Verbotene Liebe von abgemeldet (Altersunterschiede...) ================================================================================ Prolog: -------- Kyoto 2007. Viel Erdbeben erschüttern Japan in letzter Zeit und die Leute sorgen sich immer mehr um ihre Zukunft, viele sogar glauben an den Weltuntergang. Es ist Nacht, nur kleine tierische Räuber sind unterwegs. Im Garten eines jungen Mannes versteckt sich die diebische Katze bis zum nächsten morgen. Der Besitzer des Hauses verlässt sein Eigentum für einen nächtlichen Spaziergang in einer ungefährlichen Gegend. In der Dunkelheit der Nacht sieht er zwei grüne Punkte unter einem Baum aufblitzen. Ehe er sich versieht bewegen sich schon diese hellen Perlen auf ihn zu. Einen Moment später hält er ein Fellknäul, kaum größer als seine Hand, auf seinen Fingern. >> Du zitterst ja.. <<, meinter er und beschloss kurzeitig, den staubigen Streuner bei sich aufzunehmen. Es kommt ihm so vor, als würde das Kätzchen ihn süß angrinsen. >> Du errinerst mich an jemanden<<, murmelte er lächelnd und ging mit ihr wieder in sein Haus. Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Es war wieder einmal einer dieser typischen Schultage, an denen Ani am liebsten zu Hause geblieben wäre. Jeden Tag dasselbe... Um halb acht war sie schon im Klassenzimmer, viel zu früh eigentlich, aber dadurch hatte sie genug Zeit für Hausübungen, oder zum Lernen für Tests... Hatte sie nichts zu tun, sang sie leise. Der Raum hallte so schön und ihr fiel keine bessere Beschäftigung ein. Sie liebte es zu Singen, und sie war dabei am glücklichsten. Meistens fiel ihre Wahl auf 'Itoshii Hito' von Miyavi, oder, wenn ihr danach war, 'Super Lover' oder 'Because of you' von W-inds. Der Blick aus dem Fenster wurde von Tag zu Tag uninteressanter, und der Lärm von der Straße wurde auch nicht weniger. Wie schön wäre es, in Japan zu leben, dachte sie in letzter Zeit oft, glaubte aber selbst nicht daran, dass sie dort jemals sein könne. Wie langweilig Wien doch war... Ani freute sich schon auf den kommenden Abend, wo sie mal wieder den Japanischkurs auskosten konnte. Sie hatte schon einiges gelernt, war aber der Meinung sie könne einen Japaner noch immer nicht verstehen, sollte er nicht deutlich mit ihr reden. Und so war sie manchmal immernoch auf die Hilfe anderer angewiesen, wenn sie jemandem schrieb, der ihr sehr wichtig war; dem Bassisten von Lin Clover, einer japanischen Band. Auf deren offizielle Homepage hatte Ani schon des Öfteren eine Antwort vom Bassisten, oder der Sängerin bekommen. Letztere, die Yuri genannt wird, hatte eine unvergleichlich schöne Stimme. Und zusammen mit Ren und Nao, der Gitarristin, bildeten die Drei eine tolle Gruppe. Ja, Ren war Ani's Favorit in allen Dingen. Schwärmend erzählte sie oft vom 'besten, gutaussehensten Bassist'. >>Er ist einfach nur extrem kawaii<<, meinte sie dann immer. Und seine Antworten hatten ihr bisher am meisten bedeutet. Einmal fügte er auch noch hinzu, es würde ihn freuen, sie persönlich kennenzulernen. Nunja, die Freude war groß, das Glas am Pctisch war voll und einen Freudensprung, beziehungsweise eine Sekunde später, war es auch schon umgestoßen. Ein einziges Disaster. Dreimal hatte Ani ihm auch schon zum Geburtstag gratuliert, nachdem der Computer wieder er setzt wurde, und sie hatte sich bei jedem mal etwas besonderes überlegt. Beim ersten mal hatte sie auf Animexx, einer ihrer Lieblingswebsites im Internet (Kommentar des Autors: vorausgesetzt sie funktionierte zur Abwechslung mal ;o) )alle möglichen Leute gefragt, ob sie Ren kennen und, wenn das der Fall war, ihm auch gratulieren wollten. Zweíundzwanzig Leute, inklusive Ani, standen dann auf einer Liste. Mit Geburtstagsglückwünschen schickte Ani diese Liste mit Namen und Herkünften an LinClover, und Ren bedankte sich voller Freude bei jedem einzelnen. Beim zweiten mal als sie ihm gratulierte, sammelte sie wieder Namen, aber dieses mal hatte sie etwas gezeichnet. Sie hatte groß 'REN' in einer schönen Schriftart auf ein Blatt Papier geschrieben, darunter eine kleine Katze gezeichnet, neben der 'Nya Nya' stand und im halbkreis über seinem Namen Katzenpfoten gemalt, die immer größer wurden. Für jede Pfote gab es dann einen von den gesammelten Namen, der darüber stand, und bei der größten stand darüber 'Omedetou'. Beim dritten mal hatte sie sich etwas noch viel Besseres überlegt. Als sie endlich zu Hause war, beschloss sie, Lin Clover mal wieder zu schreiben: "Konnichiwa, minna-san! Können wir uns schon auf ein neues Album freuen? Ich hoffe ich höre bald neue Lieder von euch! ^-^ ... Mata ne, Anichan ^~^ " Jetzt hieß es warten. Aber sie machte sich Sorgen. Was wäre, wenn die Band denkt, sie will sich Antworten erzwingen? Das dachte sie, seit sie Ren mal geschrieben hatte und er ihr darauf schrieb, es würde ihn freuen, sie persönlich kennenzulernen. Dabei war Ani nur froh, Kontakt mit ihm zu haben, und immerhin machte sie ihm eine Vorstellung davon, wie viele Fans er in Europa hatte. Es war ein großer Wusnch von ihr, dass Lin Clover mal in Wien auftreten würde, oder, wenn die Band nach Deutschland reist, dass Konzert, oder der Auftritt in München ist, da dort ihre Großmutter lebte und die Übernachtung somit kein Problem wäre. Ach, sie treten ja doch nicht auf, dachte sie und widmete sich wieder der Arbeit an ihrer Homepage. Gerade wollte er seinen Kaffee trinken, als es an der Tür klingelte. Seufzend stand er auf und ging gähnend hin. Als er die Tür öffete, erkannte er das verunzelte Gesicht seiner aletn Nachbarin, die einen Stoffsack mit einer Hand festhielt. Etwas boxte von innen herum und zappelte wie wild herum. >>Herr Aoba,<< krächzte die Alte außer Atem >> ihr Vieh hat schon wieder Vögel in meinem Garten gejagt! Ich habe STUNDEN gebraucht, sie einzufangen.<< Ren hielt die Luft an. Im Moment beschäftigte ihn ihre Größe, die alte Frau ragte ja schon beinahe über ihn hinaus. Entnervt griff er nach dem Stoffsack und drückte ihn an sich. Er hasste es, wenn er nach dem Aufstehen nicht in Ruhe seinen Kaffee trinken konnte. >>Wenn dieses Vieh noch einmal-..<<, setzte die Nachbarin ihre Standpauke fort, doch Ren fiel ihr ins Wort. >>Nein, wenn SIE meine Katze noch ein einziges mal als Vieh bezeichnen und mich noch ein einziges mal um diese Uhrzeit zur Haustür holen, kann ich für rollende Köpfe garantieren! << Unterstreichend fuchtelte er mit den Armen herum, um dann mit voller Wucht die Tür zuzuknallen. Er stampfte zu seinem Sofa zurück, wo er das Kätzchen einfach aus dem Sack plumsen ließ. Die Kleine drückte sich ängstlich in einen Polster in der Ecke der Couch und senkte reumütig das Köpfchen, um Ren's Blick auszuweichen. >>Nyaaa...<< ,war das einzige was sie traurig von sich gab. Der Braunhaarige musste aber Lächeln. Er hebte die Katze mit beiden Händen hoch, legte sich selbst auf das Sofa und platzierte das Fellknäul, das ja noch ein Baby war, auf seinen Oberkörper, um sie dann zu streicheln. >>Ich bin dir nicht böse, kleine. Aber bleib lieber vom Garten dieses bösen Drachens fern.<< ,witzelte er ruhig. >>Weißt du was? Ich werde dir einen Namen geben...Ich taufe dich Nekochan!<<, verkündete er stolz. >>Das ist nicht unbedingt einfallsreich, aber zutreffend.<< Er lachte über sich selbst. Das Kätzchen, als hätte sie jedes einzelne Wort genau verstanden, kuschelte sich mit dem Kopf an sein Kinn, das sich durch das Lachen auf und ab bewegte. Es war Zeit, sich für die Arbeit fertig zu machen. Yuri und Nao waren schon lange im Studio und begrüßten Ren mit einer freundschaftlichen Umarmung. >>Mir ist da letzte Nacht eine gute Melodie eingefallen<< ,meinte Nao und gab seinen Kollegen eine kleine, ruhige E-Gitarreneinlage. >>Das klingt gut...<< ,murmelte Yuri nachdenklich und ging die Melodie nochmal in Gedanken durch, während sie im Takt mit dem Fuß auf den Boden klopfte. Ren packte seinen E-Bass aus. Treues Instrument ,dachte er, ich bin stolz auf dich. >>Also gut, das neue Lied ist somit fast fertig. Fehlt nurnoch der restliche Text.<< ,sagte Yuri mit einem breiten, süßen Grinsen, das ihre Lippen langzog. Nao seufzte und gähnte gleichzeitig. >>Wie kann man nur so munter sein um die Uhrzeit...<< ,brummte er. Ren, der auch noch verschlafen war, kratzte sich am Hinterkopf und meinte: >>Ach, das war meine verunzelte Nachbarin heut' Morgen auch schon...<< Yuri und Nao sahen ihn mit fragendem Blick an, woraufhin er sein morgendliches Erlebnis schilderte. Nachdem sie über die unnötigsten Dinge diskutiert hatten, machten sie sich endlich an die Arbeit. Der halbe Nachmittag verstrich, bevor sie das Lied fertiggeschrieben hatten. Die Drei entschlossen, eine Kaffeepause zu machen. Wie es Nekochan wohl geht... Das war das Einzige, was ihn im Moment interessierte. Erst als Nao ihm Wasser über den Kopf kippte und Yuri über den begossenen Pudel lachte, sprang Ren auf und schrie vor Schreck >> AH! BAKA! Was soll das?!?<< Er brüllte regelrecht vor Schock und übertönte damit Yuri's gegackere, während er vergeblich versuchte, mit seinen Händen seine nassen Haare durch zerwuscheln zu trocknen. Als er endlich ein Handtuch bekam, rubbelte er sich trocken. >>Na, endlich munter Traummännchen?<< ,kicherte Yuri. Nao musste wegen Ren's empörten Blick auch grinsen und schlug dann vor, die erste Probe vom Lied aufzunehmen. Die drei gingen in die Aufnahmekammer, wo sie das Lied zum ersten mal spielten. Danach lauschten sie der Aufnahme. >>Sehr gut, und wieder ein neues Lied. Die Aufnahme können wir gleich so lassen!<< ,quiekte Yuri und bedankte sich, gemeinsam mit den anderen, wie üblich beim Produzenten und beim Besitzer des Tonstudios. Danach machten sich die drei noch einen gemeinsamen Abend im Restaurant aus. Während sie auf das Essen warteten, fiel das Gesprächstheme unter anderem auf eine ganz bestimme Person. >>Ren, auf unserer Homepage hat uns Anichan wieder geschrieben!<< ,meinte Yuri mit einem Lächeln. >>Ja? Sie schreibt mir schon drei Jahre lang, das ist irgendwie kawaii~..<< ,entgegnete der Bassist ihr nachdenklich, aber mit sichtlicher Freude. >>Worüber grübelst du nach, Rensan?<< ,fragte der Gitarrist. >>Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste, Nao.<< ,beruhigte er ihn und lächtelte, woraufhin er rot wurde. Nao war schon sehr lange in seinen Bandkollegen verschossen, doch der wusste nichts davon. Er wollte auch nicht, dass jeder wusste, dass sein Interesse nunmal nicht Frauen galt. >>Ich habe mir nur gedacht, ich schreibe Anichan mal eine E-mail oder so... Achja, sie hat doch einmal gesagt, sie würde uns gerne mal Live sehen. Treten wir doch in Österreich auf...Oder an der Grenze Österreich-Deutschland!<< ,schlug er vor, denn plötzlich verspürte er einen Drang seinen kleinen Fan aus dem weit entfernten Land kennenzulernen. Das ist nicht fair...Ich will ihn... ,dachte Nao bei sich und war den restlichen Abend still. LinClover hatte eine Entscheidung getroffen; sie traten in Europa auf. Ah, endlich zu Hause ,freute sich Ren innerlich. In dem Moment, in dem er die Tür schloss, gallopierte Neko auf ihn zu, sprang ihn an und krallte sich vorsichtig in seinem Hemd fest. >>Hallo Kleine>> ,flüsterte der Zweibeiner ihr freudig zu und ging sofort richtung Computer, während er sein Kätzchen kraulte. Einige Mausklicke später befand er sich auf der Homepage seiner Band und tatsächlich, da war der Eintrag. Sofort öffnete er seinen Mailordner, tippte Ani's Emailadresse bei 'Empfänger' ein und begann seine Nachricht zu schreiben: "Konbanwa, Anichan. Ich dachte mir, es wäre an der Zeit, dir mitzuteilen, wie sehr ich mich immer über deine Einträge freue. Und für so eine Nachricht ist ein Homepageeintrag viel zu unpersönlich. Yuri, Nao und ich haben uns geeinigt, dass LinClover in München auftreten wird, und falls du kommst, darfst du uns nach der Show Backstage kommen. Und dann musst du mir unbedingt von deiner Heimat erzählen (^-^). Ich glaube dein Japanisch ist dafür schon gut genug. Ich hoffe du nimmst diese Einladung an. Mata ne, . . . Ren . . ." Er lehnte sich zurück. Ich weiß, dass ich das Richtige mache ,ermutigte er sich selbst und strich mit der linken Hand über Neko's Fell. >>Jetzt heißt es warten...<< Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Sie hasste Schule. Und wie sie die Schule hasst. An dem Tag hatte sie so schlechte Laune, dass sie jedem Lehrer am liebsten den Hals umdrehen könnte! Es fiel ihr schwer sich zu konzentrieren. Glücklicherweise war das der vorletzte Tag vor den Sommerferien und es war die letzte richtige Unterrichtsstunde. Ab heute bin ich fre~hei ... nurnoch morgen Zeugnisverteilung, und das sieht wiedermal gut aus... , summte sie innerlich und kurz darauf läutete auch schon die Schulglocke. Sie war die Erste, die draußen war und flitzte mit den restlichen Sachen aus ihrem mittlerweile leeren Schulschrank nach Hause, wo sie alles fallen ließ, mit gehobenen Armen das Wohnzimmer betrat, wo ihre Mutter beim Computer saß, und brüllte mit übertrieben dominanter und männlicher Stimme: >>Ich bin frei! ICH...ICH habe Feuer gemacht! (Kleiner Cast-Away Witz ;-))<< ,woraufhin die Andere lachen musste. Ani tappste zum Kühlschrank, holte sich was raus und ging damit in ihr Zimmer. Sie steuerte geradewegs auf ihren Schreibtisch zu, wo ihr geliebter Laptop stand. Sie schaltete ihn ein, und während er hochfuhr, lud Ani das Essen daneben ab. Sofort gab sie die URL von der LinClover-Page ein, während sie ihren MSN Messenger hochfahren ließ. Sie sah nach, ob ihr jemand geantwortet hatte... Doch keiner der drei hatte dies getan. Bevor sie darüber traurig sein konnte, war MSN schon bereit und teilte ihr mit, sie habe drei neue Nachrichten in ihrem Ordner. Deprimiert klickte sie auf ihren Mailordner und sah die Absender an. Werbung...Werbung... Aoba Ren...Was? [/i} Sie blinzelte und rubbelte ihre Augen, aber der Name verschwand nicht. Hat er... mir wirklich geschrieben? Hektisch klickte sie die Nachricht an und las sie stirnrunzelnd durch. In Gedanken übersetzte sie seine in japanischen Zeichen geschriebene Nachricht. Sofort rannte sie aus ihrem Zimmer und bat ihre Mutter um Erlaubnis, die es bei der Aufregung ihrer Tochter nie über's Herz gebracht hätte 'Nein' zu sagen. Ani ging ins Zimmer zurück, setzte sich wieder auf ihren Sessel und aß erstmal in Ruhe, während sie sich überlegte, was sie zurückschreiben sollte und vorallem ob sie alle Vokabel dafür kannte. Japanisch war zwar nicht immer so schwer, wie alle glaubten, aber es gab auch Themen, bei denen sie vor langweile ausgesetzt hatte. Sie verschlang ihr Mittagesen sehr schnell und trank noch schnell ihren Eistee, um alles runterzuspülen. Sie fühlte, wie sich ihr Magen nach einiger Zeit verkrampfte und hörte auch sehr deutlich, wie er sich über ihre Fressorgie beschwerte. Sie wurde in kürzester Zeit Kreidebleich und schleppte sich zum offenen Fenster, damit sie frische Luft hatte. Bald fühlte sie sich wieder besser und nahm wieder beim Laptop platz. Sie tippte schnell ihre Antwort ein: "Konnichiwa, Rensan! ^-^ Deine Nachricht hat meinen Tag verschönert, und ich werde ganz sicher kommen, solltet ihr vor September herkommen. ^-^ Sag mir bitte, wann LinClover auftreten wird. Mata ne, Ani ^~^" Obwohl sie diese Antwort etwas wenig und lahm fand klickte sie auf senden. Ja, mein Japanisch ist gut, lobte sie sich selbst. Sie war noch immer verwundert. Wieso gerade sie? Ani war so glücklich wie noch nie. Einige Minuten starrte sie auf den Bildschirm, als MSN sich wieder meldete: "Sie haben eine Nachricht von Aoba Ren erhalten." Wow, das ging ja schnell...Schläft der denn nie? , wunderte sie sich, war aber froh darüber. Er hatte Ani geschrieben: "Ich freue mich, dass du kommst. Das Konzert findet am 26. Juni in München statt, die Karte bekommst du per Post, wenn dir mir deine Adresse anvertraust. Ich freue mich auf den Tag, an dem wir