Verbotene Liebe von abgemeldet (Altersunterschiede...) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Fünfundzwanzig Zelte für Sanitätszwecke, hunderte Stände von verschiedensten Mechandise-Produkten und Katzen-Plüschtieren, weitere Buden für die verdiente Mahlzeit vor, nach oder während dem Konzert. Die Menschenmassen wurden immer lauter und unruhiger, nichtmal noch die Hälfte davon war bereits reingelassen worden. Ani fühlte ihre Anspannung noch mehr steigen. Einem technischen Fehler, der laut zu hören war, spendeten alle laut Beifall. Niemand hatte weiter darüber nachgedacht, wieso jemand schon vor ihnen allen in der Konzerthalle war; was jetzt zählte war die Band auf die Bühne zu holen. Immer mehr füllte sich das Gebäude mit Fans, es wurde heißer und mit jedem Atemzug stickiger. Als Ani zusehen musste, dass bereits vor Beginn so viele Leute die Kraft verließ, wurde ihr auch schwindlig. Einer der Sanitäter sah sie an, als ob er sie per Gedanken fragen wollte, ob er sie rausziehen soll. Sie runzelte die Stirn. Es war ihr erstes Konzert, und ein sehr wichtiges. Ich gebe nicht auf wegen sowas...Lieber lass ich mir ins Bein schießen! , machte sie sich selbst Mut. Sie machte einen tiefen Atemzug von der bereits knappen Luft, bäumte sich auf und stützte sich sicher am Geländer ab. Al der Sanitäter wegging stimmte sie dem Rufen der Band bei. Nun schrie die ganze Halle in melodischem Einklang und mit japanischer Aussprache >>RIN CROWA!<< . Selbst von der ersten Reihe aus sah man nicht auf die Bühne, da sie von einem blauen Seidenvorhang verdeckt war. Ani wurde ungeduldig, aber nun hieß es warten... >>Oh wow..Sugoi! Das sind ja total viele!<< ,staunte Ren mit einem heimlichen Blick auf das Publikum. >>Hai, sou desu! Deshalb müssen wir ihnen eine schöne Show bieten!<< ,meinte der dominante kleine Hoppelhase Yuri. >>Suchst du etwas bestimmtes, Ren?<< ,fragte Nao mit einem Seitenblick zum Bassisten. Die Antwort ahnend verschränkte er eifersüchtig die Arme vor seiner Brust. >>Öhm....eigentlich...nein, wieso?<< ,winkte der Angesprochene ab. >>Ani steht dort drüben, ganz rechts.<< ,kicherte Yuri. >>Was? WO?! ... Argh...<< ...Er war auf sie reingefallen. >>Okay, ich gebs ja zu, ich will sehen wo sie ist. Sie... sieht... nett aus.<< ,äußerte sich Ren. >>Also ich finde sie kawaii! Guck doch mal wie sie rumhüpft!<< ,gab Yuri ihre Meinung zum Besten und deutete auf den Fan. >>Was ihr für ein Theater macht...<< ,grummelte Nao. Yuri stemmte die Arme in die Hüfte. >>Nao du alter Brummbär!<< ,fing sie an, >>bist du denn nicht aufgeregt, dass du sie treffen wirst?<< >>Nein.<< >>...<< Die beiden sahen sich an. Yuri verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund. >>Ich habe sie bereits zweimal getroffen. Viel wichtiger für mich ist es jetzt, ruhig zu bleiben und mich aufs Konzert zu konzentrieren.<< ,gab der Gitarrist von sich. Yuri wusste, dass er Recht hatte, aber sie wollte noch etwas wissen. >> Zweimal getroffen?<< ,warf sie ein. >>Ja. Euer ,perfektes' Wesen hatte ihre Karte verloren und Hirokun wollte sie nicht reinlassen. Ich hab das mitbekommen, sie geholt und zur Halle geführt. Sie hat mich nichtmal erkannt, selbst als ich ihr meinen Namen sagte. Sie meinte nur ,Hey, wie der Gitarrist der Band!' ... Wie naiv muss man sein? Wie alt ist sie?? Fünf?!<< Ren ging vom Vorhang weg und sah seinen Bandkollegen böse an. >>Hör auf so über sie zu reden!