noch meinen Kopf eingezogen, um nicht durch seine plötzliche Reaktion entlarvt zu werden. Jetzt lag ich in seinem Schoß, was mir eine tiefe Röte auf die Wangen zauberte.

„Es ist nichts Schlimmes“, meinte Roland beschwichtigend, „Er hat sich zwei Finger verstaucht, aber er wurde bereits verarztet. Alles halb so schlimm. Er möchte mit dir reden“, Roland hielt ihm einen Telefonhörer hin. Nur zögernd nahm er den Hörer. „Hallo?“

Ich kroch vorsichtig ein bisschen weiter nach oben, um dem Gespräch besser zu lauschen:

„Wie geht’s dir?“, fragte Seto.

„Großartig.“, rief Mokuba stolz, „ Ich habe Skateboard fahren gelernt“

„Und dir dabei zwei Finger gebrochen?“

„Verstaucht. Sie sind nur verstaucht. Aber das ist nicht so schlimm. Es tut nicht mal weh“

„Willst du die Klassenfahrt abbrechen?“

„Nein. Aber es wäre schön, wenn du kommen könntest. Ich vermisse dich“

„... Ich kann hier nicht weg“, Seto ließ sich zurück in die Kissen sinken.

„Wieso nicht? Bist du krank?“, fragte der Kleine besorgt.

„Nein... Ich hab nur viel zu tun“, müde strich er sich über die Augen.

„Aber du klingst so heiser und so müde“

„Es ist nur in der Firma gerade sehr stressig. Musste viele Leute zusammenschreien und jetzt ist meine Stimme etwas angeschlagen“

„Aber ansonsten geht es dir gut?“

„Natürlich.“

„Dann ist ja gut. Aber kannst du nicht doch vorbeikommen? Meine Lehrerin meinte, ich bräuchte einen Erwachsenen, der ihr eine Einverständniserklärung schreibt, damit ich weiter bei den Ausflügen mitmachen kann.“

„Entschuldige, aber es geht wirklich nicht. Ich kann dir Roland vorbeischicken, wenn du willst“

„Das geht notfalls auch“

„Gut. Dann gebe ich ihn dir nochmal, damit ihr alles klären könnt“

„Na gut. Hab dich lieb“

„Ich dich auch“, Seto lächelte schwach, während er Roland den Hörer zurückgab. Das war ja süß, wie liebevoll die beiden miteinander redeten. So richtig familiär.

„Aber ich kann dich doch nicht allein lassen“, rief Roland aufgebracht, wobei er umsichtig den Hörer zuhielt, „Du bist krank!“

„Höchstens noch etwas kränklich.“, Seto versuchte es herunterzuspielen, was mit seiner heiseren Stimme allerdings wenig glaubwürdig rüber kam, „Mir geht’s gut. Ich komm schon klar. Außerdem ist Joey ja auch noch da“

„Richtig“, Roland fuhr sich resignierend durchs Haar, „Wo ist der Kerl denn, damit ich mit ihm reden kann?“

„Er...“, jetzt wusste er wohl nicht, was er sagen sollte. Er war scheinbar so erschöpft, dass er nicht mehr geradeaus denken konnte. Ich trommelte auf seinem Bauch herum, damit er auf mich aufmerksam wurde. Irritiert sah er in meine Richtung, dann wieder zu Roland. Er täuschte einen Hustenanfall vor und zog sich schnell die Decke über seinen Kopf. Zum Glück dämmten die vielen Decken genug, damit wir uns leise unterhalten konnten „Was denn?“, fragte er leise.

„Sag, ich bin einkaufen gegangen“, flüsterte ich.

„Und was bist du einkaufen gegangen?“

„Ist doch egal. Irgendwas“

Seto rollte nur mit den Augen, bevor er wieder auftauchte.

„Alles in Ordnung?“, fragte Roland besorgt.

„Ja, hab mich nur verschluckt“

„Naja gut... Wo ist denn nur Joey?“

„Er ist einkaufen gegangen“

„Wie fürsorglich von ihm. Was will er denn holen?“

„...“

Ich trommelte erneut auf ihm herum. Wieder hustete er künstlich, um unter der Decke zu verschwinden.

„Sag, ich wollte Kekse holen“

„Haben wir zu genüge im Haus“

„Papier, Schreibzeug?“

„Auch vorhanden“

„Tabletten?“

„Wir haben eine halbe Apotheke“

„Verdammt! Was habt ihr denn nicht?“

„Wir haben alles“

„Und nu?“

„War doch deine Idee“, so langsam schien er das Interesse oder einfach nur die Konzentration zu verlieren. Er schien die Haarsträhnen, die ihm vor den Augen hingen viel interessanter zu finden als die Lösung unseres Problems.

„Sag, ich wollte Zutaten besorgen, um dir eine Suppe nach dem Rezept meiner Oma zu kochen“

Seto tauchte wieder auf „Hab vergessen, was er holen wollte. Irgendwas mit Suppe“, meinte er lahm.