uns kennenlernen und ich hoffe du bleibst weiterhin gesund und fröhlich. Sayonara . . . Ren . . ." Sie schrieb ihm zurück. Im Anhang sah sie eine Kontonummer, auf die das Geld für die Karte zu überweisen war. Diese schrieb sie auf und gab sie ihrer Mutter. Danach antwortete Ani ihm: "Hai, ich werde das Geld sofort überweisen. Die Adresse ist..." ..Sie gab ihm alle nötigen Daten und verabschiedete sich. Sie hatte das nie für möglich gehalten. Irgendwie hatte sie ein Kribbeln im Magen...Aber nicht vom vielen Essen... Wir sind wieder einmal in Kyoto...Nach einigen Tagen ohne Erdbeben ist alles wieder ruhig. Eine elegante Gestalt wandelt durch die Straßen, auf der Suche nach Gefahr, nach Mord, nach Verbotenem...Diese Gestalt ist eine Frau, und ihr Name ist nicht etwa Conan, aber Detektivin Moon macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie ist Nachts überall, sie deckt jeden Fall auf. In der pechschwarzen Finsternis ist sie mit ihrem schwarzen Mantel nicht mehr als ein Schatten, das Antlitz hoher Intelligenz und Schönheit. Ihre Studien haben sie in ihrem neuen Fall weit gebracht und sie ist sich ihrer Sache sicher. Diesmal durfte nichts schiefgehen. Moon kam in ihrem Büro an, entledigte sich ihres Mantels, leerte ihre Tasche über ihrem Arbeitsplatz aus, wobei viele Notizen und Aufzeichnungen herausfielen, und setzte sich dann auf ihren Schreibtischsessel. Sie ließ nebenbei ihre Lieblingsmusik laufen, um sich zu sammeln. Seufzend fuhr sie sich durch die Haare, warf diese zurück und schlug dann mit der Handfläche auf den Tisch. Mit diesen Aufzeichnungen könnte sie in Wirklichkeit nichtmal einen Flo, der nicht springen will, obwohl er sollte, überführen! Sie musste sich tiefer hineinbohren, egal zu welchem Preis, sie musste mehr über Ani herausfinden und sie musste....zum... Konzert! Ach du Schreck, wo ist die Karte??? Sie wirbelte herum. Wie konnte sie nur so tollpatschig sein und die Karte verlieren? Sie bestellte sich sofort eine neue. Das Konzert war sehr wichtig für diesen Fall, vorallem wenn die Kleine hinter die Bühne durfte. Nur zu gut, dass Moon hacken konnte. Sie hatte alle Nachrichten zwischen den beiden 'Turteltäubchen' gelesen und war eigentlich ziemlichlich erstaunt über Ani's Japanischkenntnisse. Moon widmete sich nun doch ihren Aufzeichnungen und studierte alles, schrieb alles zusammen, steckte sich die unbeantworteten Zettel an ihre Pinwand, wo ausgedruckte Screenshots von den Nachrichten der beiden hingen, quasi Beweise für den Fall der Fälle... Grinsend betrachtete sie ihre Arbeit und nahm dann ihr Telefon. Ich habe noch viel zu tun... Ren ging gerade einem seiner Hobbies nach; Spazieren. Das Wetter gleichte seiner Stimmung, und die war sehr gut. Er hatte nichts gegen das Alleinsein, aber trotzdem hätte er gerne an diesem wunderschönen Tag jemanden bei sich gehabt, sei es nun Nao, oder Yuri, sein bester Kumpel, oder... ...Ani... Er ertappte sich dabei, als er in dem Moment an das Mädchen denken musste. Oh mann, ich kenne sie nichtmal... Spinne ich schon ganz? Er schüttelte den Kopf um den Gedanken loszuwerden. Ren kam bei einer stark befahrenen Kreuzung mit vielen Leuten an. Bei der Ampel war er gezwungen stehenzubleiben. Er konnte den Gedanken doch nicht abschütteln, als führte er ihn weiter. Ani hier in Japan... Eigentlich wäre das sicher lustig... Ich werde ihr das auf jeden Fall anbieten. Von den drängenden Leuten wurde Ren wieder ins Hier und Jetzt zurückgeholt. Die Ampel war auf 'Weitergehen' umgeschalten. Er beeilte sich auf die andere Seite und ging die Hauptstraße entlang, als er an einer Menschenmenge vorbeikam, die sich vor einem Elektrogeschäft zu Auslage drängte. Als er zur Menge kam, und ihn die Leute bemerkten, sahen sie ihn teilweise empört, wütend oder angeekelt an. Sie wendeten sich ab und gingen miteinander leise redend weg. Ren wirkte in dem Moment ziemlich bemitleidenswert. Er drehte sich zur Auslage, wo er dem Fernseher, oder eher der Frau darin zusah, obwohl er nichts hören konnte. Er kannte sie aber, das war auch kein Wunder, sie war eine berühmte Detektivin. Trotzdem verstand Ren nicht, wieso die Leute ihn so seltsam angesehen hatten. Aber dann sah er die Schlagzeile...Ein paar Worte, die er nie in seinem Leben vergaß. 'Detektivin will Kinderschänder überführen'. Darunter konnte man deutlich ein Bild von Ren - drunter sein Name - und das Logo von LinClover erkennen. Er traute seinen Augen nicht. Was bildete sich diese Moon ein? Gerade wollte er weggehen, als ihm eine mit der Handtasche verpasst wurde. Er drehte sich in die Richtung der Angreiferin. Es war eine alte Frau, fast so verunzelt wie seine Nachbarin, die ihn mit ihren Blicken durchbohrte. Sich vor der Frau rechtzufertigen wäre einfach gewesen, wenn da nicht die anderen Passanten gewesen wären. Vorallem der muskolöse große Mann machte ihm Angst. Als die Handtasche wieder auf ihn zuraste, wich er nach hinten aus. Er wollte schon etwas sagen, aber bevor er das tat, holte der große Mann schon mit seiner Hand aus und die verschiedensten Sachen flogen in seine Richtung. Schnell drehte er sich um und rannte davon, über die Straße, wobei er fast stolperte und deswegen beinahe von einem Auto überfahren wurde, das ihn wütend anhupte. Er hörte, wie ihn die Leute hinter ihm übelst beschimpften. Ren rannte so schnell er konnte nach Hause. Als er dort ankam, knallte er die Tür hinter sich zu und lehnte sich keuchend dagegen. Neko tappste sofort zu ihm und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. Der braunhaarige Mann ließ sich an der Tür hinunter bis er saß und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Es kam Männern nie gut, wenn sie weinten, aber so verzweifelt wie er war vergaß er alle seine Prinzipien. Der Schock saß einfach zu tief, er schmerzte und schnürte ihm den Hals zu. Neko kletterte an seinem Oberkörper hoch und stupste ihn mit ihrer Nase an. Die Katze war besorgt um ihr Herrchen, das merkte man ihr an. Ren nahm die Hand aus dem Gesicht, legte die Arme um sein Kätzchen und drückte sie an sich. Tröstend schleckte diese seine Hände ab. >> Wie konnte das passieren? Wieso denken die Leute das? Und vor allem ... wen sollte ich...- << Ren stockte. Ani?... Er war entsetzt. Diese Detektivin hatte ihn ausspioniert und ein dummes Gerücht in die Welt gesetzt! Er war ratlos... Was soll ich nur tun... Am späten Nachmittag klingelte Ren's Telefon. Er hatte sich mit Neko's Hilfe endlich beruhigt, aber er wollte mit niemandem reden. Aber was ist, wenn das Yuri oder Nao ist...Ich war nicht in der Arbeit... Er ging zum Telefon und führte zögernd den Hörer an sein Ohr. >> Aoba Ren desu, wer spricht?<< ,murmelte er. >> Moshimoshi, Yuri desu! Ren, geht es dir gut? Wieso warst du heute nich da? << Man konnte ihre Sorge deutlich heraushören. >> Es...ich...es tut mir leid Yuri, wir sollten das Konzert besser abblasen...<< >> Was? Wieso? Warte...Ren, bleib wo du bist, Nao und ich kommen zu dir, ja?<< Bevor er etwas sagen konnte, hatte sie schon aufgelegt. Neko sah fragend zu ihm rauf. Ren erwiderte den Blick und meinte gespielt lächelnd >> Es ist alles in Ordnung...Wir bekommen Besuch...<< Ungefähr eine halbe Stunde später waren Ren's Kollegen schon da. Die drei setzten sich mit Kaffee zum Esstisch. >> Also, was ist passiert? << ,fragte Yuri aufgeregt, um die peinliche Stille zu brechen. Ren stand schweigend auf und ging zu seinem Sofa, wo ihm Neko hilfsbereit die Fernbedienung mit der Nase zustupste. Dankend nahm er das Gerät an sich und schaltete den Fernseher ein. Als endlich etwas zu sehen war erkannten Yuri und Nao jene schrecklichen Bilder und Meldungen, die Ren verzweifeln lassen hatten. >> Egal wohin ich zappe<< ,fing er demonstrativ an, -nachdem er sich versichert hatte, dass seine Information stimmte, bevor die beiden gekommen waren - und wechselte dabei von Kanal zu Kanal, >> überall das Gleiche. << Er runzelte die Stirn als er wieder die Detektivin sah. Nao sah empört zum Fernseher und dann zu seinem verzweifelten Kollegen. Er wusste, Ren würde soetwas Schreckliches nie tun. >> Die hat uns alle wirklich auspioniert und sich in unsere Computer gehackt! Wie kann man nur so skrupellos sein! Nur um an Berühmtheit zu gewinnen!<<, quiekte Yuri wütend. >>Ren, wir wissen, dass das nicht wahr ist, und das weißt du. Yuri und ich stehen voll und ganz hinter dir aber...<< Nao verstummte kurz. >>...willst du deswegen wirklich das Konzert absagen?... Ich meine... Wenn wir nach Europa fliegen... Also, vielleicht vergessen die Leute das Ganze wieder, oder? << Ren dachte darüber nach. Er war davon überzeugt, dass alle dann denken würden, er wäre ein Feigling. Ab in dem Fall war wohl flüchten die einzige Lösung, denn er hatte wirklich keine Beweise und Argumente um sich zu rechtfertigen. Der nächste Punkt, der gegen die Reise nach Europa sprach, war die Vermutung, dass alle denken würden, er will zu seiner kleinen 'Sklavin' ... Daran hab ich noch garnicht gedacht...Ich will nicht, dass Ani's Ruf wegen der ganzen Sache schlecht wird... Wiedermal fuhr er sich mit der Hand über sein Gesicht. Ren versuchte das alles einfach zu ignorieren, was ihm aber starke Kopfschmerzen bereitete. >> Nagut... euch zu Liebe. Das Konzert wird stattfinden. << Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- In Europa gingen die Eintrittskarten weg wie warmes Gebäck. Die meisten hätten sich nie erwartet, dass so viele zu einem Konzert von dieser Band kommen würden, die ja eigentlich ziemlich unberühmt war. Für die Zuschauer sorgte größtenteils Ani, die von Ren's Band andauernd sprach. Die meisten kamen wohl nur wegen ihm, da er früher in Gackt's Band war, dessen Erfolg mit jedem Jahr ständig abnahm. Es waren noch ungefähr zwei Wochen, bis LinClover auftrat. Ani verzweifelte jetzt schon, da sie vor ihrem Kleiderschrank stand. >> Ist ja nicht auszuhalten! Was soll ich anziehen?<< ,schrie sie vor Aufregung. Vielleicht etwas Katzenmäßiges? Für sein 'Nya Nya' ist er ja berühmt, das würde passen...Aber...aww...wenn das zu aufdringlich ist? Vielleicht will Ren nicht an seine Zeit bei GacktJOB errinert werden... Sie warf das Katzenmädchen-Kostüm auf ihr Bett. Was könnte sie anziehen..Ihr fiel einfach nichts ein. Erschöpft warf sie sich ebenfalls auf ihr Bett. >> Ma~~ha~~maaaa...<< ,heulte sie, >>ich weiß nicht was ich anziehen soll!<< Ihre Mutter kam ins Zimmer und drückte Ani die dreckige Wäsche in die Hand. >>Geh ganz normal hin. Ich mach dir eine Frisur und damit hat sich's. So und jetzt..wasch das.<< Die Mutter lächelte und verschwand wieder aus dem Raum. Ganz normal mh... mh! Gute Idee! Wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen! Sie wühlte in ihrem Kleiderschrank herum und entschied sich für ihre Lieblingssachen: Ein schwarzes, bauchfreies Top und eine Hose mit Militärmuster. Probeweise zog sie sich beides an und tappste zu ihrer Mutter raus. >>Mama, probieren wir jetzt schon eine Frisur. Und...du denkst sie dir aus hihi!<< ...Ohne auf ein 'Ja' zu warten, platzierte sie sich auf einen Stuhl. Ihr Mutter seufzte, richtete aber alles her. Nach unzähligen Versuchen war endlich eine Frisur, die Ani gefiel. Ihre Haare wurden auf eine bestimmte Art mehrmals geflochten, was im Endeffekt wunderschön aussah. Das Mädchen betrachtete alles von jeder Seite. >>Jep, so soll es sein!<< ,quiekte sie und freute sich alles Wichtige erledigt zu haben. Sogar die Karte für das Konzert hatte sie schon, mit den originalen Unterschriften von Ren, Yuri und Nao, worauf sie sehr stolz war. Bald...baldbaldbald! Jaaaa! Ich bin so aufgeregt! ..Ja,das war sie wirklich...Sie hätte sogar fast ihr Zeugnis zerissen. Ich...ich muss japanisch lernen! Wah! Hektisch packte sie alle ihre Hefte aus und wiederholte alles nochmal. Soviel ich weiß, reisen sie heute von Japan ab....ob sie wohl schon im Flugzeug sitzen? Ren mochte das Fliegen ja selbst nicht, aber die panische Angst von Yuri, die sich an seinen Arm klammerte wie ein Kleinkind, fand er übertrieben. >>Wir sind noch nichmal losgerollt<< ,meinte er. >>Ich weiß<< ,grummelte sie, >>aber ich kann nichts dafür, ich hasse Fliegen! Davon wird mir immer so schlecht und...und...ich will nicht sterbeeee~eeen...<< Ren seufzte und lächelte sanft. >>Für beide Probleme gibt es eine einfache Lösung. Wenn dir schlecht wird<< ,er öffnete das Netz, das am Vordersitz befestigt war, >>nimmst du dieses Säckchen hier, und bloß nicht auf mich! Und zum zweiten... öhm...wir...stürzen einfach nicht ab, ok?<< Yuri runzelte die Stirn und sah ihn, weniger böse als verzweifelt an. >>Nagut...<< ,murmelte sie widerwillig. >>Vielleicht solltest du schlafen, Yurichan. Du musst dich ja nicht so an Rensan klammern!<< ,meinte Nao und sah die Andere eifersüchtig an, die ihr freck die Zunge rausstreckte. Dann startete das Flugzeug. Nach fast einer halben Stunde hielt es nun die Höhe und die Leute durften sich abschnallen. Aber selbst als das Abendessen gebracht wurde, presste sich Yuri in ihren Sitz. Sie verweigerte stur das Essen. Yuri war kreidebleich im Gesicht. Ren trank seinen Kaffee, den er bestellt hatte, und sah sie dann an, wobei er aus Sorge die Stirn runzelte. Ohne darauf hinzuweisen, dass es für sie war, bestellte er einen Becher mit kaltem Wasser. Er hielt ihn zunächst in der Hand. >>Hier, trink das, dann gehts dir sicher besser...<< ,flüsterte er leise, um die anderen Leute nicht beim Essen zu stören. Yuri sah den Becher entgeistert an, als würde er sie verspeißen wollen. Tatsächlich bekam der Becher plötzlich Zähne, Arme und Beine. Der Flug verursachte extreme Wahnvorstellungen bei ihr. Alle Leute sahen plötzlich anders aus. Entweder hatten sie kleine Köpfe, grüne oder verunzelte Gesichter...Erschrocken presste sie sich die hand auf den Mund und saß mit aufgerissenen Augen da. >>Yurichan?<< Sie fuhr auf und sah Ren an. Nachdem sie geblinzelt hatte waren alle Vorstellungen verschwunden. Die Zeit, die sie brauchte, um ihre Sitzgürtelschnalle zu öffnen, kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Als sie sich endlich befreit hatte sprang sie auf, drängte sich an einer Stewardess vorbei und stolperte in die Toilette. Sie schloss die Tür ab und über gab sich. Nach einiger Zeit betätigte sie die Spülung. Sie hatte garnicht mitbekommen, dass sie auf den Boden gesunken war und saß. Sie stützte sich ab und stand auf. Yuri lehnte sich übers Waschbecken. Ihr Kopf dröhnte und wegen dem Luftdruck konnte sie sie nichts hören. Yuri hob den Kopf und sah in den Spiegel. Das Licht vom Raum ließ ihr Gesicht noch blasser aussehen. Ich sehe furchtbar aus... ,dachte sie. Angewidert wusch sie sich das Gesicht und ihre Hände. Etwas erregte ihre Aufmerksamkeit, ein dumpfes Geräusch. Langsam konnte sie wieder hören. Verwirrt sah sie zum Ursprung des Geräusches. Jemand klopfte wie wild an die Tür. An seiner Stimme konnte sie erkennen, dass es Ren war. Zwischendurch hörte sie auch Nao's Stimme, der wohl trotz seiner eigenen Sorge nicht sehr begeistert von Ren's Sorge war. Dieser Eifersüchtler... ,dachte Yuri bei sich und lächelte kurz. Sie öffnete die Tür und sah ihre Kollegen an. >> Yurichan! Alles in Ordnung? <<, sagten die beiden fast gleichzeitig und sahen sich überrascht an. Um seine Wangen zu verdecken, die durch Ren's Blick immer röter wurden, ließ Nao die Haare nach vor fallen und lächelte. Danach sah er seine Kollegin wieder an. >> Es geht schon wieder. Ich glaube es ist alles wieder in Ordnung, hab' mich beruhigt.<< ,meinte Yuri und lächelte wieder so putzig wie immer. Erleichtert seufzte Ren. >>Du warst auch lang genug da drinnen.<< ,murmelte er und verschränkte die Arme vor seiner Brust. >>Lange? Wie lange denn?<< >>Wir landen in zwei Stunden. Du bist fast zwölf Stunden hier drinnen gehockt, hast du geschlafen?!?<< >>WAS? Zwölf Stunden? Das ist unglaublich! Anscheinend bin ich wirklich eingeschlafen...