Verbotene Liebe von abgemeldet (Altersunterschiede...) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Zwei ruhige Wochen in einer neuen Stadt, zumindest für Ani, vergingen. Ren war so gut wie jede Minute bei ihr, offiziell natürlich nur, um sich zu vergewissern, dass niemand dem Mädchen etwas antat, aber sie wusste es besser, denn sie wusste nun, was er für sie empfand - wobei er ihre Gefühle wohl langsam schon erahnt hatte - und die beiden verbrachten so viel Zeit, wie es in einem Krankenzimmer möglich war, aber die Tatsache, dass Ani im Moment gerade mal zur Toilette laufen konnte, jedoch nur mit Hilfe von anderen Personen, oder, wie sie es bevorzugte, wobei der Grund des menschlichen Schams eine große Rolle spielte, mit Krücken, die extra für sie angeschafft wurden, um ihr einiges zu ersparen, wie zum Beispiel eine Störung auf der "örtlichen Ruhe", wie man so schön sagte, störte die beiden absolut nicht und der Tag wurde sogar immer aufregend, wenn Yuri und Nao vorbeikamen, denn diese versuchten Ani so gut es ging aufzuheitern und von dem schrecklichen Erlebnis abzulenken, wobei Ren und sie sich nicht verraten durften, da sie nicht wussten, wie ihre beiden Freunde wohl darauf reagieren, und für Nao, was sie aber nicht wussten, wäre es noch schlimmer gewesen, es zu erfahren, aber im Endeffekt ging alles gut, und die vier hatten viel Spaß zusammen, jedoch immer mit dem Hintergedanken, dass plötzlich eine verrückte Detektivin rein kam und sie alle kaltblütig erschoss, oder, wie Ani sich manchmal scherzhalber ausmalte, um sich in einsamen Stunden von ihrer Langeweile, und, vor allem, ihrer Angst in der stillen, dumpfen Dunkelheit, abzulenken, -obwohl es besser gewesen wäre, einfach von Rens romantischem Liebesgeständnis zu träumen und auf Wolke sieben zu schweben, sich irgendwelchen anderen schnulzigen Wunschträumen hinzugeben, oder, wie es wohl am besten gewesen wäre, einfach nur zu schlafen, - seltsame Foltermethoden, wie einem die Füße mit einer Feder zu kitzeln, an den vieren anwand. Kurz: Zwei Wochen vergingen für Ani wie im Flug, und eigentlich hatte sich, auch zwischen ihr und Ren, nichts geändert. Zumindest kam es dem Mädchen so vor. Endlich wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen und, diesmal, in Rens Wohnung verfrachtet, wo sie Neko zum ersten Mal sah, wozu sie bis jetzt noch keine Gelegenheit gehabt hatte. Die meiste Zeit verbrachte Ani den Tag auf der gemütlichen Couch im Wohnzimmer, da sie ihr Bein ja nicht belasten durfte, und kuschelte mit der Katze. Die beiden verstanden sich sofort gut, sodass es Ren manchmal so vorkam, als würden die beiden miteinander reden. >>Nya?<< >>Nyan! Nya nya!<< So ging es oft, bis Ren sich einmal einmischte. >>Kannst du etwa Neko verstehen?<< ,fragte er verwundert. >> Nya! Eh...ja!<< ,meinte Ani süß. Ren verzog das Gesicht. >>Das glaub ich dir nicht.<< ,meinte er, bockig wie ein Kleinkind. Ani kicherte. >>Nein? Ok, dann pass mal auf: Ich werde ihr jetzt sagen, sie soll mir eine deiner Socekn bringen hihi...<< Ein paar "Nya's" fielen, als Neko dann gemütlich von Ani's Bauch hoppste und in Ren's Schlafzimmer ging. Dieser sah der Katze nach, und während er gespannt auf ihre Rückkehr wartete, nahm er neben dem Mädchen am Sofa platz. Ein paar Sekunden lang lächelte er sie an, wie damals am Konzert. Das Konzert ... ,grübelte der Bassist. >>Sagmal, Anichan... wie hat dir eigentlich das Konzert gefallen?<< ,fragte er und klopfte etwas nervös auf seinen Oberschenkeln herum. Ani überlegte nicht lange, und ihre Antwort schoss wie ein Pfeil aus ihr hervor: >> Es war einfach genial!