„Na gut, dann warte ich hier auf ihn“

„Nicht nötig. Ich sag es ihm schon. Und jetzt lass Mokuba nicht warten“

Ich hörte, wie sich Schritte von uns entfernten und jemand das Zimmer verließ.

„Ist er weg?“

„Ja“

Vorsichtig lugte ich unter der Decke hervor und sah mich um. Roland war wirklich weg. „Das war knapp“ Erst jetzt merkte ich, dass ich immer noch auf Seto lag und unsere Gesichter sich gerade verdammt nah waren. Mich ließ diese Erkenntnis rot werden, aber Seto war es scheinbar egal. Er sah nur gelangweilt nach draußen.

„Wieso hast du Mokuba angelogen, als er gefragt hat, ob du krank bist?“, solange er nichts sagte, blieb ich noch ein wenig auf ihm liegen. Er war so schön gemütlich.

„Damit er sich keine Sorgen macht“

„Aber hat er denn nicht ein Recht darauf, zu wissen, dass es dir nicht gut geht? Er ist immerhin dein Bruder“

„Dann würde er sich nur Sorgen machen. Und er soll seine Klassenfahrt genießen und nicht über mich nachdenken“

„Das klingt einleuchtend.“, da hörte ich erneut Roland Schritte auf dem Flur. Verdammt! Wieso konnte er uns nicht in Ruhe lassen? Ich kletterte schnell aus dem Bett und richtete meine Kleidung. Gerade noch rechtzeitig, bevor Roland zurückkam.

„Da bist du ja“, sagte er gehetzt. Er wirkte irgendwie entnervt.

„Ja, Seto hat mir bereits Bescheid gesagt“

„Also kannst du hier bleiben und aufpassen? Mokubas Lehrerin hat mir einen Vortrag darüber gehalten, wie wichtig es ist, dass ich komme. Ich werde Morgen ganz früh hinfahren“

„Was genau hat sie gesagt?“, fragte Seto müde.

„Sie meint, es ist wichtig, weil sie Mokuba sonst nicht mehr zu den Ausflügen mitnehmen könnte, wenn keiner die Erlaubnis unterzeichnet“

„Dann solltest du wohl fahren“

„Aber ich kann dich doch nicht allein lassen, wenn es dir schlecht geht“, beharrte Roland.

„Ich bin doch da“, warf ich ein, „Ich werde schon gut auf ihn aufpassen“

„Ich bin auch ganz pflegeleicht“, versprach Seto.

„Kriegt ihr das wirklich hin?“

„Klar, kein Problem“, ich winkte ab.

Roland seufzte ergeben „Na schön. Ihr macht das schon irgendwie“

„Klar, das kriegen wir hin“

„Falls etwas ist, habt ihr ja meine Nummer“, kopfschüttelnd ging Roland zur Tür, „Ich werde morgen sehr früh losfahren und euch nicht mehr wecken.“

„Viel Spaß“, murmelte Seto.

Ich wartete, bis Roland die Tür hinter sich geschlossen hatte, bevor ich mich zu Seto aufs Bett setzte und ihn ein bisschen beobachtete. Es war süß, wie er immer wieder verhalten gähnte und sich hin und wieder ein paar Strähnen aus dem Gesicht bließ. Von meinen Beobachtungen bemerkte er aber nichts. „Du bist ganz schön geschafft, was?“

„Ach was“, seine Stimme war leise und kraftlos.

„Ich muss dir noch die Spritze geben. Dann kannst du schlafen.“, ohne etwas zu sagen, streckte er mir seinen Arm entgegen. Auf der Innenseite seines Ellbogens zeichnete sich an dicker blauer Fleck genau an der Stelle ab, in die ich ihn gespritzt hatte.

„Au weh, das war wohl wirklich keine saubere Injektion“, entschuldigend strich ich über seinen Arm, „Ich versuche, diesmal vorsichtiger zu sein.“

Er nickte nur, wehrte sich aber auch nicht, als ich ihm die Impfung verabreichte. Danach packte ich die Spritze weg und legte mich neben ihn. „War es schlimm?“, fragte ich vorsichtig.

„Nicht so schlimm wie heute Morgen“

„Ah, siehst du? Ich werde besser“, rief ich freudig.

„Du freust dich, dass du besser darin wirst, mir eine Nadel in den Arm zu rammen?“, er schüttelte erschöpft den Kopf, „Ganz schön makaber“

„Wieso denn? Je besser ich werde, desto weniger tut es dir weh. Ich bin also nur auf dein Bestes bedacht, mein Süßer“, ich streichelte sanft über seine Wange, „Schlaf jetzt“

Er sah mich plötzlich so ernst, wie es sein Zustand zuließ. Seine Augen waren nur noch halb geöffnet und seine Atmung wurde ruhiger „Danke“, sagte er leise.

„Wofür?“, fragte ich verwundert.

„Dafür, dass du für mich sorgst“, er schenkte mir ein angedeutetes Lächeln, bevor er langsam die Augen schloss und in Windeseile einschlief.