<< Sie fuhr sich durch die Haare. >>Sieht so aus...ich habe die ganze Zeit gegen die Tür gehämmer<< ,meinte der Braunhaarige. >>Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht...Vorallem Rensan...<< ,murmelte Nao leise und spielte mit seinen Fingern, um sich abzulenken. Dann gingen sie zu ihren Sitzplätzen zurück. Den Rest des Fluges war Yuri still oder schlief. Die Landung in Wien-Schwechat, -es hatte keinen Direktflug nach München, und auch keinen nach Frankfurt gegeben- bekam sie deswegen garnicht mit, aber Ren und Nao hatten auch nicht vor, sie aufzuwecken. Die drei verließen das Flugzeug nach der Landung und holten ihre Koffer. Die Luft in diesem Land war wesentlich besser als in Japan, aber die Leute wirkten alle sehr gestresst. Als sie den Flughafen betraten stieg ihnen sofort der köstliche Geruch von Gebäck in die Nase. Nachdem sich Yuri wild vor Hunger etwas gekauft hatte suchten sie ihr Transportmittel. Ein alter Japaner, der so wohl Deutsch als auch Japanisch verstand, führte die Band zu einem kleinen Bus, der nur für sie war. Es war eher ein größeres Auto mit zwei hinteren Sitzreihen, aber das störte Yuri nicht, die sofort ihren Koffer hineinschleppte und sich auf die hintere Bank legte, wo sie gemütlich ihr versäumtes Abendessen nachholte. Die drei wurden für eine Nacht in einem Hotelzimmer untergebracht und würden am nächsten tag mit dem Bus nach München gefahren werden. Das Zimmer war nich sehr groß, aber es reichte für drei Personen. Als es um den Schlafplatz ging, taten sich die Burschen zusammen, sodass Yuri auf dem Sofa schlafen musste, wobei die anderen beiden sich ein Ehebett teilten. Für Ren kein Problem, aber für Nao ein sehr peinlicher Abend. Am nächsten Morgen standen sie früh auf und ließen sich ihr Frühstück aufs Zimmer bringen. Durch dir große Zeitverschiebung hatten sie alle ausgeschlafen, sehr lange sogar. Nach dem Frühstück, und Ren's geliebtem Kaffee, waren sie bereit weiterzureisen. Gerade wollten sie das Zimmer verlassen, als sich plötzlich Ren's Koffer bewegte und miaute. >>Hey, hört ihr das?<<, flüstert Ren und tupfte mit dem Finger auf den Hügel an seinem Gepäckstück. Kurze Zeit war es still, als er plötzlich ein Schnurren vernahm. >>Ist das möglich?<< ,sagte Ren zu sicht selbst und öffnete seinen Koffer. Einige Sekunden später streckte Neko ihren Kokpf aus ihrem Versteck und hüpfte dann ganz heraus. Die zerstrubelte Katze strich um die Beine ihres Besitzers, der sie ganz verwundert ansah. >>W-was..machst du in meinem...Ich hab' dich doch bei meinem besten Kumpel gelassen...<< Ihm fiel etwas ein. Er sah auf den Display seines Handys. Tatsächlich war da ein versäumter Anruf und eine SMS, beides von Ren's Kumpel. In der Nachricht stand genau das, was er vermutet hattte: Dass seine Katze abgehaun ist. Ren schrieb ihm zurück und erzählte ihm, Neko sei bei ihm. >>Das fängt ja gut an...<<, meinte Ren, nahm sein Kätzchen auf den Arm und seufzte. Das Quartett ging runter zum Bus, wo der freundliche alte Mann bereits wartete. Sie haben mich nicht bemerkt, [/i} dachte die Verfolgerin und beobachtete, wie Ren einstieg. Der Flug war anstrengend gewesen, vorallem wegen der Labertasche, die neben ihr gesessen war. Moon hatte ihr Zielobjekt bis nach Europa verfolgt und sie würde das auch weiterhin machen. Da kam auch schon ihr Taxi - die sahen hier ganz anders aus als in Japan - und sie tappste darauf zu, ohne auf die Lasche ihres rollenden Koffers zu achten, die zuerst noch weit weg war und im nächsten Moment die Detektivin zu fall bringt. Schnell eilte der Taxifahrer herbei um Moon aufzuhelfen, die nur grimmig brummte, den Koffer auf die Rückbank des Taxi's warf und sich dann auf den Beifahrersitz platzierte. Sie war mit voller Wucht auf ihr Knie gefallen, das jetzt ordentlich schmerzte. Das wird mir sicher irgendwann Probleme machen... , dachte sie und rieb sich den ebenso schmerzenden Knöchel. Trotz der niedrigen Temperaturen schien die Sonne unangenehm. Moon packte ihre Sonnenbrille aus und setzte sie auf, während sie im Augenwinkel sah, wie der Bus der Band losfuhr. >>Ok, schnell<< ,meinte sie auf Englisch zu ihrem Fahrer, >>verfolgen Sie den Wagen.<< Die beiden Autos fuhren bei einer Auffahrt auf die Autobahn. Moon bemerkte, dass um diese Uhrzeit kaum Leute unterwegs waren. Oh ja, sie hatte eine sehr gute Auffassungsgabe, sie hatte sich auch eingeprägt, in welchen Abständen ihr Knie schmerzte. Und es pochte, nicht hörbar, aber schrecklich. Es wurde immer stärker, mit jeder Sekunde. Da wächst bestimmt ein Alien draus. Ein Alien, der wie ein japanischer Sänger aussieht... , bestätigte sie sich selbst. Wenn sie über die unmöglichsten Dinge nachdachte, konnte sie sich von ihrem Knie ablenken. Die Fahrt dauerte fast füng Stunden, ohne Pause. Endlich waren sie in München angelangt. Die Stadt sah teilweise noch sehr alt aus, was aber an den grauen Häusern, Statuen und allen anderen Gebäuden und Denkmälern lag, zum Beispiel dem Glockenturm am Viktualienmarkt. Sehr viele Leute waren hier unterwegs, kauften Lebensmittel oder einiges anderes Zeugs - das Sortiment war groß -, oder sahen sich als Touristen begeistert um. Die beiden Autos fuhren weiter, Moon hatte beschlossen, sich im selben Hotel wie LinClover ein Zimmer zu nehmen, wobei sie aufpassen musste, dass sie nicht gesehn wurde. Als das Auto der Band anhielt und diese ausstieg, wartete die Detektivin darauf, bis alle im Gebäude verschwunden waren, um dann unentdeckt selbst das Taxi - natürlich nur nach guter bezahlung des Fahrers, was teuer wurde - zu verlassen. Unauffällig folgte sie den Anderen. Nachdem alle ihre Zimmer hatten - Ren mit Neko und Yuri und Nao jeweils ein eigenes, und Moon alleine - ruhten sich alle erstmal aus, erschöpft von der langen Reise. Im Zimmer ließ sich Ren auf sein Bett fallen. Neko sauste wild im ganzen Raum herum, sodass ihr Besitzer schon vermutete, sie würde wie ein normaler Mensch auf einmal schreien >> LAND! ICH BIN FREI! << . Aber das Kätzchen blieb still, bis sie keine Kraft mehr hatte, mitten im Zimmer stehen blieb, sich auf den Boden fallen ließ und erschöpft >> Nyaaaa...<< murmelte. Die beiden schliefen nach einiger Zeit ein und waren froh, endlich Ruhe zu haben. Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Ani packte ihren Koffer. Sie hatte ihre Großmutter dazu gebracht, dass sie länger in deren Wohnung bleiben durfte. Da die Wohnung groß genug war, konnte ihre Mutter ebenfalls dort übernachten. Ani's Vater verstaute die Koffer im Kofferraum des Auto's und verabschiedete sich von seiner Frau. Dann sah er seine Tochter an. >>Noch etwas: Kein Alkohol, keine Drogen, kein Sex und...du weißt was ich von Japanern halte. Fang' dir nix mit denen an.<< ,belehrte er sie. Ani verschränkte empört die Arme. >>Papa, ich bin 17, du musst mir nicht sagen, was gut oder schlecht für mich ist! Sex werde ich sowieso nie haben, weil ich wohl niemandem gefalle, Alkohol trinke ich nicht, außer manchmal das eine Glas Sekt zu Silvester, und Japaner wollen auch nichts von mir, schon garnicht die von der Band. Ich bin kein dummer Fan, Fan ist ein Schimpfwort für mich! Nur weil ich Backstage gehen darf, mach ich damit nichts Verbotenes.<< ,entgegnete sie ihrem Vater verletzt und setzte sich auf den Beifahrersitz. Die Mutter umarmte ihren Ehemann und gab ihm einen kurzen Abschiedskuss. >>Es wird schon nichts passieren,Schatz. Sie ist alt genug. Das ist sicher nur die Aufregen.<< ,meinte sie lächelnd und stieg dann ins Auto ein. Endlich ging es Richtung München und immer weniger wurden die Tage bis zum Konzert.. Beide schwiegen während der Fahrt. Ani war schon ewig nicht mehr bei ihrer Großmutter, aber die kam immer nach Wien. Sie saß das erste mal vorne, naja, auf dem Weg nach München. Sonst saß sie schon oft vorne. Normalerweise war ihr Vater auch mit und sie musste auf die Rückbank. Dort wollte sie im Moment auch hin, um sich hinzulegen und während der Fahrt schlafen zu können. Aber die Fahrt war immer ohne Pause, dafür ging es schneller voran, kein Stau, keine Schleicher... Und da waren sie schon angekommen. Direkt von der Autobahn ging es in die Stadt zu einem Kreisverkehr, in dessen Mitte eine dunkelgraue Statue protzte. Rundherum war auf der Insel, wo sie stand, Gras und hübsche Blumen, die zufällig verteilt aus der Erde gucken. Weiters ging es dann an einem Park vorbei über eine Brücke, unter der ein Fluss durchfloss. Man konnte das Gebilde auch über einen dünnen Seitenweg zu Fuß überqueren. Am anderen Ende der Brücke befand sich ein kleiner Stand. Der Verkäufer unterhielt sich mit einem Kunden, der genüßlich seine Wurst und sein Brot verschlang. An einer Ampel bog das Auto nach links um in eine kleine Gasse, wo ihre Großmutter lebte. Das Gebäude war nicht zu übersehen mit dem Glasstiegenhaus, das ein bisschen aus dem Gebäude herrausstand. Das Haus selbst war grau, die Fensterrahmen, in denen die Glasscheiben steckten, aus Metall in der selben Farbe. In dieser Gasse einen Parkplatz zu finden war selbst für den kleinen, cyanblauen Renault schwer. Doch am Ende der Straße fand sich einer. Ani stieg aus und schnappte ihren Koffer. Hier an der Ecke war ein Markt, der mit Obst und Gemüse handelte. Es war ziemlich laut, also beeilten sich die beiden nachdem jeder sein Gepäcksstück hate und die Mutter das Auto abgesperrt hatte zum Haus. Ani läutete an der Sprechanlage und die Großmutter öffnete die Tür. Mit dem Aufzug fuhren sie ganz nach oben und gingen zur Wohnungstür, wo sie die alte, aber lustige Frau begrüßte. Als endlich alles ins Gästezimmer getragen war, setzten sich alle ins Wohnzimmer. Der Raumwar mit eleganten Braun- und Rottönen gestaltet. Überall standen oder hingen antike und stilvolle Sammelstücke, vorallem goldene Standuhren säumten die Schränke. Die Großmutter hatte ein Händchen für glänzende Sachen, so konnte sie fast nichts vom Spielautomaten wegbringen, als die Familie mit ihr zu ihrem sechzigsten Geburtstag nach Las Vegas flogen. Ein tonloser kleiner Fernseher stand an der Fensterwand, darunter ein Super Nintendo. Der große Fernseher stand in einer Öffnung im dunkelbraunen Schrank weiter links. Ani sah sich nervös um. >>Hast du Zuckungen, oder suchst du das Klo? << ,scherzte die Großmutter. Ani verzog die Lippen zu einem Schmollmund. >> Ich war schon am Klo<< ,meinte sie nur knapp, >>ne, ich suche Lisa.<<< >>Die ist wahrscheinlich am Balkon. Tauben fangen.<<, grinste die Alte. Ani tappste ins Vorzimmer, wo eine Treppe nach oben war. Rechts von dieser war der Abstellraum, links davon die Küche, von der aus man in die Verlängerung des Wohnzimmers gehen konnte. Durch Wohnzimmer, Küche und Vorzimmer konnte man also m Kreis gehen. Ani ging die Treppe bis zum Zwischenstockwerk, der eigentlich eine Innenterrasse war, von der aus man, vorrausgesetzt man konnte durch die Pflanzen durchsehen, auf die Verlängerung des Wohnzimmers sehen konnte, die eigentlich nur ein kurzer Durchgang war, der zur Essecke neben der Küche führte. Es war Nachmittag ud die Sonne strahlte von oben herab, was normalerweise in einem Gebäude unlogisch gewesen wäre, hätte es nicht die prachtvolle Glaskuppel gegebem, die über dem Treppenhaus als Dach diente. Das Mädchen ging die restlichen Treppen hinauf. Auf der obersten lag Lisa, die kuschelige Perserkatze, die Ani sofort wiedererkannte. In Menschenjahren waren die beiden fast gleichalt. Unter der obersten Treppe verlief ein Heizrohr, wodurch der Boden darauf immer schön warm war. Kein Wunder, dass Lisa meistens hier lag. Ani näherte nur langsam ihre Hand, damit die Katze sie beschnuppern und sich verscichern konnte, dass es das nette Mädchen war, dass manchmal hier schlief, um sie dann zu streicheln. Lisa schnurrte und streckte sich. Nach einigen Minuten stand Ani wieder auf und ging ins Badezimmer, um widermal dem natürlichen Trieb eines jeden Menschens nachzugehen, was sie vorhin auf der Toilette neben der Eingangstür unten schon gemacht hatte. Nachdem sie das erledigt hatte, wollte sie wieder runtergehen. Nach den ersten Stufen blieb sie stehen und sah unentschlossen zurück. Sie wollte noch ein bisschen oben bleiben, also ging sie wieder rauf. Das obere Stockwerk war nicht sehr groß. Rechts von den Treppen war das Schlafzimmer von Ani's Großmutter, gegenüber davon das Gästezimmer. Gegenüber des Stiegenaufgangs das Badezimmer mit der Toilette und links vom Gästezimmer die Balkontür, durch die Ani ins Freie ging. Vom obersten Stockwerk aus hatte man eine schöne Aussicht. Man konnte sogar den großen Markt sehen. Die Perserkatze bequemte sich auf den Balkon. Ani sah sie an und kicherte. >> Nicht wieder Tauben fangen Lisa, sonst fällst du wieder runter und wir machen uns drei Tage sorgen, obwohl du die ganze Zeit im Gebüsch sitzt.<< Die Katze tappste zu Ani's Füßen, stupste sie an und sah hinauf. >> Was ? Oh, achso!<< Das Mädchen hob Lisa hoch und setzte sie in einer Blumenkiste ab. Misstrauisch lies sie aber nicht los. Ani sah wieder zum Markt. >> Ich was lang nicht mehr da... Mh...ich frag Oma oder Mama, ob sie mitgehen...Ich will sehen ob sich der Markt verändert hat...<< Die drei Musiker entschlossen sich an ihrem freien Tag zu einem Markt besuch. Alle möglichen Leute tummelten sich zwischen den Buden und Ständen herum, die hier lebenden Leute sprachen eine eigenartige Sprache, bei der sie Buchstaben langzogen, seltsam betonten, oder auch nicht, und dabei genüsslich eine dicke Wurst mit einer Scheibe Brot kauften und aßen. Yuri wusste nicht, wo sie zuerst hingehen sollte. Sie rannte um ihre Bandkollegen herum und lies einen lauten Quieker los. >> Europa! Europa! ... B-O-D-E-N! Was könnte es besseres geben! Endlich haben wir die Grenze der Sprachen überwunden! Jetzt werden wir sicher mehr Erfolg haben!... Huh....es ist so schön, wenn ein lang ersehnter Traum wahr wird...<< >>Ja..unser Manager hat mit vielen Firmen verhandelt. Wenn das Konzert gut läuft, hast du Grund, größenwahnsinnig zu werden. Irgenwie seltsam...Wir machen schon so lange Musik, und es ist einfach...nicht fair, dass unsere Videos nie ausgestrahlt werden...<< ,meinte Nao, während er Yuri beim rkunden zusah, und nervös immer wieder die Hand zu Faust ballte und wieder locker lies, weil Ren direkt neben ihm ging. Dieser sah ihn an. >> Was hast du, Naokun? Du schwitzt...Sollen wir Pause machen? Verträgst du die Luft nicht?<< ,fragte der Kleine besorgt. >> N-Nein, schon ok, ich brauch nur etwas zu trinken. Ist nur...etwas heiß hier.<< ,gab der Gitarrist als Antwort. Es war in dem Fall eine gute Ausrede. Für Japaner war diese Hitze ungewohnt. Sie schickten Yuri los, um etwas zu Trinken zu kaufen. Sie konnte noch am besten Englisch von den Drein, das war auch die einzige Möglichkeit sich hier zu verständigen, in diesem Land mit der komischen Sprache. Nachdem alle versorgt ware, begann der eigentliche Rundgang. Zuerst tappsten die Drei in ein großes Spielzeugmuseum. Inder ersten Etage gab es alles Mögliche, Spielzeug, das man nirgends in Japan fand. Das war auch der Grund, wieso sie aufgeregt in ein Kindergeschäft gangen. Ren und Nao hatten außerdem keine andere Wahl, Yuri war ziemlich, nunja, Nao nannte sie oft 'dominanter kleiner Hoppelhase' und riskierte dabei, wie Ren, der sich das Lachen verkniff, seinen Kopf. Somit war dieses Geschäft ihr Ziel, oder wohl eher das von Yuri, und sie verbrachten locker eine Stunde nur im Untergeschoss, bis es endlich in die zweite Etage ging. Alles war überfüllt von Babyartikeln, Stofftieren aus verschiedenen Disneyfilmen und einem Fernseher, der Winnie Puuh ausstrahlte. >> Womit hab ich das nur verdient....<< ,seufzte Nao und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. >> Ach Naokun, so schlimm ist es doch nicht. << , meinte Ren aufbauend, >> Winnieh Puuh ist doch kawaii.