<< ,meinte sie mit einem breiten, süßen Grinsen, >>wie du und Nao gespielt haben! Und Yuri hat so wunderschön wie noch nie gesungen! ... Du aber bei diesem einen Lied auch... << >> Ich musste dabei die ganze Zeit an dich denken.<< ,unterbrach er sie, wissend, welchen Song sie meinte. Mit roten Wangen wichen beide schlagartig den gegenseitigen Blicken aus. Für eine Minute war es still, als Ani ihn wieder ansah. >>Achja, ich hab deine Hose genährt und .. mein Blut raus gewaschen!<< ,meinte sie stolz. Ren sah sie verwundert an. >>Echt?<< ,sagte er und sie nickte. >>Ich war hier in der Nähe in einem Nähgeschäft...puh, war das anstrengend mit den Krücken! Naja, und ... sie hatten denselben Stoff dort nicht, also hab ich... ein kleines Kätzchen draufgenäht, um das Loch zu verdecken.<< Sie rümpfte die Nase. >>Kätzchen? ... Anichan .. du bist einfach kawaii.<< ,stellte er erneut fest und tätschelte sie. Neko kam wieder ins Zimmer, eine große Socke im Mund, und machte es sich wieder auf Ani's Bauch bequem. Triumphierend hielt das Mädchen die Socke hoch. >>Sogar eine frische, aus der Lade!<< Ren war in der Tat verblüfft. >>Sowas sieht man nicht alle Tage.<< ,äußerte er sich, und beide mussten lachen. Wieder vergingen einige Tage, und mit jeder Stunde kamen sich die beiden nun doch etwas näher. Natürlich waren sie noch lange nicht so weit, um wirklich soetwas wie eine Beziehung zu führen, - vorallem, weil sich immernoch die Angst vor der Detektivin und vor dem Staat, der Justiz und der Politik zeigte - aber sie wussten immerhin schon von ihren Gefühlen... Es war so etwas wie ein sehr großer erster Schritt ... der sich leider schon über einen langen Zeitraum streckte. Eines Tages, als Ani sich wieder fähig fühlte, einige Zeit lang ohne ihre Krücken auszukommen, beschlossen die beiden Yuri in ihrer Wohnung zu besuchen. Nao würde auch kommen. Es war nicht wirklich ein richtiger Besuch, um miteinander etwas zu essen, über Erlebnisse aus dem Alltag zu erzählen oder zu lästern, vielmehr nutzten sie diese Gelegenheit, um darüber zu diskutieren, was man jetzt unternehmen konnte, denn das Problem mit der angeblichen "Kinderschänderei" war noch nicht gelöst. Die Band wusste, dass es nichts bringen würde, wenn man Moon auf Körperverletzung anzeigen würde - als das Thema besprochen wurde sahen alle automatisch Ani an, die schüchtern den Kopf senkte und einfach zustimmend nickte - ,da ja doch jeder gegen sie waren, oder anders gesagt: Alle waren auf Moon's Seite. Bis auf die Band und Ani selbst. Yuri hatte sich einer guten Freundin anvertraut und ihr alles erzählt. Mit ihr hatten sie eine weitere Kameradin gefunden. >>Worüber hast du mit ihr geredet?<< ,sagte Nao nach dem Mittagessen. Er hatte eine enge Jeanshose, ein Muskelshirt und darüber eine Weste an, und lehnte gemütlich mit dem Ellbogen auf der Tischplatte. >>Also erstmal hab ich ihr die ganze Geschichte von Anfang an erzählt. Und während wir nach langem mal wieder Kaffee getrunken haben, haben wir uns etwas überlegt...Naja, eigentlich war es nur ihre Idee, aber eine perfekte!<< ,berichtete Yuri, die sich in einen Jogginganzug gepackt hatte. Es war ein regnerischer Tag. Ani stocherte in ihrem Essen herum. Es war nicht unbedingt das, was sie von japanischem Essen erwartet hatte, aber sie wollte die Vocalistin nicht beleidigen. Ren sah aufmerksam zu dem Mädchen, lenkte seinen Blick dann aber wieder zu Yuri. >>Und was ist euer Plan?