„Keine Ursache, mein süßer Liebling“, ich gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange. Danach beobachtete ich ihn ein bisschen beim Schlafen. Seto sah wirklich unglaublich niedlich aus, wenn er schlief. Dabei war sein Mund immer ein bisschen geöffnet und er hatte die Angewohnheit, eine Hand auf den gegenüberliegenden Hüftknochen zu legen, wenn ihm kalt war. Außerdem schien es ihm langsam besser zu gehen. Er sah nicht mehr so fertig aus, wie gestern noch. So langsam bekam er wieder mehr Farbe im Gesicht und sein Schlaf wurde auch mit jedem Mal ruhiger. Er hatte durch das Fieber einiges abgenommen, dieser Unterschied war wirklich sichtbar. Aber ich würde so schnell wie möglich anfangen, ihn wieder aufzupäppeln, damit er wieder stark und gesund wurde. Doch dafür war morgen noch Zeit. Ich kuschelte mich eng an ihn, um ihn ein bisschen zu wärmen. Diesmal glitt sein einer Arm um meine Taille, während er sich enger an mich schmiegte. Seine unschuldige Art, mit er das unbewusst tat, machte mich wahnsinnig. Ich wollte ihn am liebsten an mich reißen und für immer in einem Kuss gefangen halten. Aber das hob ich mir lieber für einen passenderen Moment auf. Im Augenblick musste es einfach genügen, mit ihm in einem Bett schlafen zu dürfen. Ich schloss ihn noch fester in meine Arme und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Ganz sanft schläferte mich sein ruhiger Herzschlag ein.

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So fertig. nächstes kappi folgt auch bald. Und nicht die Kommis vergessen ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-11-10T21:26:03+00:00 10.11.2008 22:26
Waaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhh^-^ wie nidlich die beiden sind einfach supppppppppppppppppppppppeeeeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrrrrrr Kappi bin schon ganz faszinirt von deiner Geschichte *werde dein fan*^^v

Knudel Kaoru-chan^^
Von:  risuma
2008-09-20T16:54:07+00:00 20.09.2008 18:54
Eine wunderschöne Geschichte...
bin durch Zufall darauf gestoßen...

Mir gefällt, wie du schreibst...
deine Geschichte ist angenehm zu lesen, sie ist flüssig geschrieben und abwechslungsreich...
Die Gefühle kommen gut herüber, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie die beiden sich fühlen, auch Roland, der Vaterstelle bei Seto eingenommen hat... wenigstens jemand der sich Sorgen um ihn machte, als er noch Jünger war...

Nur das Joey ihm die Spritze geben darf, find ich etwas sehr verwunderlich...
normalerweise darf das nicht jeder...
aber ich will mal drüber weg sehen ^^

Doch 'Krankenschwester' Joey macht sich wirklich gut *knuddel*
weiß genau, was seinem Seto fehlt ^^
und Yugi hat doch den Nagel auf dem Kopf getroffen, als er behauptet hat, dass sich jemand verliebt hat *nick*
aber es muss schon immer mehr dahinter gesteckt haben, als die Beiden sich gezofft haben...

Und Seto hat ja eigentlich auch nichts dagegen, dass Joey sich so um ihn kümmert, immerhin hatte ihn sein Ausbruch und dass er ihm den Tod wünsche, doch sehr getroffen...

Ich bin sehr darauf gespannt, wie es weiter gehen wird *nick*

in diesem Sinne

lg, deine risuma
Von: abgemeldet
2008-08-30T14:33:44+00:00 30.08.2008 16:33
oh die story ist einfach nur geil...is zwar traurig das seto krank ist aber schwester joey pepelt ihn wieder auf^^

einfach nur toll...schreib schnell weiter ja?^^

lg yoko_mia1988
Von:  xXxSweetyxXx
2008-08-30T09:24:52+00:00 30.08.2008 11:24
oooh das ist soooo süüß^^
freut mich dass es seto wieder besser geht
und wie joey sich um ihn kümmert xD voll vsüüß =)
haha *joey unter decke steck*
schreib weiter soo
ich freu mich schon auf das nächste kapi =)

cucuuu

xXxSweetyxXx
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2008-08-30T00:22:38+00:00 30.08.2008 02:22
Och wie SWEET ist das kapi denn *smilie*
Einfach immer zu schön mit an zu sehen wie Joey sich um Seto kümmert *grinz*
Jetzt ist dieser auch noch wach och wie Sweet sie zusammen sind *smilie*
Und die aktion wo sich Joey wegen Roland unter der decke verstecken mußte wahr einfach zu geil *GRINZ*
Ach ich liebe die zwei einfach so was von und was Joey alles so mit denn süßen Seto macht und sagt *lächel*
Seto steht die Röte im Gesicht auf jeden fall sehr gut (*.*)
Freue mich schon drauf wenn es weiter geht kann es garnicht abwarten weiter zu lesen *knuddel*
Immer schön fleißig weiter schreiben *kiss*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^-~)/


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