<< Nao, den Sarkasmus erkennend, entwischte ein Lächeln und er fühlte sich ziemlich überrumpelt vom Kommentar seines Kollegen. Die beiden sahen sich nach Yuri um und fanden sie letztendlich bei den Stofftieren. Währenddessen war auch Ani nach einigen Umwegen am Markt angekommen. Nächstes mal frag ich gleich nach dem Weg, schalte sie sich selbst. Als erstes ging sie zu ihrem Lieblingsort, dem Spielzeugmuseum. Es hatte sich rein garnichts darin verändert. Aus dem zweiten Stock hörte sie das aufgeregte quieken eines Mädchens, oder einer jungen Japanerin, wie sie vermutete. So genau konnte sie das nicht sagen. Ani wand sich einem Regal zu un sah sich das Plastikspielzeug in ihren Händen an. Aus dem Augenwinkel sah sie drei Gestalten, darunter eine weibliche, von der Ani vermutete, dass sie so laut gequiekt hatte, die hinter ihr vorbei aus dem Gebäude gingen. Sie schenkte ihnen aber keine weitere Aufmerksamkeit. Sängerin, Gitarrist und Bassist waren endlich aus dem Gebäude raus. >> Ich bin frei! << ,gab Nao erleichtert von sich. >> Oh man, dann schlag du doch vor, wo wir hingehen! << , beklagte sich Yuri und sah ihren grummelnden Kollegen an. Dieser blickte zuerst fragend zu Ren, bekam aber nur ein Schulternzucken als Antwort. >> Also...ich schlage vor...wir gehen zum eigentlichen Markt dort vorne. Das hier ist eher eine Einkaufsstraße...<<, murmelte er. >> Gute Idee, machen wir das.<< ,unterstützte Ren ihn, um Yuris Dominanz etwas in Grenzen zu halten und überspielt die anwachsend ungute Situation mit einem frechen Lächeln. >> Zwei gegen Eine ist nicht fair...<< , schmollte Yuri. >> Ja, stimmt, wir Männer haben keine Chance gegen dich...normalerweise.<< ,munterte der Bassist sie auf. >> Sehr lustig, Ren! << ,meinte Yuri im Gegenzug, lächelte dann aber wieder so gewohnt süß wie immer. Schließlich gingen sie zu den Ständen. Ani's Magen knurrte vor Hunger. Auch sie war endlich aus dem Gebäude raus und hielt sich den Bauch. Von den Ständen und Hütten etwas weiter weg drang ein wundervoller Geruch nach Essbarem zu Ani. Wie in Trance tappste sie so schnell es ging hin und rempelte aus Unachtsamkeit einen anderen Marktbesucher, der genauso groß wie sie war und eine Kappe aufhatte, die sein Gesicht verdeckte, im vorbeigehen, rief dann über die Schulter rückwärts ein kurzes >> Sorry! << und lief weiter. Endlich war sie bei ihrem Ziel angekommen und kaufte sich einen leckeren Burger, einen viel besseren als die bei McDonalds. Jetzt war sie hier, also entschloss sie sich dazu, mit ihrem Burger stolz herumzugehen und sich weiter umzusehen; nur sie und ihr Burger! >> Oh man, kann die nicht aufpassen? << ,meckerte Ren und hockte sich hin, um etwas aufzuheben, was ihm bei dem Zusammenstoß aus der Hand gefallen war und putzte es im Aufstehen ab. >> Aber sie hat sich doch entschuldigt! <<, beruhigte Yuri, die die englische Entschuldigung mitbekommen hatte, ihren Bandkollegen. >> Das hab ich nichtmal gehört...<< ,grummelte dieser und drehte seine Kappe zurecht. Nao wand sich seinen Freunden zu. >> Lasst uns etwas essen...<< ,schlug er vor und deutete mit dem Finger in die Richtung, wohin sie ohnehin schon unterwegs waren. Ren nickte nur und ging gemeinsam mit den anderen beiden los. Bei einer Hütte kauften alle drei einen Burger und sahen sich um. Gerade als Ren in sein Mittagessen biss, sagte Yuri plötzlich: >> Hey, ist das nicht das Mädchen, das dich gerempelt hat?<< Ren sah in die selbe Richtung wie Yuri. Auch Ani bemerkte und erkannte die Gruppe wieder und schluckte ihr Essen runter. Der eine mit der Kappe deutete mit dem Finger auf sie nd sie tupfte sich mit dem Zeigefinger auf die Nase, was man in Japan machte, wenn man sich nicht sicher war, ob man gemeint ist, und Ani, ein großer Japanfan, hatte sich das angewöhnt. Die Person nickte und winkte sie her. Folgsam tappste sie mit gesenktem Kopf hin, konnte aber duch die Kappe immernoch nicht das Gesicht ihres Gegenübers sehen. Er sagte etwars zu ihr, aber so schnell, dass sie kaum etwas verstand, außer ein oder zwei japanische Wörter. Unsicher öffnete sie den Mund und setzte zum Reden an, als sie den zweiten sagen hörte: >> meinst du sie kann überhaupt japanisch?? << >>Ich weiß es nicht. Einfach mal langsam fragen. Also. S-p-r-i-c-h-s-t d-u j-a-p-a-n-i-s-c-h? << >> Ja, tu ich! Ich verstehe Sie auch, wenn sie normal reden Unbekannt-san.<<, antwortete Ani ihm süß. >>Oh kawaii! Ich will es knuddeln! << , quiekte Yuri und klatschte in die Hände, woraufhin Ani, die keinen von den drein erkannte, kichern musste. >> Wie heißt du denn?<< ,wollte Nao wissen. >> Hihi, watashi wa Ani desu! << , meinte sie mit extra süßer Stimme und verbeugte sich. Der Band klappte fasslungslos die Kinnlade runter. >> W-wieso guckt ihr denn so erstaunt? ,fragte der ertappte Fan. >> DU bist...<< ,fing Yuri an, aber Ren unterbrach sie schnell. >> Du heißt also Ani << ,meinte er dann und zog die Kappe noch tiefer, damit sie ihn wirklich nicht erkannte, >> freut mich dich kennenzulernen.<< >> Hai, mich freut es auch...aber...tut mir leid wegen vorhin! Ich hatte es eilig und...<< >> Schon vergeben und vergessen, Anichan. An mir ist nix kaputt geworden, also...<< ,meinte Ren. Nao beugte sich zu ihm rüber. >> Ist das nicht ETWAS zweideutig?<< ,meinte er und Yuri kicherte. >> Hey, normalerweise denkt nur Rensan so! <<, kicherte sie und Nao stieß ihr leicht mit dem Ellbogen in die Seite. >> Pssht, verrate doch nicht wer wir sind! JETZT nicht! << , flüsterte er. Ani blinzelte und glaubte, sich verhört zu haben. >> Rensan? << ,stotterte sie. >> Nein, nein! Meine....meine Schwester hat SENsan gesagt, mit S! << ,winkte der Bassist ab. >> Oh..und ich dachte schon...du bist....jemand anderer... <<, überspielte das Mädchen mit einem süßen Lachen die peinliche Situation und kratzte sich am Hinterkopf. >> Hehe, nein... Sen...Ich bin...Sen.<< ,murmelte Ren. Eigentlich wollte er das kleine Mädchen nicht anlügen. >> Ok, wir müssen jetzt weiter. Man sieht sich, Anichan! << Mit den Worten machten sie sich auf den Weg zurück zu ihrem Hotel. Bis beim Konzert, kleine Anichan... Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Endlich war der große Tag gekommen. Ani hüpfte wild in ihrem Gästezimmer herum, während sie zu LinClover Liedern mitsang. Alles war perfekt und es konnte nichts mehr schiefgehen. Glücklich nahm sie Lisa auf den Arm und tanzte mit der Katze herum. Danach Schlüpfte sie aus ihrem Pyjama heraus und zog sich die vorbereiteten Klamotten an. >> Pass du mir auf Mama und Oma auf, Lisachan.<< ,meinte sie und sah das Tier an, das mit ihren Schuhbändern spielte. Ani kicherte und hockte sich vorsichtig runter. >> Du altes Riesenbaby, hihi..<< ,murmelte sie und streichelte Lisa am Kopf. Am Nachmittag sah sie sich nochmal um und traf in der Nähe vom Auftrittsort auch andere Fans aus verschiedenen Lndern. Die meisten sprachen glücklicherweise Englisch, also war es leicht sich zu verständigen. Die Meinungen über die Bandmitglieder waren verschieden, die meisten waren aber Renfans. Eifersüchtig war sie schon, wenn andere von ihm sprachen, aber sie lies sich nichts anmerken. Es musste ja nicht gleich jeder wissen, dass sie so fanatisch hinter ihm her war. Die drei Japaner, die sie am Markt getroffen hatte, waren sehr nett, vorallem der kleine mit der Kappe. Sen... , grübelte sie über den Namen. Süß war er ja hihi... Die Band trat erst in zwei Stunden auf. Zum Glück brauchte Ani sich nicht zu beeilen, mit ihrer Karte ließ man sie über einen Seiteneingang in die Halle. Etwas übertrieben, fand sie. Ihrer Meinung nach wurde sie für einen Fan viel zu gut behandelt. Sie mochte es nicht, so im Mittelpunkt zu stehen, dafür war sie zu schüchtern. Also noch zwei Stunden. Was könnte ein kleines Kätzchen wie sie in München machen? >> Neotokyo! << , sagte sie zu sich selsbt. Darauf hatte sie auch gespart. Schnell kaufte sie sich eine Fahrkarte und fuhr mit der U-Bahn bis 'Münchner Freiheit'. Fröhlich tapsste sie zu dem Geschäft. Komischerweise waren nichht sehr viele Leute anwesend... Sofort war das neue Album und ein Poster der Band ausgesucht. Sie hatte noch nicht vor zu gehen, der gutaussehende, asiatische Verkäufer war einfach zu süß. Für ihre beste Freundin kaufte sie eine vierundfünfzig Euro teure Miyavi-DVD. Sie hat zwar gesagt "Nichts teures!" , aber...Seit wann höre ich auf sie hihi...Nya... Etwas Geld hatte sie noch. Begeistert starrte sie die ausgestellten Kostüme von Despairs Ray an. Fast nichts hätte sie aus diesem Trancezustand herausgebracht - bis auf eine ihr vertraute Stimme, die ihren Namen rief. >>Ani! AAANI!<< ,schrie ein Mädchen hinter ihr vor Aufregung, weshalb sie sich umdrehte und versuchte, das Mädchen einzuordnen. Sie erkannte sie jedoch nicht am Aussehen, viel mehr an dem am häufigsten benutzten Laut zwischen den beiden. >>Nya nya<< ,machte das Mädchen. In Ani's Gehirn ratterten die Zahnräder und Schrauben und endlich ging ihr ein Licht auf. Es war eine gute Freundin aus dem Internet. >> Bu-chan! Was machst du denn hier?<< ,sagte sie fröhlich, während sie ihr Gegenüber umarmte und fest drückte. >>Uff! Ich gehe auf das Konzert! Ich hab dich schon gesucht Anichan! Wir können gemeinsam hingehen!<< ,schlug Bu vor. >>Ähm...ich..weiß niciht...Ähm...Jenny, wenn du weit vorne stehen willst, solltest du schön langsam hingehen!<< >>Und was ist mit dir?<< ,wunderte sich das Mädchen. >>Ich komm schon vor, keine Angst!<< ,meinte Ani mit ihrem süßesten Lächeln. Sie konnte nicht sagen, dass sie so großen Service von der LinClover-Crew bekam. Es war auch unmöglich, vom Backstage-Treffen zu erzählen ... Andererseits, schoss ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf, ich will doch nachher darüber berichten können... Ich will, dass sich jemand mit mir freut... >> Du, Buchan? << ,fing Ani an, während Jenny die CD's durchstöberte und brummend murmelte >>Nichts von meinem Keitababy dabei<< ... Erst beim zweiten mal, als ihr Name fiel, reagierte sie. >>Was denn?<< ,fragte Jenny nun aufmerksam und lächelnd. Ani dachte nach. >>Ich...muss dir was erzählen...Etwwas das du mir wohl nich glauben wirst!<< >>Jenny hört Ani zu!<< ,bestätigte Bu auf ihre Art. >>Also...als ich mal meine Emails durchsuchte, sah ich...<< ... Die Geschichte dauerte eine halbe Stunde und weitere Minuten, bis Jenny wieder geistig Anwesend war. >>WAII! Du darfst Backstage, du darfst Backstage!<< ,quiekte sie. >>Awww...Jenny! Shhh! Das muss nicht jeder wissen!<< ,wimmelte Ani ab, um ihre Freundin zu beruhigen. >>Bist du denn garnicht aufgeregt???<< >>Doch, und wie!Doch...natürlich...<< ,musste sie sich selbst auch bestätigen. >>Hm...das ist schön! Ani sieht ihren Ren! Und Bu-chan...findet keine CD die sie will!<< >>Guck doch einfach bei 'W' für 'W-inds', Bu...<< >>Oh...ja...stimmt! Nya nya. Da ist eine CD!<< Die beiden mussten lachen. Endlich verließen sie das Gebäude. >> Jenny? Danke...<< ,seufzte Ani. >>Wofür?<< >>Ähm...nur so!<< ,winkte sie ab. >>Du solltest jetzt wirklich losgehen! Wir sehen uns sicher wieder, nya...<< >>Hai! Bai Anichan!<< Die beiden umarmten und drückten sich noch einmal, bevor Jenny dann losrannte. So kommt sie nie in die erste Reihe hihi...Wie will sie Ren dann sehen? .. Hach... Plötzlich begann ihr Herz zu klopfen. Während dem Gespräch mit Bu hatte sie ihre Aufregung total vergessen, aber jetzt kam alles wieder. Sie würde endlich Ren treffen! Sie zupfte nervös an ihrem T-Shirt herum und biss sich auf die Unterlippe, während sie nachdachte. Was sollte sie überhaupt fragen? Oder lieber nach dem anstrengenden Konzert nicht zu viel reden? Falls doch, wäre es nicht gut, wenn das Gesprächsthema ausging. Mit ein paar weiteren Gedankengängen drohte die ganze Perfektion dieses Tages in Anspannung und Zweifel zu versinken. Nein...Nein, nicht heute! Machte sie sich selbst Mut. Dieser Tag würde schön sein, sie würde schön sein, die Sonne würde scheinen, auch wenn es gerade nicht danach aussah, -aber das würde sich auch bestimmt wieder ändern- und sie würde vor ihrem großen Idol stehen. >>Alles...Perfekt<< ,murmelte sie. Ani vernahm hinter sich das Geräusch einer sich einschaltenden Kamera. Neugierig, aber etwas verschreckt blickte sie zurück, konnte aber nichts entdecken, das nach einem Videogerät aussah. Sie runzelte die Stirn. Plötzlich kam sie sich beobachtet vor, als ob sie ein wildes Tier am Ufer eines verschmutzten Flusses wäre, das von zwei giftig leuchtenden Augen bei jedem Schritt verfolgt wurde...Un der Rest des Körpers lauerte im Schlamm nur darauf, dass ein Schritt genau der falsche war... und die Falle zuschnappte... Unsicher ging Ani los Richtung einem Transportmittel, das sie zur Konzerthalle brachte. Binnen einiger Sekunden kam ihr alles bedrohlich vor, selbst die grellen Sonnenstrahlen, die ihr die Sicht raubten. Ab und zu blickte sie über die Schulter zurück, konnte aber niemanden sehen. Letztendlich erklärte sie sich selbst einfach nur für eine Verrückte mit Verfolgungswahn. Eine halbe Stunde brauchte sie zur Halle, wo sie von den gewaltigen Menschenmassen beeindruckt war. Sind Dir en Grey zu Besuch auf ne Tasse Kaffee?!? Das sind doch niemals alles Fans von LinClover! ,wunderte sie sich. Da sieht man wieder wie sehr man sich irren kann...unglaublich.. oh..ich sollte mich bei dem Kerl von der Crew melden... ,dachte sie mit einem Blick auf die Uhr. Während sie sich auf den Weg machte, kramte sie nach ihrer Karte. Mistmistmist...MIST! Wo ist meine Karte?... Sie war unauffindbar...Ein kleines Stück Papier mit großem Wert. Ob sie mich auch so reinlassen?... Sie ging zu ihrem persönlichen Empfangsmann, der sie, aufgrund seiner Größe, von oben ansah, wie einen Fehler, den man korrigieren musste. >>Ano...watashi wa Ani desu! Ich bin ähm...Linclover haben mich eingeladen<< ,sagte sie nach einer Verbeugung. Der junge Mann erwiderte die Geste und fragte sie freundlich nach ihrer Karte. >> M...eine...Karte...die...hab ich verloren...<< Sie überspielte die Peinlichkeit mit einem unsicheren Lachen. >> Ohne Karte kann ich dich nicht reinlassen, gomen nasai...<< >>Eeeeh? Ich bin es wirklich! Glauben sie mir, Crew-sama! Bitte, bitte, bitte, bitte, bitteeee!<< ,bettelte sie. >>Nein. N-e-i-n, nein! Es geht nicht!<< ,wimmelte der Mann ab. Hinter ihm trat eine große, schlanke Gestalt aus dem dunklen Korridor. Es war einer der drei Japaner, den sie am Markt getroffen hatte. >>Dieses Mädchen hier hat...<< >>Schon gut<< ,unterbrach der große Mann den Aufseher. >>Lass sie rein.<< Ani tappste dankbar in die Tür und verbeugte sich. >>Danke, dass du mir geholfen hast, und das nach den Problemen die ich gemacht habe. Danke...vielen Dank!<< >>Übertreib nicht, Kleine. Komm, ich zeig dir wo du hin musst.<< Die beiden gingen den Gang entlang. >>Wie heißt du eigentlich?<< ,wollte Ani wissen und sah mit einem süßen Blick nach oben. Er zog die Augenbrauen hcoh. >>Na wie wohl...Ich heiße Nao.<< >>Hey...so wie der Band!<< >>...JA!<< ,betonte er das eine Wort und sah Ani stirnrunzelnd an. Diese erwiderte den Blick genauso. >>Was? Stimmt irgendwas nicht?<< ,fragte sie ihn. >>Nein...eigentlich...Ist alles in Ordnung.<< ,versicherte er. Schweigend führte er Ani durch die langen Korridore bis zu einer Tür. >>Okay, da einfach durchgehen, da ist die Halle. Hoffentlich wirst du nicht erdrückt. Genieße die Show!...Wir sehen uns...<< ...Mit diesen Worten ging er Weg. Wieder sehen? ,grübelte sie, wieso ist er so sicher? Nya...Ok, ich gehe jetzt rein! Mutig betrat sie die Höhle des Löwen. Es war noch niemand sonst in der Halle, aber von draußen hörte sie die Stimmen der Menschenmasse, die sie umgangen hatte. Selbst bei geschlossener Tür drangen die Schallwellen herein und wiederholten ihre Klänge melodisch in allen Ecken des Gebäudes. Es war ein eigenartiges, ein freies Gefühl, in einer leeren Halle zu stehen. Davon überwältiget musste sie durch die Halle laufen, -einmal bis zum Eingang und wieder zurück nach vorne- ,lachte einmal und lehnte sich dann gegen das aufgestellte Geländer. Aus ihrem Rucksack packte sie etwas zu trinken aus, das sie dann genüsslich ihre Kehle herunterfließen ließ. Warmer Orangensaft schmeckt gut, wenn man durstig ist... Sie vernahm ein sich wiederhallendes Klicken, und kurz darauf lautes Kreischen... ...Die Fans wurden eingelassen... Nao betrat die Umkleidekabine, wo Ren sich gerade ein Hemd überzog. Als der Bassist seinen Kollegen bemerkte, musste er lächeln. >> Auch schon da?