<< ,fragte er etwas abgelenkt, während er Ani zusah, als sie einen Schluck Cola machte. >>Du wirst Ani adoptieren!<< ,kam es von Yuri. Ani verschluckte sich und hustete sich die Seele aus dem Leib. Fast automatisch sprang Ren von seinem Stuhl auf und eilte zu ihr. Die anderen Bandmitglieder sahen sich verblüfft an. >>Kleine, alles in Ordnung?<< ,fragte er sie besorgt und klopfte ihr sanft auf den Rücken. Ani nickte und Ren richtete sich wieder auf. >>Sagmal, hast du sie noch alle? Wieso sollte ich sie adoptieren?<< ,grummelte er. Nao brummte und stand auf. >>Ist doch nahe liegend<< ,meinte er, während er die Teller vom Tisch aufsammelte um sie abzuräumen, >>der Plan wird euch helfen, diese falsche Meinung ein für alle mal aus dem Weg zu schaffen und Moon einen Strich in die Rechnung zu machen.<< Der Gitarrist und die Sängerin hatten über den Plan schon vor der Ankunft der anderen geredet. Nao brachte das Geschirr in die Küche. >>Ich versteh es trotzdem nicht.<< Ren tätschelte Ani und setzte sich auf seinen Stuhl zurück. >>Warum wird das alles unser Problem lösen? Das musst du mir erklären.<< >>Reeeen!<< ,seufzte Yuri, >>wie kann man nur so auf der Leitung stehen? Also sieh mal, wenn du Ani adoptierst, nur zum Schein, dann denken alle, ihr seid irgendwie verwandt oder so, und das wäre dann der Grund für die gemeinsamen Fotos die aufgetaucht sind, wenn du weißt was ich meine.<< Ren begann zu verstehen. Er dachte ein wenig nach. >>Also adoptieren... nunja ... aber... so einfach geht das nicht .... sie hat doch Eltern.<< >>Und da komme ich ins Spiel.<< ,meinte Nao grinsend, als er in dem Moment wieder das Zimmer betrat. >>Lasst nur mich machen. Ich habe ein paar gute Freunde in dieser Kanzlei für Adoptionen ... Und die wissen auch schon ein bisschen Bescheid.<< >>Nao und Enah, meine Freundin, die die Idee hatte, haben sich auch ein bisschen erkundigt dort. Wenn das mit der Adoption wirklich klappen sollte, und wenn ihr beide dem Plan zustimmt, hätte Moon gegen dich nichts mehr in der Hand Ren. Das einzige, was Ani tun muss, wäre dann zum Beispiel, dich in der Öffentlichkeit eben wie einen Vater zu behandeln, sie müsste ihren Nachnamen auf deinen ändern und eventuelle andere kleine Sachen ... damit es halt nicht auffällt.<< Ani hatte sich wieder beruhigt und machte wieder einen Schluck. >>Heiße ich dann Ani Aoba?<< ,mischte sich Ani endlich auch ein. >>Ja, sieht so aus...<< ,meinte Ren lächelnd. Langsam schöpfte Nao Verdacht und verzog sich, unter dem Vorwand, Fern zu sehen, ins Wohnzimmer zurück. Ani kicherte süß und wurde ein wenig rot. >>Mhm ... Ani Aoba... hihi... << Die Sängerin zog die Augenbrauen hoch. >>Ich schätze mal, das bedeutet, ihr stimmt zu?<< ,fragte sie. Die beiden Verliebten sahen sich für einen Augenblick an und nickten gleichzeitig. >>Na dann!<< ,kicherte Yuri, ebenfalls schon etwas erahnend. Die drei standen auf und gingen zu Nao ins Wohnzimmer, welcher still die Nachrichten verfolgte. >>Und? Irgendwas Interessantes, Naokun?<< ,wollte Ren wissen, der sich neben Nao aufs Sofa fallen ließ. Nao rutschte nervös mit dem Hintern auf seinem Platz herum um sich wieder eine gemütliche Position zu schaffen. >>E-eigentlich nicht ... ich hab damit gerechnet, wieder etwas über Moon oder dich zu hören... Aber es ist alles ruhig.