<< ,verteidigte er die nicht anwesende Ani. Als Nao das hörte verkrampfte sich sein Herz schmerzlich. Er drehte den Kopf zur Seite. >>Ich hol' jetzt meine Gitarre...<< ,sagte er leise mit rauher Stimme und ging weg. Die beiden anderen sahen ihm nach. >>H-hab ich etwas falsches gesagt?<< , bereute Ren seine Reaktion. Yuri schüttelte den Kopf, weil sie wusste, was mit Nao los war. >>Nein, hast du nicht, glaub mir...<< ,lächelte sie aufmunternd. Ren nickte. Wortlos gingen die beiden Nao hinterher um auch ihre letzten Vorbereitungen zu treffen. Nichts mehr als ein unauffälliger Mensch mit großem Hut, langem Mantel und großer Kamera war Moon, die auf einem eigentlich gesperrten Balkon nach ihren beiden Zielobjekten Ausschau hielt. Ani hatte sie schon entdeckt, fehlte nurnoch der Bassist. Sie hätte genauso gut eine Journalistin auf Jagd nach der Story ihres Lebens sein können. Einige ihrer bisherigen Aufzeichnungen ließen sich bereits gut vermarkten, wenn man sie richtig kombinierte. Sie hatte Ani bei einem Geschäft namens Neotokyo entdeckt und hatte sie seither heimlich verfolgt. Fast eine Stunde wartete sie auf ein Anzeichen darauf, dass LinClover auf die Bühne kamen, und endlich war es so weit... Die Halle verdunkelte sich merklich und zwei Scheinwerfer warfen mattes Licht auf den Seidenvorhang, der daraufhin glitzerte und funkelte. Die Crew hatte es geschafft, einen Spray aufzutreiben, der selbst bei Textilien die Wirkung eines Spiegels oder Glasprismas erzeugte, und das ging bei Seide am besten. Die Halle wurde von regenbogenfarbigen Strahlen erleuchtet, die sich Kreuz und quer einen Platz suchten. Das Publikum brach in erstauntes Gekreische aus. Als nach einer Minute immernoch keine Ruhe in Sicht war, vernahmen alle einen Akkord einer Gitarre. Binnen fünf Sekunden war es still, vereinzelt schrien manche Nao's Namen. Es wurden weitere Akkorde gespielt, und einige erkannten schon das Lied. Drumms und Bass setzten gleichzeitig ein, und begleitet von einem lauten Schlag auf das Becken fiel der Vorhang herab. Erneut tanzten die bunten Strahlen herum, aber das kümmerte niemanden mehr. Das matte Licht der Scheinwerfer wurde nun stärker und überkreuzte sich. Die Strahlen waren auf Ren und Nao gerichtet, die ihre Instrumente behandelten, während Yuri mit dem Rücken zum Mikrofon stand. Wieder brach das Publikum in tosendes Geschrei aus, als plötzlich ein dritter Scheinwerfer die Vocalistin ebenfalls hervorhob, sie sich umdrehte und anfing zu singen. Es wurde wieder ruhig vor der Bühne. Wer konnte, sang mit, der Rest verfolgte alles vor Begeisterung. Nao und Ren zeigten allen, was sie drauf hatten und spielten so gut sie konnten. Auch Yuri begeisterte das Publikum, mit ihrer Stimme und ihrem etwas verrückten Herumgehüpfe. Für kurze Zeit hörte die Band auf zu spielen. Als das Publikum vermutete, das Lied sei zu Ende, wurde die Halle wieder mit Gekreische gefüllt, zumindest von denen, die dazu in der Lage waren. Yuri grinste übers ganze Gesicht. Nao spielte erneut einen Akkord und das Lied ging weiter. Als das erste Lied nun wirklich zu Ende war, wartete Yuri auf den Applaus. Das Publikum schrie vor Begeisterung. Ren musste sich konzentrieren, damit er nicht zu Ani sah, also ließ er seinen Blick über das gesamte Publikum schweifen. Nao holte einmal tief Luft und hoffte darauf, dass sich die Fans beruhigten. Yuri setzte zu einem Satz an, aber bei diesem Lärm war es unmöglich, mit den Leuten zu reden. Sie warf Nao einen Blick zu und bat ihn um etwas. Er wusste genau, was sie von ihm wollte...Er zupfte einmal an einer Saite, weil es bisher so gut funktioniert hatte, und es wurde still. Yuri schluckte einmal. >>Ano...