<< ,scherzte er. >>Ich hab 'nen Umweg gemacht..<< ,rechtfertigte er sich mit roten Wangen. Er bekam immer Herzklopfen, wenn Ren ohne Hemd herumlief. >>Ich bin schon aufgeregt.<< ,meinte Ren plötzlich. >>Wegen dem Auftritt?<< >> Nein...ja,doch, ich meinte... Natürlich bin ich auch wegen dem Konzert nervös...Aber...weißt du...nach all den Vorwürfen, die mir in Japan gemacht wurden...<< >>...das macht dich fertig....<< ,sorgte sich Nao. >>...Ja...Ich weiß nicht, wie ich reagieren werde...oder sie auf mich...und ich...<< Ren ließ sich in einen Sessel sinken. Für einige Zeit war es ganz still, Ren suchte nach den richtigen Worten. >>Weißt du, ich weiß einfach nicht, wie ich das Problem lösen kann. Ich bin wütend auf...die Kleine...Aber ich weiß, sie kann nichts dafür! Sie ist nicht schuld... Anichan...ist unschuldig...<< >>Ren! Bevor du jetzt in Selbstmitleid versinkst und dich noch fünfmal wiederholst, überleg dir, auf wen du wütend sein solltest. Zum Beispiel...auf diese Detektivin.<< >>Ja, stimmt...<< >> Rensan, reiß dich zusammen! Das kann doch nicht der Tiefpunkt deines Lebens sein...Wenn du eine Ehefrau...<< Nao stockte kurz. >>...wenn du verheiratet wärst, würde ich verstehen, dass du deprimiert bist, wenn deine große Liebe schwer verletzt wird oder so... Ist sie deine große Liebe?<< Ren runzelte die Stirn. >> Nein, ist sie nicht. Nao, diese ganzen Vorwürfe sind nicht wahr!<< ,erwiderte er. >>Ich weiß. Ich glaube dir. Rensan du bist wie ein..< ,wieder stockte der Gitarrist. Jetzt bloß nichts falsches sagen ,dachte er und fühlte sich, als würde er bei einem Verhör mit einem heißen Scheinwerfen angestrahlt werden. >> Du bist...mir sehr wichtig. << Nao räusperte sich. Er hoffte, Ren würde es nur als Bruderschaftsangebot verstehen. >>... Ich bin immer für dich da, egal was passiert.... U-und Yurichan auch!<< ,fügte er noch hinzu. Ren sah seinen Freund an. Er musste lächeln. Kurze Zeit später stand er auf und umarmte seinen Bandkollegen. Dieser war sich nicht sicher, was er tun sollte, also blieb er einfach stehen...Er tat nichts...Er genoß nur die Nähe zu demjenigen, der ihm am allerwichtigsten war. Ren hingegen nahm es nur als freundschaftliche Umarmung...Und auch tat er es, weil er seinen Frust in dieser Umarmung los werden wollte... Wäre er noch jünger gewesen, hätte er sich in das Hemd des anderen gekrallt, aber er wollte keine falschen Gedanken aufkommen lassen. Nach einiger Zeit ließ er Nao los. In dem Moment kam Yuri hinein. >>Hey ihr beiden!<< ,meinte sie süß, >>die Halle ist randvoll gefüllt mir UNSEREM Publikum! Seit ihr so weit? ... Ich habe Anichan schon entdeckt, sie steht in der ersten Reihe rechts...Auf deiner Seite Ren.<< Der Angesprochene ging zu der Sängerin. >> Also ich bin bereit!... ... Nao?<< ,fragte er mit einem Blick nach hinten. Der Gitarrist stand wie angewurzelt da, war aber nach einiger Zeit wieder anwesend. >> Oh ähm...klar...lasst uns anfangen!<< Ein Abend, den keiner so schnell vergessen würde.... Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Fünfundzwanzig Zelte für Sanitätszwecke, hunderte Stände von verschiedensten Mechandise-Produkten und Katzen-Plüschtieren, weitere Buden für die verdiente Mahlzeit vor, nach oder während dem Konzert. Die Menschenmassen wurden immer lauter und unruhiger, nichtmal noch die Hälfte davon war bereits reingelassen worden. Ani fühlte ihre Anspannung noch mehr steigen. Einem technischen Fehler, der laut zu hören war, spendeten alle laut Beifall. Niemand hatte weiter darüber nachgedacht, wieso jemand schon vor ihnen allen in der Konzerthalle war; was jetzt zählte war die Band auf die Bühne zu holen. Immer mehr füllte sich das Gebäude mit Fans, es wurde heißer und mit jedem Atemzug stickiger. Als Ani zusehen musste, dass bereits vor Beginn so viele Leute die Kraft verließ, wurde ihr auch schwindlig. Einer der Sanitäter sah sie an, als ob er sie per Gedanken fragen wollte, ob er sie rausziehen soll. Sie runzelte die Stirn. Es war ihr erstes Konzert, und ein sehr wichtiges. Ich gebe nicht auf wegen sowas...Lieber lass ich mir ins Bein schießen! , machte sie sich selbst Mut. Sie machte einen tiefen Atemzug von der bereits knappen Luft, bäumte sich auf und stützte sich sicher am Geländer ab. Al der Sanitäter wegging stimmte sie dem Rufen der Band bei. Nun schrie die ganze Halle in melodischem Einklang und mit japanischer Aussprache >>RIN CROWA!<< . Selbst von der ersten Reihe aus sah man nicht auf die Bühne, da sie von einem blauen Seidenvorhang verdeckt war. Ani wurde ungeduldig, aber nun hieß es warten... >>Oh wow..Sugoi! Das sind ja total viele!<< ,staunte Ren mit einem heimlichen Blick auf das Publikum. >>Hai, sou desu! Deshalb müssen wir ihnen eine schöne Show bieten!<< ,meinte der dominante kleine Hoppelhase Yuri. >>Suchst du etwas bestimmtes, Ren?<< ,fragte Nao mit einem Seitenblick zum Bassisten. Die Antwort ahnend verschränkte er eifersüchtig die Arme vor seiner Brust. >>Öhm....eigentlich...nein, wieso?<< ,winkte der Angesprochene ab. >>Ani steht dort drüben, ganz rechts.<< ,kicherte Yuri. >>Was? WO?! ... Argh...<< ...Er war auf sie reingefallen. >>Okay, ich gebs ja zu, ich will sehen wo sie ist. Sie... sieht... nett aus.<< ,äußerte sich Ren. >>Also ich finde sie kawaii! Guck doch mal wie sie rumhüpft!<< ,gab Yuri ihre Meinung zum Besten und deutete auf den Fan. >>Was ihr für ein Theater macht...<< ,grummelte Nao. Yuri stemmte die Arme in die Hüfte. >>Nao du alter Brummbär!<< ,fing sie an, >>bist du denn nicht aufgeregt, dass du sie treffen wirst?<< >>Nein.<< >>...<< Die beiden sahen sich an. Yuri verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund. >>Ich habe sie bereits zweimal getroffen. Viel wichtiger für mich ist es jetzt, ruhig zu bleiben und mich aufs Konzert zu konzentrieren.<< ,gab der Gitarrist von sich. Yuri wusste, dass er Recht hatte, aber sie wollte noch etwas wissen. >> Zweimal getroffen?<< ,warf sie ein. >>Ja. Euer ,perfektes' Wesen hatte ihre Karte verloren und Hirokun wollte sie nicht reinlassen. Ich hab das mitbekommen, sie geholt und zur Halle geführt. Sie hat mich nichtmal erkannt, selbst als ich ihr meinen Namen sagte. Sie meinte nur ,Hey, wie der Gitarrist der Band!' ... Wie naiv muss man sein? Wie alt ist sie?? Fünf?!<< Ren ging vom Vorhang weg und sah seinen Bandkollegen böse an. >>Hör auf so über sie zu reden!<< ,verteidigte er die nicht anwesende Ani. Als Nao das hörte verkrampfte sich sein Herz schmerzlich. Er drehte den Kopf zur Seite. >>Ich hol' jetzt meine Gitarre...<< ,sagte er leise mit rauher Stimme und ging weg. Die beiden anderen sahen ihm nach. >>H-hab ich etwas falsches gesagt?<< , bereute Ren seine Reaktion. Yuri schüttelte den Kopf, weil sie wusste, was mit Nao los war. >>Nein, hast du nicht, glaub mir...<< ,lächelte sie aufmunternd. Ren nickte. Wortlos gingen die beiden Nao hinterher um auch ihre letzten Vorbereitungen zu treffen. Nichts mehr als ein unauffälliger Mensch mit großem Hut, langem Mantel und großer Kamera war Moon, die auf einem eigentlich gesperrten Balkon nach ihren beiden Zielobjekten Ausschau hielt. Ani hatte sie schon entdeckt, fehlte nurnoch der Bassist. Sie hätte genauso gut eine Journalistin auf Jagd nach der Story ihres Lebens sein können. Einige ihrer bisherigen Aufzeichnungen ließen sich bereits gut vermarkten, wenn man sie richtig kombinierte. Sie hatte Ani bei einem Geschäft namens Neotokyo entdeckt und hatte sie seither heimlich verfolgt. Fast eine Stunde wartete sie auf ein Anzeichen darauf, dass LinClover auf die Bühne kamen, und endlich war es so weit... Die Halle verdunkelte sich merklich und zwei Scheinwerfer warfen mattes Licht auf den Seidenvorhang, der daraufhin glitzerte und funkelte. Die Crew hatte es geschafft, einen Spray aufzutreiben, der selbst bei Textilien die Wirkung eines Spiegels oder Glasprismas erzeugte, und das ging bei Seide am besten. Die Halle wurde von regenbogenfarbigen Strahlen erleuchtet, die sich Kreuz und quer einen Platz suchten. Das Publikum brach in erstauntes Gekreische aus. Als nach einer Minute immernoch keine Ruhe in Sicht war, vernahmen alle einen Akkord einer Gitarre. Binnen fünf Sekunden war es still, vereinzelt schrien manche Nao's Namen. Es wurden weitere Akkorde gespielt, und einige erkannten schon das Lied. Drumms und Bass setzten gleichzeitig ein, und begleitet von einem lauten Schlag auf das Becken fiel der Vorhang herab. Erneut tanzten die bunten Strahlen herum, aber das kümmerte niemanden mehr. Das matte Licht der Scheinwerfer wurde nun stärker und überkreuzte sich. Die Strahlen waren auf Ren und Nao gerichtet, die ihre Instrumente behandelten, während Yuri mit dem Rücken zum Mikrofon stand. Wieder brach das Publikum in tosendes Geschrei aus, als plötzlich ein dritter Scheinwerfer die Vocalistin ebenfalls hervorhob, sie sich umdrehte und anfing zu singen. Es wurde wieder ruhig vor der Bühne. Wer konnte, sang mit, der Rest verfolgte alles vor Begeisterung. Nao und Ren zeigten allen, was sie drauf hatten und spielten so gut sie konnten. Auch Yuri begeisterte das Publikum, mit ihrer Stimme und ihrem etwas verrückten Herumgehüpfe. Für kurze Zeit hörte die Band auf zu spielen. Als das Publikum vermutete, das Lied sei zu Ende, wurde die Halle wieder mit Gekreische gefüllt, zumindest von denen, die dazu in der Lage waren. Yuri grinste übers ganze Gesicht. Nao spielte erneut einen Akkord und das Lied ging weiter. Als das erste Lied nun wirklich zu Ende war, wartete Yuri auf den Applaus. Das Publikum schrie vor Begeisterung. Ren musste sich konzentrieren, damit er nicht zu Ani sah, also ließ er seinen Blick über das gesamte Publikum schweifen. Nao holte einmal tief Luft und hoffte darauf, dass sich die Fans beruhigten. Yuri setzte zu einem Satz an, aber bei diesem Lärm war es unmöglich, mit den Leuten zu reden. Sie warf Nao einen Blick zu und bat ihn um etwas. Er wusste genau, was sie von ihm wollte...Er zupfte einmal an einer Saite, weil es bisher so gut funktioniert hatte, und es wurde still. Yuri schluckte einmal. >>Ano...<< ,fing sie an, drehte den Kopf aber dann vom Mikrofon weg und räusperte sich, um den Hals frei zu machen. >>Ano...Yuri desu.<< ,sagte sie süß und etwas erschöpft von ihrem Gehoppse. Wegen ihrer unnötigen Vorstellung, da ja sowieso jeder wusste, wer sie war, mussten einige Lachen. >>Vielen Dank, dass so viele Leute zu diesem Konzert gekommen sind um LinClover zu sehen. Danke an alle, die eine lange Fahrt oder einen langen Flug hinter sich haben...Ich...mag Flugzeuge nicht, also auch danke an alle anderen Transportmittel dieser Welt!<< Wieder lachten einige, aber diesmal nur die, die japanisch verstanden. >>Huh...Ich bin so aufgeregt!<< ,gab Yuri lächelnd zu und schluckte. Sie holte tief Luft. >> Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß wie wir. Bitte genießt die nächsten vierzig Minuten bis zur Pause, und bitte erholt euch!<< Sie winkte dem Publikum zu und verbeugte sich. >>Arigatou gozaimasu!<< LinClover begannen wieder zu spielen. Ani war in diesem Moment die glücklichste Katze der Welt, aber nicht nur, weil sie neben all den von weit her gereisten Japanern und Japanerinnen, alles verstehen konnte, was Yuri sagte, sondern weil sie in diesem Moment im Publikum stand, bei ihrem ersten und wahrscheinlich besten Konzert ihres Lebens. Sie hoffte garnicht darauf, dass Ren zufällig genau sie ansah, er wusste doch nicht, wie sie aussah. Als sie ihn musterte, fiel ihr auf, dass er wie Sen aussah. Sen...könnte es möglich sein? Sie sah Yuri an. Waren die beiden etwa?... Zuletzt sah sie zu Nao, der weit weg stand. Das ist derselbe Kerl, der mich hergeführt hat! ... Sie sah Ren wieder an...OH NEIN! DIE DERI SIND DIESELBEN LEUTE WIE DIE AM MARKT! .. Ich Dummkopf! Wieso hab ich sie nicht erkannt? Und Nao...hab ich heute zum zweiten mal nicht erkannt!.. Mann, bin ich blöd... Nun hoffte sie doch darauf, dass Ren zu ihr hinsah. Aber es schien, als würde er mit Absicht ihren Blicken ausweichen. Sie war so wütend auf sich selbst, sodass sie garnicht merkte, wie fest sie auf ihren Finger biss, Kurz sah Ren zu ihr und runzelte die Stirn. Als er Zeit hatte, seine Hand vom Bass zu lösen, biss er sich auch kurz in den Finger und deutete dann auf Ani. Sie blinzelte und bemerkte einen Eisen-Geschmack auf ihrer Zungenspitze. Sie nahm den leicht aufgebissenen Finger aus dem Mund und schleckte das Blut ab. Sie verbeugte sich leicht und wickelte ein Taschentuch um den Finger. Das nächste Lied begann, eines, das schon ziemlich alt war. Es war eines von Anis Lieblingsliedern, bei dem Ren die zweite Stimme sang. Sie konnte den ganzen Text auswendig und fand es süß, wie Yuri die erste Strophe sang. Beim Refrain sang sie so laut sie konnte, war aber nicht alleine dabei. Ren hörte Ani und konnte ihr nicht mehr ausweichen. Er sah zu dem kleinen, singenden Fan und musste lächeln, während er selbst sang. Sie ist so süß... Er erwischte sich, als er Sachen dachte, die er nicht wollte. Von einer großen, glücklichen Liebe... Oh Gott, ich Idiot... Als sie auch lächelte, versuchte er, die Gedanken verschwinden zu lassen. Er war kein Kinderschänder, er war ein arbeitstätiger, junger Mann, dem zu Unrecht irgendwas vorgeworfen wurde, und egal was passieren würde, es würde Unrecht bleiben, das hatte er in dem Moment beschlossen. Ich will doch nur das Richtige tun... Diese Gedanken verfolgen ihn die ganze Zeit über. Er war Ani dankbar, dass sie ihn nicht dauernd beobachtete, sonst hätte er sich wohl verspielt. Er wurde immer nervöser und unkonzentrierter, aber bald war Pause. Die Band ging Backstage und ruhte sich aus. Ani wollte die erste Reihe nicht verlassen, weil sie wusste, sie könnte sich niemals wieder vorkämpfen. Viele wollten sie während dem Konzert nach hinten drängen, aber sie hatte sich erfolgreich mit ihrem eingerollten Poster gewehrt. Sie blieb vorne stehen und wartete. Für einen Fan war ein schwitzendes Idol immer schön anzusehen, diese Sicht würde sie sich nicht entgehen lassen. Ani trank wieder von ihrem Orangensaft, der wohl schon fast am verdunsten war, bei der Hitze. Sie schätzte auf 45°C . Es wurden große Ventilatoren angeschafft und das Publikum wurde mit Wasserschläuchen abgekühlt. Einige Zeit später ging es weiter. Der zweite Teil des Konzertes kam Ani viel kürzer vor, aber das lag wahrscheinlich daran, dass die wenigen Sekunden, in denen Ren sie angelächelt hatte, ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen waren. Sie wünschte sich, dass er das nochmal machte, aber es kam Ani nun so vor, als ob es ihn stören würde, wenn sie ihn beobachtete, also tat sie es nicht. Ich will ihn nicht traurig machen oder so...Nya... Sie dachte, wie es wohl sein würde, wenn sie vor ihm stand und zum ersten mal mit ihm sprach. Eigentlich... hab ich schon mit ihm geredet....Aber ich wusste nicht, dass er und Sen dieselbe Person sind... Sie seufzte. Ani war ihnen nicht böse...Eher auf sich selbst, da sie nicht verstand, wieso ein so großer Fan wie sie die drei nicht erkannte... Ren hatte sich absichtlich nicht gezeigt, aber sie hätte wenigstens Nao und Yuri identifizieren können... Ich bin zu fixiert auf Rensan... aber ich kann es nicht ändern... Ich...mag ihn eben sehr... Aber ich will ihnen keine Probleme machen... Er darf es nicht wissen... Das Konzert war vorbei. Als Zugabe wurden zwei sehr alte Lieder gespielt, und es wurde laut mitgesungen. Nao stand ohne Hemd auf der Bühne und wurde von Groupies angehimmelt, während Ren eher weniger Aufmerksamkeit bekam. Yuri sank am Ende eines Liedes auf die Knie und zog das Mikrofon mit sich runter...Sie sang die letzten Worte und das Licht ging aus... Die Band verließ die Bühne und die Fans schrien noch einige Minuten lang. Als endlich jeder rausging, tappste Ani erneut zu dem Seiteneingang, wo sie Hiroki, der Aufseher, diesmal hineinließ. >>Hat es dir gefallen?