<< ,stotterte der sonst so gefasste Gitarrist. Ani setzte sich vorsichtig zwischen Ren und Yuri, die auch Platz genommen hatte. >>Oh man, ich bin jetzt so voll! Ich kann mich keinen Zentimeter weiter bewegen... << ,seufzte Ani; angemampft, aber glücklich. Yuri lächelte und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. >> Also hats dir geschmeckt? << ,fragte sie nochmal nach. Ani verzog unauffällig das Gesicht und sah Ren an. >>Ähm...na..türlich ...? ... hehe ... Nunja, ich gebs ja zu, japanisches Essen ist nicht so ganz mein Geschmack... Aber das Hühnerfleisch hab sehr gut gefunden, mit den Nudeln! Davon hab ich ganz viel gegessen! Echt lecker, Yurichan!<< ,versuchte sich das Mädchen noch raus zu reden. Nao lachte laut auf. >>So eine schlechte Ausrede hab ich ja noch nie gehört! "Das Hühnerfleisch mit den Nudeln war echt lecker!" ... nachdem du sagst, dir hat es nicht geschmeckt.<< >> Hey, das hat mir aber wirklich geschmeckt! Nur ... alles andere eben nich. Bei mir gibt's eben andere Sachen zu essen! << ,verteidigte sich Ani und kicherte süß. Nachdenklich starrte sie auf das Blatt Papier. Wie konnte sie nur dahinter gekommen sein? Sie konnte es sich nicht erklären, aber diese Nachricht war ganz klar eine Drohung. War es überhaupt einer Detektivin erlaubt, jemandem zu drohen? Moon war wohl wirklich so stur und kaltherzig, wie ihre Freundin sie beschrieben hatte. Aber trotzdem, das hielt Enah nicht auf. Sie hatte die letzten Tage mit Nao einen perfekten Plan geschmiedet, und auch hart dafür gearbeitet. Die ganze Geschichte mit Ren und seinem kleinen Fan hatte sie gerührt, und für sie war es klar, dass die beiden, vielleicht erst seit kurzem, wirklich etwas füreinander übrig hatten, und das konnte sie nur aus Yuris Erzählungen heraus kombinieren. Enah packte den Drohbrief der Detektivin zurück in das Kuvert. Im Moment hatte sie keine Zeit, sich von soetwas einschüchtern zu lassen, und sie war ebenfalls stur. An dem Tag erwartete sie dann die Protagonisten ihrer derzeitigen Lieblingsgeschichte. Etwas aufgeregt war sie schon, immerhin hatten diese Leute sie in etwas hineingezogen, dass ihr Leben gefährdete, aber sie wollte immer schon wissen, wie man sich in so einer Situation fühlt. Außerdem, fand sie, war sie nun endlich zu etwas zu Nutze. Sie hatte noch einiges zu tun bevor die Band kam... Das Mädchen fühlte sich immer heimischer in Japan. Die Leute waren eigentlich ziemlich nett, und mit ihren neuen Freunden ließ es sich hier gut Leben. Am morgen nach der großen Besprechung machten sich Ren, Ani, Yuri und Nao auf den Weg zur Wohnung ihrer Kameradin. Allgemein versuchten sie im Moment, große Menschenmassen zu vermeiden - was in Japan nicht allzu sehr gelingt - ,um Ren nicht wieder in eine unangenehme Situation zu bringen. Als die Vier bei Yuris Freundin angekommen waren machten sie sich nun zu fünft auf den Weg in die Kanzlei von Nao's Bekannten. Die Adoption war eigentlich, wie alle es erwartet hatten, ein Zeitaufwand von nicht ganz einer Stunde. Ab dem Zeitpunkt waren Ren und Ani nun, in gewisser Weise offiziell, verwandt. Alle fanden sich dann in Enah's Wohnung zusammen. Die fünf setzten sich an einen großen Tisch. Yuris Freundin kramte in ihrer Schublade nach dem Drohbrief, der ihr immer mehr Sorgen machte. >>Den habe ich einen Tag nach unserem Gespräch bekommen, Yurichan...<< ,meinte sie. >> Was ist das ? Ein Brief? << Ren erkannte an Enah's Stimmlage, das etwas nicht stimmte. >> Ja. << ,antwortete diese wieder. Nun hatten auch Nao und Ani dem Gespräch ihre Aufmerksamkeit geschenkt. >> Von wem? << >> Er ist von der Detektivin ... << Mit einem Schlag war alles still ... Eine bedrückende Stille. Hatte Moon etwa doch ein Ass im Ärmel? ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)