<< ,fing sie an, drehte den Kopf aber dann vom Mikrofon weg und räusperte sich, um den Hals frei zu machen. >>Ano...Yuri desu.<< ,sagte sie süß und etwas erschöpft von ihrem Gehoppse. Wegen ihrer unnötigen Vorstellung, da ja sowieso jeder wusste, wer sie war, mussten einige Lachen. >>Vielen Dank, dass so viele Leute zu diesem Konzert gekommen sind um LinClover zu sehen. Danke an alle, die eine lange Fahrt oder einen langen Flug hinter sich haben...Ich...mag Flugzeuge nicht, also auch danke an alle anderen Transportmittel dieser Welt!<< Wieder lachten einige, aber diesmal nur die, die japanisch verstanden. >>Huh...Ich bin so aufgeregt!<< ,gab Yuri lächelnd zu und schluckte. Sie holte tief Luft. >> Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß wie wir. Bitte genießt die nächsten vierzig Minuten bis zur Pause, und bitte erholt euch!<< Sie winkte dem Publikum zu und verbeugte sich. >>Arigatou gozaimasu!<< LinClover begannen wieder zu spielen. Ani war in diesem Moment die glücklichste Katze der Welt, aber nicht nur, weil sie neben all den von weit her gereisten Japanern und Japanerinnen, alles verstehen konnte, was Yuri sagte, sondern weil sie in diesem Moment im Publikum stand, bei ihrem ersten und wahrscheinlich besten Konzert ihres Lebens. Sie hoffte garnicht darauf, dass Ren zufällig genau sie ansah, er wusste doch nicht, wie sie aussah. Als sie ihn musterte, fiel ihr auf, dass er wie Sen aussah. Sen...könnte es möglich sein? Sie sah Yuri an. Waren die beiden etwa?... Zuletzt sah sie zu Nao, der weit weg stand. Das ist derselbe Kerl, der mich hergeführt hat! ... Sie sah Ren wieder an...OH NEIN! DIE DERI SIND DIESELBEN LEUTE WIE DIE AM MARKT! .. Ich Dummkopf! Wieso hab ich sie nicht erkannt? Und Nao...hab ich heute zum zweiten mal nicht erkannt!.. Mann, bin ich blöd... Nun hoffte sie doch darauf, dass Ren zu ihr hinsah. Aber es schien, als würde er mit Absicht ihren Blicken ausweichen. Sie war so wütend auf sich selbst, sodass sie garnicht merkte, wie fest sie auf ihren Finger biss, Kurz sah Ren zu ihr und runzelte die Stirn. Als er Zeit hatte, seine Hand vom Bass zu lösen, biss er sich auch kurz in den Finger und deutete dann auf Ani. Sie blinzelte und bemerkte einen Eisen-Geschmack auf ihrer Zungenspitze. Sie nahm den leicht aufgebissenen Finger aus dem Mund und schleckte das Blut ab. Sie verbeugte sich leicht und wickelte ein Taschentuch um den Finger. Das nächste Lied begann, eines, das schon ziemlich alt war. Es war eines von Anis Lieblingsliedern, bei dem Ren die zweite Stimme sang. Sie konnte den ganzen Text auswendig und fand es süß, wie Yuri die erste Strophe sang. Beim Refrain sang sie so laut sie konnte, war aber nicht alleine dabei. Ren hörte Ani und konnte ihr nicht mehr ausweichen. Er sah zu dem kleinen, singenden Fan und musste lächeln, während er selbst sang. Sie ist so süß... Er erwischte sich, als er Sachen dachte, die er nicht wollte. Von einer großen, glücklichen Liebe... Oh Gott, ich Idiot... Als sie auch lächelte, versuchte