<< ,fragte er sie, während er ihr die Tür aufhielt. >>Ja und wie! Es war großartig!<< ,strahlte sie ihn an. >>Sehr schön<< Er lächelte. >>Tut mir leid, dass ich dich nicht reingelassen hab vorhin...<< >>Ach schon gut! Du durftest nicht...schon gut!<< ,meinte sie süß. Sie wurde von Hiroki in einen Raum geführt, wo sie sich hinsetzte und nun warten musste. Sie saß auf einer ausgepolsterten Holz-Sitzbank und versuchte sich daran, in einem kleinen Spiegel ihre zersausten Haare zu richten. Plötzlich öffnete sich die Tür... Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Einen Freudenschrei konnte sie nicht unterdrücken. Sie hatte alles im Kasten. Mit diesen Turteleien zwischen ihren beiden Zielobjekten während des Konzertes würde ihr endlich jeder glauben. Selbst Fans würden sich abwenden, Ren hatte nun keine Chance mehr. Moon hatte ihre Arbeit getan. Eine Kopie ihrer Aufnahme war bereits auf dem Weg nach Japan zu ihrem Büro. Sie selbst schlich durch die Korridore, und wäre beinahe von einem Mitglied der Crew erwischt worden, der aus einem Raum raus kam. Hinter einer Tonne vorbeischauend, sah sie im Raum Ani sitzen. Die Tür fiel zu. Das ist meine Chance! ,dachte sie und ging zur Tür. Sie legte ihre Hand an die Türklinke und drückte sie runter. Moon ging lässig in den Raum hinein und machte die Tür hinter sich wieder zu. Ani sah die Detektivin verwirrt an. Sie hatte eigentlich mit der Band gerechnet. >>Na, kleines Mädchen<< ,sagte die Person mit einem komischen Akzent auf japanisch. >>Wer sind Sie?<< ,meinte Ani, die eine schlechte Vorahnung hatte. >>Ich bin Moon, eine der berühmtesten Detektivinnen in Japan.<< >>Aha...w-was wollen Sie? Ist irgendjemand umgebracht worden?<< Ani runzelte die Stirn über ihre eigene Aussage. Moon lachte kurz auf und steckte eine Hand in ihren Mantel. >>Noch nicht...<< >>Gehen wir endlich?<< ,drängte Yuri, nachdem alle sich in ihren Kabinen umgezogen hatten. Ren fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht und seufzte. Nao schaute auf. Erschreckt drehte er sich zu den Anderen. >>Habt ihr das gehört? Da hat jemand geschrien!<< Ren sprang von seinem Stuhl auf, ein komisches Gefühl im Magen. Ani... >>Schnell!<< ,meinte er laut und rannte, von seinen Kollegen verfolgt, zu dem Raum, wo Ani warten sollte. Er riss die Tür auf und sah Moon, die Person, die ihm sein Leben schwer machte. Hinter ihr lehnte Ani verschreckt an der Wand und starrte etwas an, das die Detektivin in der Hand hielt; eine Kamera. Ren setzte zu etwas an... >>Anichan!<< ,schrie Yuri besorgt, bevor der Bassist es tat. Nao sah Moon an, welche sich von Ani abwand und die Kamera hochhob. Das Gerät rutschte von der Hand runter, hektisch find die Detektivin sie in der Luft wieder auf. >>Uah!<< ,machte sie. Sie räusperte sich und sah Ren an. >>Na, kleiner Kinderschänder.<< ,fing sie bösartig an. >>weißt du, was das hier ist?...Mit dieser Kamera habe ich euch beide aufgenommen, bei jedem bisherigen Flirt.<< >>Was?! Du spinnst wohl!<< ,verteidigte Ren sich. >>Wie bist du hierher gekommen! Lass mich endlich in Ruhe, du verdammtes Biest!<< >>Beruhig dich, Nervenzwerg.<< ,meinte Moon cool. >>Ist doch nicht schlimm. Auf soetwas steht keine Todesstrafe...Aber du wirst die japanischen Zellen von innen kennenlernen. Ich werde dich jetzt festnehmen.<< Alle sahen Moon entsetzt an, außer Ani, die noch immer schockiert war von dem, was sie gesehen hatte. >>Und wenn ich mich weigere?<< ,meinte Ren. >>Das ist unmöglich.<< Moon zückte Handschellen. >>Ich könnte natürlich auch sie mitnehmen.<< Erwiderte sie und deutete zu Ani. >>Jetzt pass mal auf, Spinnerin<< ,mischte sich nun Nao ein und ging auf sie zu. >>Wenn du jetzt nicht sofort-...<< Er hörte abrupt auf zu sprechen. Moon hielt ihm eine Waffe an den Bauch. >>Wir werden jetzt ganz ruhig bleiben... Ren Aoba, Sie sind verhaftete. Kommen Sie mit erhobenen Händen zu mir...Und keine falschen Tricks!<< Sie drückte leicht die Mündung der Pistole gegen Nao's Bauch. Ani sah auf. Ren hatte sie, während er zu Moon ging, mit den Augen fixiert. Er gab ihr ein Zeichen. Natürlich wusste sie nicht, was genau sie machen sollte, aber irgendwas musste sie sich überlegen. Sie erinnerte sich daran, wie die Detektivin die Kamera fallenlassen hatte. Ani dachte nach. Sie ist tollpatschig...Vielleicht lässt sie sich ja reinlegen...Ani verzog das Gesicht. >>Ähm...Detektivin-sama?<< ,meinte sie so zuckersüß wie es nur ging, aber mit einem traurigen Unterton. >>Was?<< ,erwiderte Moon ohne eine Regung. Ani machte einen Schmollmund. >>Ich...muss mal...ganz dringend! Hilfst du mir bittööö?<< Moon drehte sich um. >>Kannst du das nicht alleine, du Kleinkind?<< ,grummelte sie. >>Hmm...doch hihi.<< Ani kicherte und in dem Moment verstand Moon, was passierte. Aber es war zu spät, Ren stieß sie brutel gegen die Wand, wo Ani stand, bevor sie rechtzeitig auswich, nahm das Mädchen, das sich die Kamera schnappte, an der Hand und lief mit Nao und Yuri los. Die Vier liefen aus dem Gebäude zu ihrem Minibus, wo ein Fahrer auf sie wartete, und stiegen ein. >>Fahren Sie los! Zum Flughafen!<< ,schrie Ren. >>WAS?!<< ,wunderten sich Yuri und Ani fast gleichzeitig. >>Ren sagt schon das Richtige...<< ,meinte Nao ruhig, als das Auto losfuhr, >>Wir müssen hier weg. Und wenn Ani hier bleibt, ist sie in großer Gefahr., wenn diese Verrückte sie findet. Aber vielleicht sollten wir doch zuerst ins Hotel...<< Alle sahen Ani an, die nicht wusste, was sie sagen sollte. >>Sch-schön euch kennenzulernen...<< ,stotterte sie schockiert. Etwas kam ihr in den Sinn und sie setzte sich neben Nao, der sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. >>Bist du verletzt?<< ,fragte sie besorgt, aber süß, und deutete auf seinen Bauch. Nao lächelte und tätschelte sie. >>Nein, Kleine. Du hast mein Leben gerettet, vielen Dank.<< >>Schon gut, hab ich gern gemacht, nya!<< Yuri machte neben sich Platz und klopfte mit der Hand auf den Sitz. >>Komm her Anichan!<< ,bat sie das Mädchen. >>Hai!<< ,folgte diese und nahm neben der Sängerin Platz. >>Nehmt ihr mich jetzt nach Japan mit?<< ,fragte sie mit unschuldigem Blick. >>Ja...<< ,murmelte Ren, der den Kopf gesenkt hatte. >>Rensan...<< ,sagte Ani leise und besorgt. Er reagierte nicht, da er mit der Kamera beschäftigt war. >>Ren, ich weiß von den...ähm...ähm....<< Ihr fiel das japanische Wort nicht ein. >>Vorwürfen.<< ,schob Nao ein. Ani nickte. >>Vorwürfe, genau...Ich weiß davon...Sie hat mir ihre Aufnahmen gezeigt...A-aber, jetzt haben wir das Band!<< Ren schüttelte den Kopf und legte die Kamera weg. >>Sie hat bestimmt eine Kopie...<< >>Oh nein...<< ,flüsterte Ani und senkte den Kopf. Sie seufzte. >>Das ist alles meine Schuld! Es tut mir leid...<< >>Nein...nein, kleine Anichan, dafür kannst du doch nichts!<< ,widersprach Ren dem Mädchen. Er tätschelte sie. >>Es ist doch schön, dass wir uns kennengelernt haben. Auch wenn...die Umstände nicht sehr schön sind, meinst du nicht?<< Er lächelte. Sie wurde ganz rot. >>Ä-ä-ähm...ja...hai! Natürlich!<< ,bestätigte sie und nickte eifrig. >>Ich...wollte immer schon mal nach...Japan...<< >>Aber irgendwas stimmt anscheinend nicht.<< ,bemerkte Nao und sah Ani an. Ani seufzte schwer. >> Naja ... in irgendeiner Weise... entführt ihr mich ja... << , sie lächelte unsicher. >> Meine Eltern werden sich Sorgen machen. << Nao setzte ein freches Grinsen auf. >> Besser als wenn du tot bist... << Ani sah ihn empört an und er lachte. Vom Hotel holte die Band ihr Gepäck, und natürlich Neko, die spürte, dass etwas nicht stimmte. Sie ließ sich ohne zu zögern von Ani auf den Schoß nehmen. Rens Freunde waren sofort auch ihre Freunde. Es ging weiter zum Flughafen, wo schon ein Flugzeug auf sie wartete. Ani bereitete sich schon seelisch auf einen langen Flug vor. Yuri verbrachte wieder die Hälfte des Fluges auf der Toilette, wo Ani ihr aber beistand. Der Rest des Fluges lief ruhig ab, bis auf ein paar störende Passagiere, aber es dauerte meistens nicht lange, bis die Stewardess sie beruhigt hatte. Bald war der Flug vorbei... >> Japan! JAPAN! J-A-P-A-N! LAND! << Yuri quiekte und sprang wie verrückt herum. Ani blinzelte verstört. >> ... Ist die immer so ? << , wunderte sich Ani. >> Sie mag keine Flugzeuge...also... ja. << Ren grinste. >> Sie heißt nicht umsonst "dominantes, kleines HOPPELhäschen" << ,bemerkte Nao nebenbei und grinste ebenfalls. Yuri kam zur Gruppe zurück und sah ihre Bandkollegen böse an, während sie die Nase beleidigt rumpfte. Es wurde beschlossen, dass Ani vorerst bei Yuri bleibt. Bevor sie Weiteres absprachen, ließen sie erstmal eine Nacht vergehen. Ani schlief auf Yuris Sofa und wurde meistens von eigenartigen Geräuschen geweckt. Am lautesten war der Kühlschrank zu hören. Die Küche war in einer Ecke des riesigen Wohnzimmers. Der Kühlschrank brummte und ratterte ab und zu, was Ani etwas einschüchterte. Sie kam sich wie in einem schlechten Film vor... Ani allein in Japan ,dachte sich bei sich und kicherte leise. Die Nacht verstrich ... Am nächsten Morgen wurde sie von einem lauten Klirren geweckt und setzte sich erschrocken auf. Sie sah sich um. >> Oh, Anichan, tut mir leid! Meine Tasse ist mir runtergefallen, ich wollte mir gerade Kaffee machen... Willst du etwas trinken? << ,bot Yuri freundlich an. Das Mädchen streckte sich einmal ordentlich, bevor sie eine Antwort gab, und rubbelte sich die Augen. >> Darf ich einen Kakao haben? << ,fragte sie verschlafen. >> Natürlich! Kommt sofort! << Die beiden machten es sich auf dem Sofa gemütlich. Jeder trank seinen Kaffee, oder Kakao, die beiden kuschelten sich unter eine Decke und sahen fern. Ani bemerkte sofort, dass japanisches Fernsehen sich stark vom europäischen Unterschied, allein schon von der Lautstärke. Ani runzelte verschlafen die Stirn. >> Was ist denn? << ,meinte Yuri. >> Das Programm ist so anders... alles ist ganz anders hier... Aber irgendwie aufregend! ... Hm ich verstehe kaum ein Wort von dem, was der Kerl da sagt ... << ,bemerkte Ani. >> Das ist auch kein Wunder, der Kerl nuschelt was das Zeug hält! << ,kicherte Yuri, >> ich hab selbst Probleme, ihn zu verstehen! Sind eure Nachrichtensprecher denn auch so...so... hm wie soll ich das sagen? ... Undeutlich und so weiter... << >> Klar, hast du nicht ferngesehen als du in Deutschland warst? Du musst nur RTL-Nachrichen einschalten und schon wirst du beinahe angespuckt!<< ,meinte Ani frech. Yuri fing an zu lachen. Da sie die Tasse auf ihrem Bauch abgestellt hatte, schüttete sie den Kaffee aus, als ihre Bauchdecke sich immer wieder hob und senkte. Die beiden mussten weiterlachen. Nachdem alles beseitigt war legte Yuri dem Mädchen ein paar Klamotten bereit. >> Auch wenn die anderen beiden vielleicht etwas dagegen haben, aber heute gehen wir ... shoppen! << Yuri hielt stolz eine riesige Tasche hoch und lächelte. >> Deine ganzen Sachen sind in Deutschland, du musst versorgt werden, kleines, armes Mädchen. << >> Hör doch auf mit dem falschen Mitleid. << , kicherte Ani, schnappte sich die Klamotten und zog sich in einem anderen Raum um. Die Sachen waren selbst ihrem zarten Körper fast zu klein, aber sie schaffte es, in beide Ärmel zu schlüpfen. Die beiden klapperten einen Laden nach dem anderen ab. Nachdem Yuri ungefähr fünfzig mal bestätigen musste, dass Ani sich ruhig auch etwas ein bisschen teueres aussuchen durfte, entschied sich Ani für japanische Klischee-Mädchen-Klamotten: Minirock mit Karo-Muster, ein auffalendes Top, bunte, gestreifte Strümpfe, billige passende Schuhe. Die Sachen zog sie sich sofort nach dem Kauf an und war sehr stolz darauf. Yuri kaufte ihr aber noch bequeme Sachen, wie eine Hose und ein normales Hemd und eine dünne Jacke. In den nächsten Läden kauften sie Sachen für die Hygiene. Bald hatte Ani eine süße Hello-Kitty Zahnbürste und eine passende Pasta dazu. Der Nachmittag ging vorbei und die beiden waren vollbepackt mit ihren Einkäufen. >> Das hat so Spaß gemacht! << ,quiekte Yuri. >> Ich war schon ewig nicht mehr shoppen! Danke Anichan ! Ren und Nao eignen sich dafür ja überhaupt nicht! << Ani kicherte. >> Sind ja auch Männer, oder? Die mögen das ja garnich! << ,bestätigte das Mädchen. Die beiden schafften es irgendwie zu Yuri nach Hause. Alles wurde irgendwo verräumt, Ani zog sich die bequemen Sachen an, wofür sie sehr dankbar war, und die beiden machten es sich wieder auf der Couch gemütlich. >> Ich bin kaputt! Keinen Schritt mehr! << ,stöhnte Yuri vor Schmerz. >> Ja mir geht's genauso! Nur nicht bewegen... << ,gab Ani erschöpft von sich. >> Und jetzt? Ren und Nao haben keine Ahnung, wo wir waren, oder?<< Yuri schüttelte den Kopf. >> Als du auf der Toilette warst hat sich Ren nach dir erkundigt. Er meinte, bis jetzt habe er noch nix im Fernsehen oder so über das ganze gehört. Nur ab und zu Sachen wie "Kinderschänder verschollen" und soetwas...<< Eine bedrückende Stille entstand. >> Es ist so ungerecht... Er hat doch überhaupt nichts gemacht! Ich meine... da ist nichts... zwischen uns... Wir kennen uns doch garnicht ... also nicht richtig... Und.. und... << ,stotterte Ani. Yuri lächelte. Man sah es ihr nicht an, aber sie wusste mehr als man erwarten konnte. Und sie konnte die Gefühle von Menschen beinahe erspüren. >> Schon gut. Ich weiß ja, dass es gemein ist. Du willst nicht, dass Rensan etwas passiert, stimmts? << ,meinte sie nett und tätschelte Ani, die den Kopf einzog. >> Eeeeee? Was willst du damit sagen?! Ich will allgemein nicht, dass einem von euch etwas passiert!<< ,wehrte sich Ani. >> Und ganz besonders Ren nicht. << Yuri streckte die Zunge frech heraus. >> So ein Unsinn! << Ani kitzelte Yuri, die daraufhin in ein lautes Lachen ausbrach, als es plötzlich an der Tür klingelte... Es kleiner Spaziergang, nur so, um nachzudenken. Nao machte das nicht oft, aber die letzten Tage hatten ihn schwer angeschlagen. Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte er zunächst durch einen Park. Er hatte sein Handy vergessen, seine einzige Möglichkeit, um die Uhrzeit zu wissen. Zwar ärgerte er sich, aber er beschloss, einfach zeitlos herumzugehen. Er dachte viel nach, über die letzten Tage, über das Konzert, über das kleine Mädchen, dass nun irgendwie zu ihnen gehörte, aber behandelt wurde wie ein riesiges Geheimnis, an Ren... bei dem seine Gedanken am meisten hängen blieben und auch über sich selbst. Er blieb stehen und zog sein Hemd ein Stück hoch. Er legte die Hand auf die Stelle, wo die Mündung von Moons Pistole war... Niemals hätte er gedacht, dass ein kleines Mädchen, die in kurzer Zeit zu einer guten Kameradin geworden war, aber in gewisser Weise auch seine Rivalin war, sein leben retten würde. Alles verwirrte ihn, und je mehr er nachdachte, desto verwirrter war er. Nao kam ans Ende des Parkes und bog in eine Seitengasse, eine Abkürzung, ein. Kurz bevor er diese wieder verließ vernahm er eine Stimme, einen Akzent, der ihm kalt den Rücken runter ging. Er presste sich an die Wand und lauschte. >> Sie sind, wie vermutet, nach Japan zurückgekehrt. Ich habe heute die Sängerin und das verdächtige Mädchen beim Einkaufen beobachtet. Soviel ich gesehen habe, wohnt Ani bei Yuri.<< >> Sehr gut gemacht. << ,rasselte eine Stimme hinterhältig. Es war Moon, die der Gruppe so schnell es ging gefolgt war. Nao verengte hinter der Ecke die Augen. Verdammt... das kann doch nicht wahr sein... , fluchte er innerlich. >> Diesmal werde ich schießen, egal was passiert . Der Mann ist so gut wie tot! Ok, ab zu dem Haus, Adresse ... << ... Nao rannte die Seitenstraße erneut entlang und lief so schnell er konnte zu Yuris Haus. Dort angekommen läutete er Sturm. Verstört machte Yuri die Tür auf. Nachdem er alles im Schnelldurchgang erzählt hatte riefen die drei Ren an und bestellten ihn zum Haus. Er war in der Nähe, also dauerte es nur fünf Minuten, bis er da war. Auch ihm erzählten sie alles und er brummte. >> Verdammt! Das kann doch nicht wahr sein! << ,beschwerte sich Ren. >> Dasselbe habe ich auch gedacht... << ,warf Nao schnell ein, was niemand so Recht bemerkte. >> Anichan ... << ,Ren sah sie ernst an und sie machte unsicher einen Schritt weg, >> wir müssen hier sofort weg. Sie will uns umbringen ... << >> Eigentlich will sie nur dich umbringen... << ,korrigierte Yuri leise. >> Ist doch egal! Wir müssen weg! Jetzt! Irgendwohin, einfach nur weg von diesem Haus! Sie werden gleich da sein! << Die vier besprachen noch kurz einige Dinge, dann nahm Ren das Mädchen an der Hand und zog sie aus dem Haus. Die beiden liefen so schnell sie konnten ... Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Niemand hatte damit gerechnet, dass man die beiden, die sich in Yuri's Wohnung versteckten, trotzdem finden würde. Sie waren auf der Flucht... Auf der Flucht vor dem Gesetz, auf der Flucht vor tausenden von Leuten, darunter einige, die dazu bereit waren, jemandem das Leben zu nehmen, auf der Flucht vor einer größenwahnsinnigen Detektivin, die diese Leute alle auf ihrer Seite hatte und vorallem waren die beiden, Ren und Ani, nun auf der Flucht vor einer Tatsache, über deren Wahrheit beide selbst urteilen und entscheiden mussten. Etwas perplex sahen Yuri und Nao ihren beiden Freunden nach - mittlerweile spürten sie selbst zu der kleinen Ani tiefste Verbundenheit - ,die, mehr oder weniger, Hand in Hand fortliefen und mit jedem Meter zu einem immer kleiner werdenden Punkt wurden. Bald waren sie nicht mehr zu sehen, und kurz später ertönten schon die Sirenen der Polizeiautos. Yuri, geblendet vom Blaulicht, sah Nao an. >> Woher wussten sie es? << ,fragte sie traurig. Nao runzelte die Stirn und verschränkte die Arme, während er sich skeptisch umsah. >> Jemand hat uns verpfiffen. Beobachtete und verpfiffen.<< ,meinte er. >> Konntest du ihn sehen? << >> Nein. << Die Autos hielten vorm Haus. Zwei Beamte gingen zur Wohnungstür. Eine halbe Stunde lang wurden die beiden verhört, aber man konnte den beiden nichts entlocken. Selbst WENN sie etwas wussten. >> Sollte sich herausstellen, dass Ihre Aussagen nicht der Wahrheit entsprechen, macht Sie das strafbar. Ich hoffe Sie sind sich dessen bewusst. << Yuri und Nao nickten nur. Eine schlanke Gestalt in Uniform trat aus dem Haus. >> Es ist niemand sonst im Haus. << Der Mann, der die ganze Zeit mit ihnen geredet hatte, brummte. >> Wo sind die beiden hin? << >>Wissen wir nicht.<< ,gab Nao stumpf von sich. Er hatte nicht vor, Rens Leben in Gefahr zu bringen. >> Nungut...Männer, wir suchen weiter! Ausschwärmen in verschiedene Richtungen, die zwei MÜSSEN gefunden werden!<< Unter tosendem Sirenengeschrei entfernten sich die Polizeiautos wieder vom Haus. >> Ich hoffe, sie finden Rensan und Anichan nicht... << ,sorgte sich Yuri. >> Keine Sorge. Werden sie nicht. << ,beruhigte der Gitarrist sie und lächelte. Irgendwie erleichterte dies die Sängerin. >> Sollen wir sie suchen? << ,fragte sie dann. >>Nein, wozu? Wo?? Es hätte keinen Sinn, glaub mir. Das einzige, was wir tun können, ist warten...<< Nao seufzte nachdenklich. Bitte Ren...Pass auf dich auf... >> Schneller! Ani! Lauf Schneller! << Das Mädchen wurde regelrecht an der Hand hinterhergeschliffen. >> Wenn ich noch schneller laufe, stolpere ich! Hetz mich nicht, Ren!<< ,schnaufte sie erschöpft. Ren blieb für einen Augenblick stehen und keuchte. Ani sah, selbst keuchend, zu, wie Rens Brustkorb sich immer wieder hob und kurz darauf sich wieder zusammenzog. Ani schluckte und versuchte, sich auszuruhen. >> Sie sind hinter uns her...ich höre die Sirenen... << ,meinte der Bassist. >> Wo sollen wir hin? Ich hab Angst... die werden uns wehtun...<< ,meinte Ani verzweifelt. >> Du musst keine Angst haben, ich bin doch da << , er lächelte sanft, >> ... ich weiß auch nicht wo wir hin sollen... Siehst du irgendwo etwas?<< Etwas abgelenkt von seiner netten Geste und mit roten Wangen sah sie sich um. >> Dort ist eine U-Bahn-Station! << ,fiel Ani auf und sie deutete mit einer Hand hin. In dem Moment wurde sie von Blaulicht geblendet. Bevor sie sich richtig erschrecken konnte, hatte Ren sie schon wieder an der Hand genommen und wurde von ihm über eine Straße, und bei den Treppen zur U-Bahn runtergezogen. Die beiden rannten durch die Menschenmasse auf die andere Seite der Station. Die anderen Leute waren praktisch, denn für den Augenblick verloren die Polizisten ihre Opfer aus den Augen. Ani und Ren liefen auf die, wohl unbenutzte - in der Tat war keinerlei Hinweis darauf, dass sich jemand auf dieses Schandloch einlassen würde - ,Toilette. Die beiden lehnten sich gegen die Wand. >>Und jetzt?<< ,keuchte Ren. >> Was "und jetzt?" ? Du hast uns doch hierhergebracht! << ,grummelte das Mädchen und streifte sich mithilfe des Spiegels die Mütze zurecht. >>Gibst du jetzt etwa mir die Schuld?!<< ,wehrte der Bassist empört ab und sah sie an. Sie schwieg. Eine ungute Atmosphäre bahnte sich an. Ren seufzte. >> Ok, tut mir leid... Hast ja Recht, ich habe nicht darüber nachgedacht, wo ich hinlaufe...<< ,meinte er dann, während er Ani dabei zusah, wie sie ihre Haare zusammenband. Sie schwieg dabei, weiterhin konzentriert. >>Wirst du jetzt nie wieder mit mir sprechen?<< ,meckerte er beleidigt. >>Oh man, ic hbin dir doch schon lang nich mehr böse! << ,gab sie ihm als Antwort und stemmte die Arme in ihre Hüfte. Er sah sie an. >> Oh...<< ... Sie lächelte süß. >>So...gib mal!<< ,meinte sie und nahm die Kappe von Rens Kopf runter. >> Hey! Was machst du damit? << Ani musste über seinen verstörten Blick lange lachen. >> Anichan, was..<< >> Warte, lass mich erklären! Ich hab einen Plan...wir tauschen unsere Kleidung und laufen in verschiedene Richtungen. Dann passiert dir nichts. << ,erklärte sie mutig. >> Was? Aber ... aber Ani... das ist Unsinn! Du kennst dich in Japan nicht aus, wie willst du fliehen? Vielleicht durchschauen sie deinen Plan! Ich will nicht, dass sie dich gefangen nehmen. Ich will nicht, dass du verletzt wirst...<< Seine Stimme wurde gegen Ende des Satzes leiser und heiser. Ein leichter Rotschimmer bedeckte zart Anis Wange. >>Blödsinn.<< ,lenkte sie ab und ging in eine Toiletten-Kabine. >>Zieh dein Hemd und deine Hose endlich aus, ich guck doch nicht!<< Ren seufzte, zurückgewiesen in einer Art, die ihm zu denken gab. Dann folgte er ihren Anweisungen. Die U-Bahn fuhr los und mit ihm all die tüchtigen Menschen. Moon knurrte. Zum ersten mal war nicht sie es, die einen Fehler machte. >> Ihr habt sie verloren?<< ,brüllte sie ihre Kollegen an. >> Ja, es tut uns leid! Sie sind höchstwahrscheinlich in die U-Bahn eingestiegen. Wir werden sie verfolgen und jede weitere Station, inklusive der Bahn, durchsuchen. Sie können sich nicht mehr lange verstecken, der Plan ist perfekt. Moon lachte laut auf und grinste dann. >> Beinhaltet euer ,perfekter' Plan auch die Möglichkeit, dass sie noch hier sind?<< Alle sahen sie schweigend an. >> Nein? Wusst ich's doch. Wie auch immer, zieht euer Ding durch und ich.. bleibe hier. << , teilte sie den anderen mit. Sie vertraute auf ihren Instinkt, und der hatte sie bis jetzt noch nicht im Stich gelassen. Die Männer zogen ab. Nur noch die Detektivin stand hier, keine anderen Leute. Es war still. Um diese Uhrzeit war diese Leere üblich. Die Kinder waren in der schule, die Erwachsenen waren in der Arbeit und der Rest der Leute hatte auch eine Beschäftigung. Moon sah sich ungeduldig um. Komm raus, kleine Maus, Moon kratzt dir die Augen aus... >> Die Sachen passen perfekt!<< Ani hüpfte herum. >> Wow, der Stoff ist weich...<< Ren grinste. >> Ja! Wehe das bekomm ich nicht heil zurück, .. ... Die Idee...mhm...so gut gefällt mir das immernoch nicht ... << ,stellte er skeptisch fest. >> Wieso?<< Ani drehte sich zu ihm. >>Sieh mal... wenn wir beide Mützen oder Kappen aufhaben, die Haare drunter haben, die Kleidung gewechselt haben, die gleiche Größe haben, verwechselt uns jeder! Und ich hab deine Jacke an, die verdeckt... ähm...einiges...an mir.<< Sie kicherte süß. >>Das ist nicht mein Problem. Ich weiß, dass wir uns jetzt einander ähneln, aber ... Diese Detektivin...sie...<< Ren runzelte die Stirn. Ani sprach ihm ins Wort. >> Ich weiß, sie hat damit gedroht, dich umzubringen...<< Ani dachte kurz nach. Sie würde ihr Leben für ihn opfern, jederzeit, vorallem jetzt, da sie sich Hoffnung machte. Angst hatte sie aber schon. >> Egal, wir ziehen das jetzt durch. Wir haben sowieso keine Zeit, um uns noch etwas anderes zu überlegen. Wir laufen in verschiedene Richtungen und...<< Die beiden machten sich einen Treffpunkt aus. Ein bisschen kannte Ani sich ja aus, und notfalls konnte sie ein paar Leute nach dem Weg fragen. >> Bist du dir ganz sicher?<< Ren machte sich immer mehr Sorgen. >> Ganz sicher.<< ,bestätigte sie und lächelte. >> Wird schon schiefgehen! Die beiden öffneten vorsichtig die Tür und schielten raus. >> Dort vorne steht jemand mit Pistole... << ,bemerkte Ren leise. >> Ja... ok, sobald die U-Bahn kommt, laufen wir los! ... << ,flüsterte Ani. >> Dort...dort kommt sie!<< Ani wollte schon loslaufen, aber Ren hielt sie am Handgelenk fest. >> Anichan ... ... << ,er sah sie für einige Sekunden schweigend an. >> Pass...bitte pass auf dich auf, ok? ... Versprich mir das... << Ani nickte und sah ihn süß an. >> Versprochen! << Die beiden rannten los. Während Ren sich die Treppen rauf, aus der Station hinaus, hetzte, schlich Ani sich zur U-Bahn. Sie behielt die Person, die mit dem Rücken zu ihr stand, genau im Auge ... Und stolperte gegen eine Dose. Die Person drehte sich sofort um. Es war Moon. Ani schreckte hoch. >> Da bist du ja, Ren!<< ,schrie die Detektivin laut und zog ihre Pistole. >> Stell dich oder stirb! << ,brüllte sie cool und entsicherte. Ani, die sich nicht durch ihre Stimme verraten wollte, sprang einfach in die U-Bahn rein. Moon rannte die Station entlang bis sie zum selben Wagon kam. Sie rüttelte an der Tür, aber sie ging nicht mehr auf. >> Verdammt! << ,dachte sie laut. >> Na schön, du hast dich entschieden! << Moon zielte auf die Person, die sie für Ren hielt. Sie machte einen Schritt vor, um besser zielen zu können und...rutschte auf der Dose aus. Aus Schreck drückte sie ab und fiel auf ihren Hintern. Das Mädchen sah sich panisch nach einem Versteck um. Mit jeder Sekunde bekam sie mehr Angst, und ihre schlechte Vorahnung traf ein. Nach einem lauten Knall spürte sie einen starken Schmerz im linken Bein und sackte zusammen. In dem Moment fuhr die U-Bahn los, und niemand war für sie da... Unter dem lastenden Druck des Schmerzen überkam sie große Übelkeit. Ihr Hals zog sich zusammen und löste sich wieder. Als sie jedoch bereit war, sich zu übergeben, kam nichts... Sie hustete nur und weinte... Sie weinte laut vor Schmerz ... Noch drei Stationen ... Ani schaffte es, sich aufrecht hinzusetzen. Sie sah sich die Verletzung an und schrie jedes mal, wenn eine ihrer Tränen draufstürzte. ... Noch zwei Stationen ... Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Unter ihrem Oberschenkel hatte sich binnen kurzer Zeit eine Blutlacke gebildet. Sie konnte sich nicht übergeben, es kam einfach nichts... Sie weinte weiter, schrie und brüllte, schlug gegen die Wand, um sich durch neuen Schmerz von anderem Schmerz abzulenken - im Endeffekt tat ihr aber dann beides weh - und verstummte irgendwann ganz. Noch eine Station ... Wieso kam niemand, und half ihr? Was bewegte die Japaner dazu, so anders zu sein als Europäer ? In Europa sah man in der U-Bahn zu jeder Tageszeit ein paar Leute ... Aber hier war es anders... Niemand war für sie da... niemand ... >> Endstation ... Umsteigen zu ... .... . bi.. s..gen...<< Sie konnte nicht mehr alles verstehen. Die Türen gingen auf und sie schleppte sich raus. An einer Wand stützte sie sich ab um aufzustehen. Dort waren die Treppen... Ob er schon da ist? ... Rensan ... Rensan hilf mir... bitte...bitte hilf mir... Schluchzend meisterte sie die ersten paar Stufen... Hinauf blickend, kam ihr der Weg unendlich vor, da sie noch kein Ende sehen konnte. Sie schleppte sie weitere Stufen rauf. Ihr Bein schmerzte immer mir, und vor ihren Augen verschwamm alles. ... Endlich sah sie Tageslicht, und eine einzelne Gestalt, die in Schatten getaucht war... Sie brauchte einige Sekunden, bis sie Ren erkannte. Erleichtert, und etwas in Sicherheit gewogen, brach sie auf den Treppen ohnmächtig zusammen... Er sah ihre zerbrechliche Gestalt auf den Stufen zusammensacken. >> Oh mein Gott ... ANI! << , brüllte er und stürmte die Stufen runter. Sofort entdeckte er das Loch in der Hose, blutdurchtränkt. Ren hob die leblos aussehende Gestalt hoch und trug sie bis oben. Er sah sich um und schrie nach Hilfe. Manchmal verfluche ich Japan... Wo sind helfende Hände?! Er beschloss, sie eigenhändig ins Krankenhaus zu tragen. Zwischendurch versuchte er sie immer wieder aufzuwecken, was ihm nicht gelang. Im Krankenhaus angekommen, wurde Ani sofort in die Intensivstation gebracht. Ren ging im Flur auf und ab und machte sich Vorwürfe. Bitte stirb nicht... Du darfst nicht sterben... Tu mir das nicht an Kleine ... Ein Licht über der Tür ging aus. Ein Arzt kam heraus. >> ... Es geht ihr ziemlich gut im Moment. Sie sollte nur nicht aufgeregt werden. << In Ren machte sich Erleichterung breit. >> Sie hat sehr geweint... Sind sie ihr Vater? << Ren schwieg. Das war natürlich genau das, was er jetzt hören wollte, klar. Er machte sich nichts daraus. >> Ja... << ,murmelte er und wurde hineingelassen. >> Sie schläft im Moment, aber sie freut sich sicher, dass sie hier sind. << Der Arzt lächelte und ging hinaus. Ren schnappte sich einen Stuhl und setzte sich bedrückt neben ihr Bett. Er entschied sich dazu, ihre Hand zu nehmen und schluckte. >> Ani ... Anichan... hörst du...mich? ... Ich ... will dass du aufwachst... Bitte wach endlich auf... Verdammt wach doch auf... << Er seufzte. >> Das ist alles meine Schuld ... Es tut mir so schrecklich leid... Ich hätte das nicht durchziehen sollen ! ... Es ist meine Schuld... Ich hoffe du verzeihst mir ... Hörst du? Bitte verzeih mir ... << Einige Sekunden lang sah er ihre Hand an, während er nachdachte. >> Du musst schnell wieder gesund werden... Tu es für mich ... Ich will, dass es dir wieder gut geht weil... weil... << Er verstummte und schluckte. >> Vielleicht willst du das nicht hören aber... in den letzten Tagen ... haben wir uns richtig kennengelernt ... und... ich werde dir jetzt versuchen, etwas zu sagen, auch wenn ich vielleicht alles kaputt mache << Er suchte nach den richtigen Worten. >> ... Anichan... kennst du das Gefühl, jemandem so nahe zu sein ... Kennst du... diese innere Leere und Einsamkeit, die nur durch das Getrennt-sein ausgelöst wird? ... ... Solltest du nicht wissen, sie sich das anfühlt dann...stell dir einfach vor, jemand würde dir heiße Asche direkt auf dein Herz fallen lassen ... Es schmerzt so sehr ... Andererseits... schaffst du es, den Schmerz für kurze Zeit zu vergessen, obwohl du weißt, dass er wieder kommt, und du lächelst mit Tränen in den Augen ... lächeln...so süß wie du es immer machst ... << Er seufzte schwer und drückte ihre Hand. >> Anichan, was ich dir damit sagen will ist... ist... das genau das im Moment mit mir passiert, und das alles nur aus einem Grund... weil...ich mich... ganz ehrlich in dich verliebt habe... << Er biss sich auf die Unterlippe, um die Tränen zurückzuhalten. Niemals