er, die Gedanken verschwinden zu lassen. Er war kein Kinderschänder, er war ein arbeitstätiger, junger Mann, dem zu Unrecht irgendwas vorgeworfen wurde, und egal was passieren würde, es würde Unrecht bleiben, das hatte er in dem Moment beschlossen. Ich will doch nur das Richtige tun... Diese Gedanken verfolgen ihn die ganze Zeit über. Er war Ani dankbar, dass sie ihn nicht dauernd beobachtete, sonst hätte er sich wohl verspielt. Er wurde immer nervöser und unkonzentrierter, aber bald war Pause. Die Band ging Backstage und ruhte sich aus. Ani wollte die erste Reihe nicht verlassen, weil sie wusste, sie könnte sich niemals wieder vorkämpfen. Viele wollten sie während dem Konzert nach hinten drängen, aber sie hatte sich erfolgreich mit ihrem eingerollten Poster gewehrt. Sie blieb vorne stehen und wartete. Für einen Fan war ein schwitzendes Idol immer schön anzusehen, diese Sicht würde sie sich nicht entgehen lassen. Ani trank wieder von ihrem Orangensaft, der wohl schon fast am verdunsten war, bei der Hitze. Sie schätzte auf 45°C . Es wurden große Ventilatoren angeschafft und das Publikum wurde mit Wasserschläuchen abgekühlt. Einige Zeit später ging es weiter. Der zweite Teil des Konzertes kam Ani viel kürzer vor, aber das lag wahrscheinlich daran, dass die wenigen Sekunden, in denen Ren sie angelächelt hatte, ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen waren. Sie wünschte sich, dass er das nochmal machte, aber es kam Ani nun so vor, als ob es ihn stören würde, wenn sie ihn beobachtete, also tat sie es nicht. Ich will ihn nicht traurig machen oder so...Nya... Sie dachte, wie es wohl sein würde, wenn sie vor ihm stand und zum ersten mal mit ihm sprach. Eigentlich... hab ich schon mit ihm geredet....Aber ich wusste nicht, dass er und Sen dieselbe Person sind... Sie seufzte. Ani war ihnen nicht böse...Eher auf sich selbst, da sie nicht verstand, wieso ein so großer Fan wie sie die drei nicht erkannte... Ren hatte sich absichtlich nicht gezeigt, aber sie hätte wenigstens Nao und Yuri identifizieren können... Ich bin zu fixiert auf Rensan... aber ich kann es nicht ändern... Ich...mag ihn eben sehr... Aber ich will ihnen keine Probleme machen... Er darf es nicht wissen... Das Konzert war vorbei. Als Zugabe wurden zwei sehr alte Lieder gespielt, und es wurde laut mitgesungen. Nao stand ohne Hemd auf der Bühne und wurde von Groupies angehimmelt, während Ren eher weniger Aufmerksamkeit bekam. Yuri sank am Ende eines Liedes auf die Knie und zog das Mikrofon mit sich runter...Sie sang die letzten Worte und das Licht ging aus... Die Band verließ die Bühne und die Fans schrien noch einige Minuten lang. Als endlich jeder rausging, tappste Ani erneut zu dem Seiteneingang, wo sie Hiroki, der Aufseher, diesmal hineinließ. >>Hat es dir gefallen?<< ,fragte er sie, während er ihr die Tür aufhielt. >>Ja und wie! Es war großartig!<< ,strahlte sie ihn an. >>Sehr schön<< Er lächelte. >>Tut mir leid, dass ich dich nicht reingelassen hab vorhin...<< >>Ach schon gut! Du durftest nicht...schon gut!<< ,meinte sie süß. Sie wurde von Hiroki in einen Raum geführt, wo sie sich hinsetzte und nun warten musste. Sie saß auf einer ausgepolsterten Holz-Sitzbank und versuchte sich daran, in einem kleinen Spiegel ihre zersausten Haare zu richten. Plötzlich öffnete sich die Tür... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)