hatte er gedacht, dass er jemals wegen soetwas weinen würde. >> Ani ich... ich hoffe nichtmal darauf, dass es dir genauso geht... Ganz im Gegenteil! Ich weiß, dass es nie möglich wäre ... Es...geht eben nicht... Niemand würde es akzeptieren... Alles was ich wollte, war, dir endlich zu sagen, was ich fühle, obwohl du bestimmt etwas dagegen hast... Außerdem will ich, dass du mich zumindest ernst nimmst, so unglaubhaft es auch klingen mag... << Er vernahm ein leichtes Zucken ihrer Augenbrauen. >> Du musst nicht dasselbe für mich fühlen, wenn dir das so unangenehm ist... Von mir aus ignorier mich jetzt, aber ich wüsste dann nicht, was ich noch denken soll... Es tut mir so leid, was passiert ist , oder wenn ich durch mein Geständnis noch mehr Probleme mache ... Es... kam ja doch alles auf einmal... Zumindest...weißt du, egal was passiert, irgendwo ist mindestens einer, der noch zur dir hält... Vielleicht hilft dir das ja... << Er verstummte ein letztes mal. Er kämpfte mit den Tränen, welche schlussendlich aber dann die Oberhand gewannen . Gerade als er aufstehen und sich entfernen wollte wurde seine Hand gedrückt. >> ... Rensan... << ,murmelte Ani tonlos. Er sah sie mit großen Augen an. >> Anichan! Geht es dir gut?! << >> ... Rensan ich hab... meine zwei Versprechen gebrochen... Ich hab deine Kleidung nicht heilt zurückgebracht und .. und ... ich hab nicht auf mich aufgepasst ... << Ein Versuch eines süßen Lächelns überkam ihre Lippen. Sie hatte alles gehört, was er gesagt hatte, und war glücklich. Überwältigt von seinen Gefühlen umarmte er sie. >> Anichan, was machst du denn für Sachen ... Tu das nie wieder Kleine... << >> In Ordnung... << ,flüsterte sie und erwiderte die Umarmung schwach. >> Versprochen? ... << >> Versprochen ... << Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Zwei ruhige Wochen in einer neuen Stadt, zumindest für Ani, vergingen. Ren war so gut wie jede Minute bei ihr, offiziell natürlich nur, um sich zu vergewissern, dass niemand dem Mädchen etwas antat, aber sie wusste es besser, denn sie wusste nun, was er für sie empfand - wobei er ihre Gefühle wohl langsam schon erahnt hatte - und die beiden verbrachten so viel Zeit, wie es in einem Krankenzimmer möglich war, aber die Tatsache, dass Ani im Moment gerade mal zur Toilette laufen konnte, jedoch nur mit Hilfe von anderen Personen, oder, wie sie es bevorzugte, wobei der Grund des menschlichen Schams eine große Rolle spielte, mit Krücken, die extra für sie angeschafft wurden, um ihr einiges zu ersparen, wie zum Beispiel eine Störung auf der "örtlichen Ruhe", wie man so schön sagte, störte die beiden absolut nicht und der Tag wurde sogar immer aufregend, wenn Yuri und Nao vorbeikamen, denn diese versuchten Ani so gut es ging aufzuheitern und von dem schrecklichen Erlebnis abzulenken, wobei Ren und sie sich nicht verraten durften, da sie nicht wussten, wie ihre beiden Freunde wohl darauf reagieren, und für Nao, was sie aber nicht wussten, wäre es noch schlimmer gewesen, es zu erfahren, aber im Endeffekt ging alles gut, und die vier hatten viel Spaß zusammen, jedoch immer mit dem Hintergedanken, dass plötzlich eine verrückte Detektivin rein kam und sie alle kaltblütig erschoss, oder, wie Ani sich manchmal scherzhalber ausmalte, um sich in einsamen Stunden von ihrer Langeweile, und, vor allem, ihrer Angst in der stillen, dumpfen Dunkelheit, abzulenken, -obwohl es besser gewesen wäre, einfach von Rens romantischem Liebesgeständnis zu träumen und auf Wolke sieben zu schweben, sich irgendwelchen anderen schnulzigen Wunschträumen hinzugeben, oder, wie es wohl am besten gewesen wäre, einfach nur zu schlafen, - seltsame Foltermethoden, wie einem die Füße mit einer Feder zu kitzeln, an den vieren anwand. Kurz: Zwei Wochen vergingen für Ani wie im Flug, und eigentlich hatte sich, auch zwischen ihr und Ren, nichts geändert. Zumindest kam es dem Mädchen so vor. Endlich wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen und, diesmal, in Rens Wohnung verfrachtet, wo sie Neko zum ersten Mal sah, wozu sie bis jetzt noch keine Gelegenheit gehabt hatte. Die meiste Zeit verbrachte Ani den Tag auf der gemütlichen Couch im Wohnzimmer, da sie ihr Bein ja nicht belasten durfte, und kuschelte mit der Katze. Die beiden verstanden sich sofort gut, sodass es Ren manchmal so vorkam, als würden die beiden miteinander reden. >>Nya?<< >>Nyan! Nya nya!<< So ging es oft, bis Ren sich einmal einmischte. >>Kannst du etwa Neko verstehen?<< ,fragte er verwundert. >> Nya! Eh...ja!<< ,meinte Ani süß. Ren verzog das Gesicht. >>Das glaub ich dir nicht.<< ,meinte er, bockig wie ein Kleinkind. Ani kicherte. >>Nein? Ok, dann pass mal auf: Ich werde ihr jetzt sagen, sie soll mir eine deiner Socekn bringen hihi...<< Ein paar "Nya's" fielen, als Neko dann gemütlich von Ani's Bauch hoppste und in Ren's Schlafzimmer ging. Dieser sah der Katze nach, und während er gespannt auf ihre Rückkehr wartete, nahm er neben dem Mädchen am Sofa platz. Ein paar Sekunden lang lächelte er sie an, wie damals am Konzert. Das Konzert ... ,grübelte der Bassist. >>Sagmal, Anichan... wie hat dir eigentlich das Konzert gefallen?<< ,fragte er und klopfte etwas nervös auf seinen Oberschenkeln herum. Ani überlegte nicht lange, und ihre Antwort schoss wie ein Pfeil aus ihr hervor: >> Es war einfach genial!<< ,meinte sie mit einem breiten, süßen Grinsen, >>wie du und Nao gespielt haben! Und Yuri hat so wunderschön wie noch nie gesungen! ... Du aber bei diesem einen Lied auch... << >> Ich musste dabei die ganze Zeit an dich denken.<< ,unterbrach er sie, wissend, welchen Song sie meinte. Mit roten Wangen wichen beide schlagartig den gegenseitigen Blicken aus. Für eine Minute war es still, als Ani ihn wieder ansah. >>Achja, ich hab deine Hose genährt und .. mein Blut raus gewaschen!<< ,meinte sie stolz. Ren sah sie verwundert an. >>Echt?<< ,sagte er und sie nickte. >>Ich war hier in der Nähe in einem Nähgeschäft...puh, war das anstrengend mit den Krücken! Naja, und ... sie hatten denselben Stoff dort nicht, also hab ich... ein kleines Kätzchen draufgenäht, um das Loch zu verdecken.<< Sie rümpfte die Nase. >>Kätzchen? ... Anichan .. du bist einfach kawaii.<< ,stellte er erneut fest und tätschelte sie. Neko kam wieder ins Zimmer, eine große Socke im Mund, und machte es sich wieder auf Ani's Bauch bequem. Triumphierend hielt das Mädchen die Socke hoch. >>Sogar eine frische, aus der Lade!<< Ren war in der Tat verblüfft. >>Sowas sieht man nicht alle Tage.<< ,äußerte er sich, und beide mussten lachen. Wieder vergingen einige Tage, und mit jeder Stunde kamen sich die beiden nun doch etwas näher. Natürlich waren sie noch lange nicht so weit, um wirklich soetwas wie eine Beziehung zu führen, - vorallem, weil sich immernoch die Angst vor der Detektivin und vor dem Staat, der Justiz und der Politik zeigte - aber sie wussten immerhin schon von ihren Gefühlen... Es war so etwas wie ein sehr großer erster Schritt ... der sich leider schon über einen langen Zeitraum streckte. Eines Tages, als Ani sich wieder fähig fühlte, einige Zeit lang ohne ihre Krücken auszukommen, beschlossen die beiden Yuri in ihrer Wohnung zu besuchen. Nao würde auch kommen. Es war nicht wirklich ein richtiger Besuch, um miteinander etwas zu essen, über Erlebnisse aus dem Alltag zu erzählen oder zu lästern, vielmehr nutzten sie diese Gelegenheit, um darüber zu diskutieren, was man jetzt unternehmen konnte, denn das Problem mit der angeblichen "Kinderschänderei" war noch nicht gelöst. Die Band wusste, dass es nichts bringen würde, wenn man Moon auf Körperverletzung anzeigen würde - als das Thema besprochen wurde sahen alle automatisch Ani an, die schüchtern den Kopf senkte und einfach zustimmend nickte - ,da ja doch jeder gegen sie waren, oder anders gesagt: Alle waren auf Moon's Seite. Bis auf die Band und Ani selbst. Yuri hatte sich einer guten Freundin anvertraut und ihr alles erzählt. Mit ihr hatten sie eine weitere Kameradin gefunden. >>Worüber hast du mit ihr geredet?<< ,sagte Nao nach dem Mittagessen. Er hatte eine enge Jeanshose, ein Muskelshirt und darüber eine Weste an, und lehnte gemütlich mit dem Ellbogen auf der Tischplatte. >>Also erstmal hab ich ihr die ganze Geschichte von Anfang an erzählt. Und während wir nach langem mal wieder Kaffee getrunken haben, haben wir uns etwas überlegt...Naja, eigentlich war es nur ihre Idee, aber eine perfekte!<< ,berichtete Yuri, die sich in einen Jogginganzug gepackt hatte. Es war ein regnerischer Tag. Ani stocherte in ihrem Essen herum. Es war nicht unbedingt das, was sie von japanischem Essen erwartet hatte, aber sie wollte die Vocalistin nicht beleidigen. Ren sah aufmerksam zu dem Mädchen, lenkte seinen Blick dann aber wieder zu Yuri. >>Und was ist euer Plan?<< ,fragte er etwas abgelenkt, während er Ani zusah, als sie einen Schluck Cola machte. >>Du wirst Ani adoptieren!<< ,kam es von Yuri. Ani verschluckte sich und hustete sich die Seele aus dem Leib. Fast automatisch sprang Ren von seinem Stuhl auf und eilte zu ihr. Die anderen Bandmitglieder sahen sich verblüfft an. >>Kleine, alles in Ordnung?<< ,fragte er sie besorgt und klopfte ihr sanft auf den Rücken. Ani nickte und Ren richtete sich wieder auf. >>Sagmal, hast du sie noch alle? Wieso sollte ich sie adoptieren?<< ,grummelte er. Nao brummte und stand auf. >>Ist doch nahe liegend<< ,meinte er, während er die Teller vom Tisch aufsammelte um sie abzuräumen, >>der Plan wird euch helfen, diese falsche Meinung ein für alle mal aus dem Weg zu schaffen und Moon einen Strich in die Rechnung zu machen.<< Der Gitarrist und die Sängerin hatten über den Plan schon vor der Ankunft der anderen geredet. Nao brachte das Geschirr in die Küche. >>Ich versteh es trotzdem nicht.<< Ren tätschelte Ani und setzte sich auf seinen Stuhl zurück. >>Warum wird das alles unser Problem lösen? Das musst du mir erklären.<< >>Reeeen!<< ,seufzte Yuri, >>wie kann man nur so auf der Leitung stehen? Also sieh mal, wenn du Ani adoptierst, nur zum Schein, dann denken alle, ihr seid irgendwie verwandt oder so, und das wäre dann der Grund für die gemeinsamen Fotos die aufgetaucht sind, wenn du weißt was ich meine.<< Ren begann zu verstehen. Er dachte ein wenig nach. >>Also adoptieren... nunja ... aber... so einfach geht das nicht .... sie hat doch Eltern.<< >>Und da komme ich ins Spiel.<< ,meinte Nao grinsend, als er in dem Moment wieder das Zimmer betrat. >>Lasst nur mich machen. Ich habe ein paar gute Freunde in dieser Kanzlei für Adoptionen ... Und die wissen auch schon ein bisschen Bescheid.<< >>Nao und Enah, meine Freundin, die die Idee hatte, haben sich auch ein bisschen erkundigt dort. Wenn das mit der Adoption wirklich klappen sollte, und wenn ihr beide dem Plan zustimmt, hätte Moon gegen dich nichts mehr in der Hand Ren. Das einzige, was Ani tun muss, wäre dann zum Beispiel, dich in der Öffentlichkeit eben wie einen Vater zu behandeln, sie müsste ihren Nachnamen auf deinen ändern und eventuelle andere kleine Sachen ... damit es halt nicht auffällt.<< Ani hatte sich wieder beruhigt und machte wieder einen Schluck. >>Heiße ich dann Ani Aoba?<< ,mischte sich Ani endlich auch ein. >>Ja, sieht so aus...<< ,meinte Ren lächelnd. Langsam schöpfte Nao Verdacht und verzog sich, unter dem Vorwand, Fern zu sehen, ins Wohnzimmer zurück. Ani kicherte süß und wurde ein wenig rot. >>Mhm ... Ani Aoba... hihi... << Die Sängerin zog die Augenbrauen hoch. >>Ich schätze mal, das bedeutet, ihr stimmt zu?<< ,fragte sie. Die beiden Verliebten sahen sich für einen Augenblick an und nickten gleichzeitig. >>Na dann!<< ,kicherte Yuri, ebenfalls schon etwas erahnend. Die drei standen auf und gingen zu Nao ins Wohnzimmer, welcher still die Nachrichten verfolgte. >>Und? Irgendwas Interessantes, Naokun?<< ,wollte Ren wissen, der sich neben Nao aufs Sofa fallen ließ. Nao rutschte nervös mit dem Hintern auf seinem Platz herum um sich wieder eine gemütliche Position zu schaffen. >>E-eigentlich nicht ... ich hab damit gerechnet, wieder etwas über Moon oder dich zu hören... Aber es ist alles ruhig.<< ,stotterte der sonst so gefasste Gitarrist. Ani setzte sich vorsichtig zwischen Ren und Yuri, die auch Platz genommen hatte. >>Oh man, ich bin jetzt so voll! Ich kann mich keinen Zentimeter weiter bewegen... << ,seufzte Ani; angemampft, aber glücklich. Yuri lächelte und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. >> Also hats dir geschmeckt? << ,fragte sie nochmal nach. Ani verzog unauffällig das Gesicht und sah Ren an. >>Ähm...na..türlich ...? ... hehe ... Nunja, ich gebs ja zu, japanisches Essen ist nicht so ganz mein Geschmack... Aber das Hühnerfleisch hab sehr gut gefunden, mit den Nudeln! Davon hab ich ganz viel gegessen! Echt lecker, Yurichan!<< ,versuchte sich das Mädchen noch raus zu reden. Nao lachte laut auf. >>So eine schlechte Ausrede hab ich ja noch nie gehört! "Das Hühnerfleisch mit den Nudeln war echt lecker!" ... nachdem du sagst, dir hat es nicht geschmeckt.<< >> Hey, das hat mir aber wirklich geschmeckt! Nur ... alles andere eben nich. Bei mir gibt's eben andere Sachen zu essen! << ,verteidigte sich Ani und kicherte süß. Nachdenklich starrte sie auf das Blatt Papier. Wie konnte sie nur dahinter gekommen sein? Sie konnte es sich nicht erklären, aber diese Nachricht war ganz klar eine Drohung. War es überhaupt einer Detektivin erlaubt, jemandem zu drohen? Moon war wohl wirklich so stur und kaltherzig, wie ihre Freundin sie beschrieben hatte. Aber trotzdem, das hielt Enah nicht auf. Sie hatte die letzten Tage mit Nao einen perfekten Plan geschmiedet, und auch hart dafür gearbeitet. Die ganze Geschichte mit Ren und seinem kleinen Fan hatte sie gerührt, und für sie war es klar, dass die beiden, vielleicht erst seit kurzem, wirklich etwas füreinander übrig hatten, und das konnte sie nur aus Yuris Erzählungen heraus kombinieren. Enah packte den Drohbrief der Detektivin zurück in das Kuvert. Im Moment hatte sie keine Zeit, sich von soetwas einschüchtern zu lassen, und sie war ebenfalls stur. An dem Tag erwartete sie dann die Protagonisten ihrer derzeitigen Lieblingsgeschichte. Etwas aufgeregt war sie schon, immerhin hatten diese Leute sie in etwas hineingezogen, dass ihr Leben gefährdete, aber sie wollte immer schon wissen, wie man sich in so einer Situation fühlt. Außerdem, fand sie, war sie nun endlich zu etwas zu Nutze. Sie hatte noch einiges zu tun bevor die Band kam... Das Mädchen fühlte sich immer heimischer in Japan. Die Leute waren eigentlich ziemlich nett, und mit ihren neuen Freunden ließ es sich hier gut Leben. Am morgen nach der großen Besprechung machten sich Ren, Ani, Yuri und Nao auf den Weg zur Wohnung ihrer Kameradin. Allgemein versuchten sie im Moment, große Menschenmassen zu vermeiden - was in Japan nicht allzu sehr gelingt - ,um Ren nicht wieder in eine unangenehme Situation zu bringen. Als die Vier bei Yuris Freundin angekommen waren machten sie sich nun zu fünft auf den Weg in die Kanzlei von Nao's Bekannten. Die Adoption war eigentlich, wie alle es erwartet hatten, ein Zeitaufwand von nicht ganz einer Stunde. Ab dem Zeitpunkt waren Ren und Ani nun, in gewisser Weise offiziell, verwandt. Alle fanden sich dann in Enah's Wohnung zusammen. Die fünf setzten sich an einen großen Tisch. Yuris Freundin kramte in ihrer Schublade nach dem Drohbrief, der ihr immer mehr Sorgen machte. >>Den habe ich einen Tag nach unserem Gespräch bekommen, Yurichan...<< ,meinte sie. >> Was ist das ? Ein Brief? << Ren erkannte an Enah's Stimmlage, das etwas nicht stimmte. >> Ja. << ,antwortete diese wieder. Nun hatten auch Nao und Ani dem Gespräch ihre Aufmerksamkeit geschenkt. >> Von wem? << >> Er ist von der Detektivin ... << Mit einem Schlag war alles still ... Eine bedrückende Stille. Hatte Moon etwa doch ein Ass im Ärmel? ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)